Warburg "Wilsberg"-Darsteller Leonard Lansink spielt in Warburg

Warburg. Die Hansestadt Warburg ist eine Hochburg des Tourneetheaters. 400 Abonnenten sprechen eine deutliche Sprache. Die zurückliegenden zwei Jahre war das Abo Corona-bedingt ausgesetzt worden. Nun ist es zurück und somit auch die Hoffnung auf ein gut besuchtes Pädagogisches Zentrum. &bdquo;Die Lüftungsanlage im Pädagogischen Zentrum ist erneuert worden und somit können wir als Stadt für einen sicheren Besuch garantieren“, sagt Bürgermeister Tobias Scherf. Für die aktuelle 43. Spielzeit ist VHS-Leiter Andreas Knoblauch-Flach gelungen, ein wirklich hochkarätiges Programm zu organisieren. Vom 18. Oktober bis zum 14. März stehen immer dienstags um 20 Uhr vier spannende Aufführungen auf dem Programm. Gott Zum Auftakt gibt es am Dienstag, 18. Oktober, in einer Inszenierung des Euro-Studio Landgraf das Schauspiel &bdquo;Gott“ des Berliner Schriftstellers und Juristen Ferdinand von Schirach zu sehen. In diesem im Coronajahr 2020 veröffentlichten Theaterstück setzt sich Schirach mit der Frage auseinander, ob Sterbehilfe ein Menschenrecht darstellt. Bis vor Kurzem war dies nach geltendem deutschem Recht nicht möglich. 2020 hat das Verfassungsgericht dieses Verbot nun für verfassungswidrig erklärt. &bdquo;Gott“ will eine Debatte anstoßen, die der Gesetzgeber und die Gesellschaft öffentlich führen müssen. Und was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Ist das Ganze überhaupt wünschenswert, ethisch vertretbar und zukunftsweisend? In den Hauptrollen sind Ernst Wilhelm Lenik, Karin Boyd und Wolfgang Seidenberg zu sehen. &bdquo;Wie schon im Vorgängerstück ,Terror, sind auch hier die Zuschauer aufgefordert, sich für die eine oder andere Position zu entscheiden, was dann auch wieder statistisch erfasst wird“, erklärt Theater-Organisator Andreas Knoblauch-Flach. Amadeus Ebenfalls eine Inszenierung des Euro-Studios Landgraf ist das zweite Stück der Saison am Dienstag, 15. November. In Amadeus, einem Schauspiel des 2016 gestorbenen britischen Dramatikers Peter Shaffer geht es um die legendäre Feindschaft der Hofkomponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Antonio Salieri. Mozart starb am 5. Dezember 1791 in seiner Wiener Wohnung im Alter von nur 35 Jahren. Seither hält sich der Mythos, dass der Jahrhundertkomponist von seinem Gegenspieler Salieri vergiftet wurde. Diese Legende verwandelt Shaffer höchst bühnengerecht zu einem perfekt konstruierten Reißer. In ineinander übergehenden, bilderbogenartigen Episoden, in denen die Musik Mozarts eine wichtige Funktion hat, zeigt Shaffer in seiner mit vielen internationalen Theaterpreisen ausgezeichneten weltweit gefeierten Liebeserklärung an Mozart und seine Musik den immerwährenden Kampf des Talents gegen das Mittelmaß. In den Hauptrollen sind Marcus Abdel-Messih, Kristin Hansen und erneut Wolfgang Seidenberg zu sehen. Kunst Ein Klassiker des modernen Theaters steht am Dienstag, 31. November, mit &bdquo;Kunst“ der Pariser Autorin Yazmina Reza (63) auf dem Programm. Auch diese Inszenierung ist eine Produktion des Euro-Studios Landgraf. Mit Heinrich Schafmeister, Leonard Lansink (bekannt aus "Wilsberg") und Luc Feit ist die Komödie hochkarätig besetzt. Marc ist entsetzt: Sein Freund Serge hat sich ein Bild gekauft. Ein Ölgemälde ganz in Weiß. Serges Freunde Marc und Yvan zweifeln am Verstand ihres Freundes Serge. Bald geht es nicht mehr um die grundsätzliche Frage, was Kunst sei, sondern um das Bild, das jeder der drei Freunde sich von den anderen gemacht hat und das nun plötzlich in Frage gestellt wird. Die immer äußerst geistreichen Gesellschaftskomödien von Yazmina Reza gelten weltweit zum Besten, was das zeitgenössische Theater zu bieten hat – zumal wenn sie mit einer Besetzung wie dieser aufwarten kann. Tyll Den Abschluss bildet am Dienstag, 14. März, eine Inszenierung des Tournee-Theaters Thespiskarren. In dem Schauspiel &bdquo;Tyll“ nach dem Roman des zeitgenössischen Autors Daniel Kehlmann (47) geht es um die historische Figur des Till Eulenspiegel. Die Schelmenfigur wird zum Beobachter und Katalysator der Geschehnisse. Kehlmanns schillerndes Sittengemälde wirft ein Schlaglicht auf unsere Gegenwart. Die enorme Bühnenwirksamkeit des Stoffes hat Regisseur Erik Schäffler mithilfe der dialogisch geschriebenen Romanpassagen brillant herausgearbeitet. Kehlmanns bildgewaltige Sprache findet sich auch in den erzählenden Liedern eines Bänkelsängers wieder. Masken- und Puppenspiel ergänzen das überaus sehenswerte Spektakel. Es spielen unter anderem Sven Walser, Mignon Reme und Oliver Hermann. Das Abo Ein Abonnement kann im Verwaltungsgebäude der Stadtverwaltung Warburg in der Bahnhofstraße 28, Zimmer 416, Tel. (0 56 41) 92 14 16 erworben werden. Die preiswertestes Kategorie kostet 49 Euro. Ab etwa drei Wochen vor der Aufführung sind im Einzelverkauf Karten ab 17 Euro im Vorverkauf im Infopavillon am Neustadtmarktplatz erhältlich.

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