Warburg Warburger Windparkbetreiber stellt seine Pläne in Daseburg zur Diskussion

Daseburg. Der Betreiber des Windparks zwischen Daseburg und Rösebeck, die ABO Wind AG aus Wiesbaden hat bei einer Infomesse in der Desenberghalle in Daseburg seine Pläne zum Repowering des Windparks vorgestellt. Die bestehenden 16 Anlagen sind alle rund 20 Jahre alt und entsprechen schon lange nicht mehr dem Stand der Technik. Sie sollen bis 2025 durch größere und wesentlich leistungsstärkere Anlagen ersetzt werden. Das nennt sich Repowering. &bdquo;Statt der bisher 16 Anlagen werden es künftig nur noch sechs Anlagen sein, die aber unterm Strich dennoch doppelt so viel Energie erzeugen“, erläuterte Projektleiterin Nicole Donat (30). Rund 45 Millionen Euro werden in das Repowering investiert. Pro Anlage kann man grob sieben Millionen Euro rechnen, aber es geht ja auch darum, die bestehenden Altanlagen ordentlich zurückzubauen. &bdquo;Da aber auch die neuen Anlagen einen Eingriff in die Natur darstellen, schaffen wir auch dafür entsprechende Ausgleichsmaßnahmen“, sagte Projektleiterin Martina Fink (37). Rund 80 Besucher haben sich in Daseburg über die Maßnahme informiert. Die Resonanz war überwiegend wohlwollend. &bdquo;Der Krieg in der Ukraine zeigt uns ja, wie wichtig eine unabhängige Energieversorgung ist. Ich fürchte nur, dass das alles gar nicht ausreicht und wir noch viel mehr und noch viel höhere Anlagen bauen müssen“, sagte ein Besucher. &bdquo;Es wäre besser gewesen, wir wären bei der Kernenergie geblieben, dann hätten wir ausreichend preiswerten Strom und müssten auch nicht das Land mit Windrädern vollpflastern“, vertrat ein Besucher eine ganz andere Meinung. Auch Landrat Michael Stickeln hatte kurz bei der Infoveranstaltung vorbeigeschaut. &bdquo;Seitens der Stadt Warburg war die Zusammenarbeit mit der Abo Wind immer sehr gut und vertrauensvoll. Es ist nur zu begrüßen, wenn hier das Gespräch mit den Bürgern gesucht wird“, sagte er. &bdquo;Insgesamt wird der Windpark geräuschärmer“ Bei den bisherigen Anlagen im Daseburger Windpark handelt es sich Windräder vom Anlagentyp Vestas V 80 mit einem Rotordurchmesser von 80 Metern und einer Gesamthöhe von 140 Metern und einer Leistung von zwei Megawatt. Die neuen Vestas V 162-Anlagen sind 250 Meter hoch und haben bei einem Rotordurchmesser von 161 Metern eine Leistung von sechs Megawatt. Die Anlagen sind also etwa doppelt so groß, bringen aber das Dreifache an Leistung. &bdquo;Insgesamt wird der Windpark geräuschärmer – und die Anlagen stehen auch weiter entfernt von den geschlossenen Ortslagen“, erklärte die Projektleiterin. Mit den neuen größeren Anlagen würde auch die Gefahr für Greifvögel abnehmen. &bdquo;Die Anlagen sind höher als die übliche Flughöhe der Tiere. Die Rotoren drehen sich auch nur noch etwa halb so schnell wie bei den alten kleinen Anlagen“, erläuterten die Projektverantwortlichen. Die nächstgelegene Wohnbebauung ist die Daseburger Vogelsmühle. Sie gilt als Wohnbebauung im Außenbereich, für die geringere Abstandswerte gelten. Sie befindet sich 892 Meter westlich der am dichtesten geplanten Anlage. Daseburg selbst liegt 1.255 Meter vom Windpark entfernt. Rösebeck liegt rund 1.000 Meter entfernt. Bislang befindet sich eine Anlage des Windparks auch auf Borgentreicher Stadtgebiet. Dieser Standort wird künftig aber nicht mehr verwendet. Schattenwurf &bdquo;Im Rahmen des Repowerings werden alle sechs Anlagen innerhalb der Konzentrationszone von Warburg errichtet werden. Der angrenzende Bereich in Borgentreich wird nicht weiter beplant“, erklärten die Verantwortlichen. In der Gemeinde Liebenau liegt die nächste Wohnbebauung im Außenbereich 842 Meter zur nächsten WEA, die Entfernung zur geschlossenen Ortslage Liebenau beträgt 1.020 Meter. Abgesehen vom Eingriff ins Landschaftsbild werfen die Rotoren Schatten auf die Umgebung. Das kann für Anwohner unangenehm sein. &bdquo;Deswegen ist die maximal zulässige Belästigung strikt limitiert. Wirft eine Windkraftanlage an einem einzelnen Tag mehr als 30 Minuten lang Schatten auf ein Wohnhaus, wird die Anlage automatisch abgeschaltet. Das Gleiche gilt, wenn die Belastung durch Schattenwurf innerhalb eines Jahres 30 Stunden erreicht hat“, erklärte die Projektleitung. Durch den Einbau eines sogenannten Schattenwurfmoduls würde sichergestellt, dass die Grenzwerte überall eingehalten werden. Das galt auch bereits für die alten Anlagen. Doppelte Menge an Energie Aktuell lassen sich durch den Windpark rechnerisch knapp 12.000 Haushalte versorgen. Künftig werden es 28.000 sein. Bis es so weit ist, gehen aber noch rund drei bis vier Jahre ins Land. Nicole Donat: &bdquo;Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Projektphase. Seit November läuft das Antragsverfahren, das wir in diesem Jahr abschließen wollen. Danach dauert es etwa ein Jahr, bis das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist und dann erst legen wir mit den Bauarbeiten los.“

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