Warburg Weniger Anlagen: Der Windpark am Desenberg wächst jetzt in die Höhe

Daseburg. Weniger, dafür aber umso höher: Die GLS Energie AG plant mit dem Wiesbadener Projektierer ABO Wind ein Repowering ihres Windparks in Warburg. Der Windpark liegt östlich der Ortschaft Daseburg in der ausgewiesenen Konzentrationszone &bdquo;Auf der Höte“ an der Grenze zu den Gemeinden Borgentreich und Liebenau. Die bestehenden 16 Windräder auf dem Flurstück sollen durch sechs neue, leistungsstärkere Anlagen ersetzt werden, teilt die Abo Wind mit. &bdquo;Momentan sind wir noch in der Planungsphase“, erklärt Projektleiterin Nicole Donat. Doch werde der Genehmigungsantrag vorbereitet und beim Kreis Höxter jetzt &bdquo;zeitnah eingereicht“. Bedenken, die gegen Errichtung und Betrieb sprechen, werden seitens der Planer nicht erwartet. Moderne Anlagen haben mächtige Ausmaße Die derzeitigen 16 Windenergieanlagen (15 auf Warburger, eine auf Borgentreicher Gebiet) vom Typ Vestas V 80, die seit 2001 in Betrieb sind und zurückgebaut werden sollen, haben eine Nabenhöhe von rund 100 Meter. Sie wird bei den neuen um knapp 70 auf 169 Meter klettern. Dabei werden beim Typ V 162 die Rotorblätter einen Durchmesser von 162 Meter aufweisen. Moderne Anlagen haben mächtige Ausmaße. Die Nennleistung werde sich von derzeit zwei Megawatt auf sechs Megawatt steigern und produziere damit Strom, &bdquo;wie ihn rund 28.000 Haushalte verbrauchen“, sagt Donat. Trotz der um mehr als die Hälfte verringerten Anlagenzahl könnten rechnerisch mehr als doppelt so viele Haushalte wie bisher versorgt werden.Auch würde damit ein Ausstoß von mehr als 63.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr verhindert, nennt das Unternehmen eine weitere Zahl. Da die neuen Turbinen größtenteils vorhandene Infrastruktur nutzen würden, steigere das Repowering den Anteil an erneuerbarer Energie in Deutschland besonders nachhaltig.Prüfung und Genehmigung benötigen Zeit &bdquo;Die nächstgelegene Wohnbebauung ist die Vogelsmühle“, sagt Projektleiterin Donat. Sie gelte als Wohnbebauung im Außenbereich und befinde sich etwa 890 Meter westlich der geplanten Windräder. Östlich liegt Daseburg rund 1.250 Meter weit entfernt. Bis nach Rösebeck seien es nördlich der Fläche 1.000 Meter, gibt die ABO Wind an. In der nordhessischen Nachbargemeinde Liebenau liege die geschlossene Ortslage ebenfalls gut einen Kilometer entfernt. Gutachten zu Schall- und Schattenimmission, zum Artenschutz oder dem Brandschutz: Prüfung und Genehmigung benötigen Zeit. &bdquo;Im Idealfall“, so Donat, rechne die Projektierergesellschaft mit einem Jahr. Erlebt habe sie aber auch schon einen Zeitraum von sieben Jahren. Die Politik in Bund und Land wollen aber, dass es schneller geht. Genehmigungsverfahren sollen mit Blick auf die Energiewende deutlich beschleunigt werden. Rund 3,8 Millionen Euro allein aus der Zuwendung des Windparks Dazu kommen Rückbau und Anlagenlieferzeiten. &bdquo;In diesem und dem nächsten Jahr werden die Anlagen sicherlich nicht in Betrieb gehen“, bemerkt Donat gegenüber der NW. Zuvor müsse ja auch der Rückbau der Windräder inklusive ihrer Fundamente koordiniert werden. Ein festes Zeitfenster könne es zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben. ABO Wind und GLS werben um die Akzeptanz der Bevölkerung. Der in Warburg geplante Windpark würde den bestehenden Netzverknüpfungspunkt in der Nähe des Windparks nutzen und den klimafreundlich produzierten Strom ins lokale Netz einspeisen. Kommunalabgaben: Zudem könne, &bdquo;wenn der Windpark Warburg II realisiert wird, die Hansestadt pro Jahr rund 53.000 Euro, Borgentreich etwa 55.000 Euro und die Gemeinde Liebenau etwa 81.000 Euro erwarten“. Über die 20 Jahre währende Zeit der EEG-Vergütung insgesamt rund 3,8 Millionen Euro allein aus der Zuwendung des Windparks für die Kassen der Städte, haben das planende Unternehmen ausgerechnet. Stadt möchte mehr Windkraft ermöglichen Im August hatte die Stadt beschlossen, einen sogenannten Teilflächennutzungsplan für Windenergie zu erarbeiten. Bis das Verfahren abgeschlossen ist, bleibt der bestehende Flächennutzungsplan und damit auch die Konzentrationszone Daseburg, die einzige im Stadtgebiet, bestehen. Das Funkfeuer zwischen Ossendorf und Menne störte immer wieder den Ausbau. Bislang war für das Signal im Luftverkehr ein Radius von 15 Kilometer einzuhalten. Ein &bdquo;hartes Kriterium“ im Genehmigungsverfahren, der den Bau von Windkraftanlagen verhinderte. &bdquo;Wir wollen mehr Windkraft ermöglichen“, sagt Bürgermeister Tobias Scherf und meint Kommunalpolitik und Verwaltung. Doch bleibt die Frage nach der Rechtssicherheit offen, wenn die Stadt die Anfragen der Projektierer nach Berücksichtigung und Abwägung der unterschiedlichen Interessen abweisen will. Und Projektierergesellschaften sind mit ihren Bauabsichten aktuell überall im Land unterwegs, auch in Warburg. Bis Ende 2023, so Scherf, solle der entsprechende Flächennutzungsplan für das Stadtgebiet stehen und weitere Flächen für die Windkraft ausweisen.

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