Warburg Wie steht’s mit dem Klimaschutz in Welda?

Warburg-Welda. Mittlerweile hat sie mit zehn Bezirksverwaltungsstellenleitern und Ortsvorstehern im Stadtgebiet über den Klimaschutz gesprochen: &bdquo;Über den Klimaschutz vor Ort“, sagt Annika Schmitt. &bdquo;Es geht mir darum, die Situation in Dorf kennenzulernen und mir einen ersten Überblick zu verschaffen.“ Über den Austausch freute sich auch Hubertus Kuhaupt als Ansprechpartner in Welda. Schmitt kümmert sich seit Herbst vergangenen Jahres im Warburger Rathaus als Koordinatorin um die Belange des Klimaschutzes. &bdquo;Sie wird innerhalb der Verwaltung die vom Rat auf den Weg gebrachten klimapolitischen Aufgabenstellungen umsetzen, aber auch für die Bürgerschaft als Ansprechpartner in allen Belangen des Klimaschutzes zur Verfügung stehen“, sagt Kuhaupt, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten und Ortsvorsteher in Welda. Daher sei es ihr auch wichtig, mit allen Ortsvorstehern in der Hansestadt in Kontakt zu treten, &bdquo;um den Ist-Stand in Sachen Klimaschutz in den Dörfern abzufragen“. Digitalprojekt Bei ihrem Antrittsbesuch in Welda seien die Sachstände ausgetauscht und zukünftige Aufgaben aus Sicht der Dorfbevölkerung erörtert worden, meldet der Kommunalpolitiker. Unter anderem hatte Kuhaupt das Smart Home System der Dorfgemeinschaft vorgestellt, das in der Iberg-Halle für eine nachhaltige Reduzierung von CO2-Emissionen und Heizkosten sorgt. Durch das Digitalprojekt werde beim Gasverbrauch pro Jahr voraussichtlich mehr als zwei Tonnen eingespart, merkte Kuhaupt an. Die Thermostatköpfe der Heizkörper der wenig genutzten Nebenräume in der Halle waren gegen elektronische ausgetauscht, in den anderen Räume waren sie mit digitaler Funkverbindung und Smart-Home-Funktion ausgestattet worden. Die häufig genutzten Räume hatten ein zusätzliches Raumthermostat und einen Aktivierungstaster bekommen. &bdquo;Der ebenfalls über die digitale Funkverbindung mit dem System verbunden ist“, erklärte Kuhaupt der Klimaschutzbeauftragten. &bdquo;Die Räume lassen sich unabhängig von der Außentemperatur je nach Bedarf zeit- und temperaturgenau beheizen.“ "Ein dickes Brett", erinnert sich der Ortsvorsteher Sicherlich eines der herausragenden, wenn auch kleinen Schritte, die in der Ortschaft im Süden des Stadtgebietes angegangen wurden. &bdquo;Was wir auf unserer Ebene in Sachen Klimaschutz machen können, machen wir“, betont der Ortsvorsteher. Doch blieben die Möglichkeiten und Aktivitäten aber auf unterer kommunaler Ebene begrenzt.Kuhaupt nennt den Wunsch nach einer autarken Energieversorgung bei Neubauten. Im Baugebiet am Kansteinweg, das in den Jahren 2007 und 2008 erschlossen worden war und in dem derzeit noch ein Grundstück auf seinen Interessenten wartet, habe man beispielsweise eine zentrale Wärmeversorgung ins Gespräch gebracht. &bdquo;Ein dickes Brett“, erinnert sich der Ortsvorsteher, das man damals zu bohren begonnen habe. &bdquo;So einfach funktionieren auch gute Ideen, die dem Klimaschutz dienen, nicht“, sagt Kuhaupt heute. Dagegen fänden Vorhaben wie eine Streuobstwiese anzulegen, schnell die Akzeptanz unter den Dorfbewohnern, die immer gern bereit seien, &bdquo;Bäume zu pflanzen und zu pflegen“.Nur ein nettes Plätzchen zum Ausruhen Zum Klimaschutz gehöre auch die Mobilitätswende, betont Kuhaupt. Doch mit dem Projekt, am Ortseingang eine Mitfahrbank zu etablieren, um den Individualverkehr etwas entgegenzusetzen, scheiterte der Ortsvorsteher. Seit knapp fünf Jahren lade die Bank nun als Haltepunkt dazu ein, von einem Vorbeifahrenden aus dem Ort mitgenommen zu werden. Dadurch sollte Mobilität erhöht und durch gemeinsames Fahren das Klima geschützt werden. &bdquo;Die Mitfahrbank wird aber nur als nettes Plätzchen zum Ausruhen genutzt“, bilanziert Kuhaupt auch entsprechende Rückmeldung aus anderen Ortschaften. Kaum nachgefragt: &bdquo;Im ländlichen Raum werden die Wege von A nach B nicht mit dem Bus erledigt“, merkt er weiter kritisch an. Zwei Mal seien Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen in Welda geplant gewesen, berichtet Kuhaupt aus dem Bereich der regenerativen Energien. &bdquo;Vom Rat beschlossen, vom Land abgelehnt“, zeigt er sich enttäuscht. &bdquo;Investoren gegenüber bleiben wir offen“, sagt Kuhaupt und hofft, dass der Bund solche Solarenergie-Anlagen privilegieren werde.PV-Anlagen auf den Dächern Die Warburger Grünen forderten im Stadtrat in Neubaugebieten verpflichtend PV-Anlagen auf den Dächern. &bdquo;Sicherlich auch für uns ein Thema“, sagt Christdemokrat Kuhaupt. Solarmodule auf den Dächern der Eigenheime: Viele Hausdachflächen im Ort seien nach Süden ausgerichtet, weiß der Ortsvorsteher, aber es bestehe eine Hemmschwelle, sich beraten zu lassen. Heute liege der Schwerpunkt auf den Eigenverbrauch des daheim erzeugten Stroms. Kuhaupt wünscht sich von der Stadt ein niederschwelliges Beratungsangebot, das Hausbesitzer im Ort gezielt nutzen können. Den Ball nahm die Klimaschutzbeauftragte aus der Stadtverwaltung bei ihrem Rundgang durch das Dorf gern auf. Die energetische Gebäudesanierung und der Ausbau gehöre zu ihren Themenbereichen. Photovoltaik, Heizen mit Öl oder Gas, über eine Wärmepumpe oder kleinere Blockheizkraftwerke, die es bereits in einigen Ortschaften gebe, über den Stand habe sie sich bei ihren Ortsbesuchen informiert, sagt Annika Schmitt. Beratungen vor Ort anzubieten, habe sie auf dem Zettel. Allerdings seien zuvor die Bedarfe abzuklopfen. Die Photovoltaik werde bei der Planung eines Neubaus &bdquo;fast immer mitgedacht“, so ihr persönlicher Eindruck. &bdquo;Dafür brauchen wir nicht werben.“ Nachholbedarf sieht sie im Bereich der Bestandshäuser. Ein großes Thema werde in Zukunft die nachhaltige, klimafreundliche Wärmeversorgung sein. &bdquo;In der Stadt und auf den Dörfern.“

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