Warburg Wie wird Warburgs Kernstadt fit für die Zukunft?

Warburg. Der Verkehr in der Innenstadt bleibt nach wie vor das Sorgenkind der Stadtplaner: sowohl in der Neu-, als auch in der Altstadt, sowohl der Durchgangs-, als auch der parkende Verkehr. Das bestätigten die Diskussionen am Donnerstagabend in der Stadthalle. Die Verwaltung hatte zum Bürgeraustausch eingeladen. Ein erster Aufschlag der Beteiligung bei der Erarbeitung eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK). Ein Bürgerforum zum Auftakt des Prozesses, begrüßte Bürgermeister Tobias Scherf die rund 40 Teilnehmer. Mit den Stadt- und Raumplanern vom Büro Umbau-Stadt aus Berlin sei man bereits &bdquo;auf einem guten gemeinsamen Weg" führte der Rathaus-Chef in die Versammlung ein. Stärken und Schwächen Lars Bölling und Arno Walz hatten vorgearbeitet und stellten im Verlauf erste Skizzen einer Bestandsaufnahme vor. Das strategische Konzept, an dessen Ende das Ziel konkreter Projekte stehe, befinde sich noch ganz am Anfang, sagte Bölling und betonte gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen, die es zu berücksichtigen gelte. Vom Abend erwarte er sich weitere Hinweise, die Stärken und Schwächen der Stadt aufzeigten. Schließlich seien die Bürger ja &bdquo;näher dran". Dabei kamen die Warburger schnell auf den Autoverkehr in ihrer Stadt zu sprechen. Mehr als 60 Prozent sahen bei einer Saalumfrage die Verkehrsführung als drängendes Problem an. Die Hauptstraße in der Neustadt, die Landesstraße 552 (Bernhardi- und Lange Straße) in der Altstadt, den Parkraum und öffentliche Orte wie die beiden Marktplätze waren den Stadtplanern bereits im Vorfeld besonders ins Auge gefallen. &bdquo;Wunderbare Struktur" Im Vergleich mit anderen Städten sei die Hansestadt angesichts des starken Wandels im Einzelhandel &bdquo;relativ gut aufgestellt". Doch berichteten sie bei einer Vielzahl an schmucken denkmalgeschützten Gebäuden auch vom Sanierungsbedarf in einigen innerstädtischen Straßenzügen. Die Doppelstadt sei mit einer &bdquo;wunderbaren Struktur" gesegnet. Auch hege die Topographie ein großes Potenzial an Erlebbarkeit, sei aber &bdquo;eine Herausforderung". Interessant sei auch der historische Aufbau der Stadt. Kritik wurde an der Definition des ISEK-relevanten Gebietes geübt, die den innerstädtischen Kern in Richtung Bahnhof glatt abschneide. Mit der alten Post am Kasseler Tor sei die förderfähige Gebietskulisse umrissen, hielt Bölling die strategische Planung fest. Mit diesem Hinweis teilten die Städteplaner die Innenstadt in vier Bereiche, die sie anschließend einzeln vor- und zur Diskussion stellten: Nördlich der Neustadt Der Grüngürtel im Anschluss an Unterstraße, Frankenstraße und Hinter der Mauer Nord entlang der B 7 könnte ebenso wie der Frankenturm eine Aufwertung erfahren, schlugen Bölling und Walz vor. Die Einkaufsmeile Sie sei wenig geprägt von Einkaufen, Wohnen und Arbeiten, befanden die Planer. Der barrierefreie Ausbau &bdquo;als verkehrsberuhigte Zone gründlich daneben gegangen", hielt ein Bürger fest. Als öffentlichen Raum stellte Bölling das Filetstück Marktplatz in Frage. &bdquo;Parkende Autos verdecken hochwertiges Pflaster". Auf die ununterbrochene Kette parkender Fahrzeuge entlang der Hauptstraße wiesen mehrere Stimmen hin. Doch wohin mit dem Verkehr? Besonders dem der sinnlosen Runden und dem Durchgangsverkehr. Alle Verkehrsteilnehmer seien gleichberechtigt, &bdquo;doch Autofahrer halten sich nicht an die Regeln", hieß es. Passanten müssten aufpassen, nicht touchiert zu werden. Die Planer sahen zudem Baulücken und stark versiegelte Hinterhöfe problematisch. Zwischen den Städten Dem steilen Hang oberhalb der Altstadtdächer geschuldet, sind die Verbindungen in die Neustadt schwierig. Doch sehen die Experten eine Nutzung &bdquo;als grüne Nische". Kleine Inseln der Naherholung an der Nahtstelle zwischen den Städten. Manch Bürger träumt von einer grünen Oase an Sackstraße und Schwarzem Weg. Die Altstadt Eine Asphaltwüste im Zuge der Bernhardi-Straße: &bdquo;Das Dilemma des Verkehrs wird zunehmend schwieriger", befand eine Bürgerin. Den Altstadt-Markt, bisher dominiert von Autos, zu einem &bdquo;gemütlichen Anlaufpunkt im Quartier machen", schlug sie vor. Ein anderer wies auf den Wandel in der Mobilität hin und regte anstelle des Individualverkehrs hochtaktierte Kleinbusse an. Auch eine elektrische Ringbahn wurde ins Gespräch gebracht.

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