Warburg Das sind die Pläne für den neuen Warburger Lidl

Warburg. Kritisch begleiten werde man die Pläne des Discounters Lidl, den Standort am Paderborner Tor in Warburg mit einem Neubau von 1.000 auf 1.500 Quadratmeter Verkaufsfläche zu vergrößern: Das sagte Grünen-Chefin Hilla Zavelberg-Simon im jüngsten Bauausschuss. Was die Verkehrsführung am westlichen Einfallstor zur Stadt (&bdquo;kurz vor dem Kollaps") als auch die Veränderung des Charakters der Wohnlandschaft betreffe – für Anlieger wie auch für das Seniorenanlage dort. Maria-Theresia Herbold mahnte die weitere Flächenversiegelung an. So enthielten sich de beiden Grünen-Vertreter bei der Abstimmung, mit der der planerisch-rechtliche Weg frei gemacht werden soll. Am Dienstag, 28. September, hat der Rat das letzte Wort. Das Unternehmen sei noch nicht im Besitz der beiden benötigten Flächen – ein Privatgrundstück und die Tauchschule. Die müssten abgerissen werden, wenn es zu einer Realisierung komme, erklärte Ausschussvorsitzender Walter Güntermann. Wenn die Eigentümer verkauften. Und es fehle auch noch die Antwort der Bezirksregierung, so Bauamtsleiter Rainer Ehle. Die habe im Vorfeld keine Bedenken geäußert, eine sogenannte &bdquo;Auswirkungsanalyse" aber als unabdingbar hingestellt. Doch dieser Schritt mit Änderung von Flächennutzung- und Bebauungsplänen sei ein erster, das Verfahren überhaupt einzuleiten – vergleichbar mit einer privat geführten Bauvoranfrage: &bdquo;Darf ich an dem Standort überhaupt bauen, was ich gern bauen möchte", so Ehle. Die Details, auf die die Politik vor Ort einwirken könne, müssten im weiteren Verfahren geklärt werden, sagte Ehle mit Blick auf ein externes Gutachten, das zum Beispiel die Lärmsituation untersuchen solle. Entscheidend sei, dass es keine negativen Auswirkungen auf Nachbarschaft und städtebauliche Entwicklung gebe, so CDU-Fraktionschef Hubertus Kuhaupt &bdquo;kritisch und pragmatisch" mit Blick auf eine wohnortnahe Versorgung. Deshalb befürworte die CDU das Vorhaben. Auch, weil man sonst eine Bauruine bekomme, weil sich Lidl rausziehe und woanders baue. Sein Fazit: &bdquo;Besser dort als an andere Stelle, wo wieder Flächen versiegelt werden." &bdquo;Sicherung der wohnortnahen Versorgung" Das Areal rund um den jetzigen Lidl ist als Sondergebiet für einen Lebensmittelmarkt mit maximal 1.100 Quadratmetern Verkaufsfläche im B-Plan ausgewiesen. Mit der Vergrößerung der Fläche für ein &bdquo;marktfähiges Betriebsformat" soll auch das Gebäude anders positioniert werden. Die Sonderbaufläche soll sich laut Stadtverwaltung dafür in nördliche Richtung um 1.826 Quadratmeter vergrößern. Nach der Baunutzungsverordnung dürfen Sondergebiete mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten ausnahmsweise auch außerhalb zentraler Versorgungsbereiche dargestellt und festgesetzt werden, wenn nachweislich ´ &bdquo;eine Lage in den zentralen Versorgungsbereichen aus städtebaulichen oder siedlungsstrukturellen Gründen, insbesondere der Einhaltung gewachsener baulicher Strukturen oder der Rücksichtnahme auf ein historisch wertvolles Ortsbild nicht möglich ist ´ und die Bauleitplanung der Gewährleistung einer wohnungsnahen Versorgung mit nahversorgungsrelevanten Sortimenten dient und zentrale Versorgungsbereiche von Gemeinden nicht wesentlich beeinträchtigt werden", heißt es von der Stadt Warburg. Auswirkungsanalyse im Januar 2020 erstellt Von der BBE-Handelsberatungsgesellschaft sei im Januar 2020 eine Auswirkungsanalyse erstellt worden, die zeige, dass durch dieses Vorhaben die maximal zu erwartenden Wettbewerbswirkungen &bdquo;in keinem Fall die wirtschaftliche Tragfähigkeit einzelner Betriebe infrage stellen werden". Städtebaulich relevante Auswirkungen seien nicht zu erwarten, negative Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche und die wohnungsnahe Versorgung könnten nach den Ergebnissen ausgeschlossen werden, heißt es. Die Nutzungen am westlichen Ende des zentralen Versorgungsbereiches wie Restaurant, Takko, Rossmann bildeten &bdquo;Trittsteine zwischen dem Lidl-Grundstück und dem Innenstadtbereich", so dass dieser dem zentralen Versorgungsbereich zugeordnet werden könne. Abschließend heißt es: &bdquo;Die geplante Neuaufstellung des bereits langjährig am Markt etablierten Discountmarktes ist als Sicherung der wohnortnahen Versorgung für die nördlich der Diemel gelegenen Wohngebiete der westlichen Kernstadt sowie für die Grundversorgung für die auf den pkw-gestützten Einkauf angewiesene Bevölkerung in den räumlich abgesetzten Ortsteilen im östlichen Stadtgebiet zu bewerten."

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