Warburg In Warburg steht die Erde im Mittelpunkt

Warburg. &bdquo;Lets get to work" – Lasst uns an die Arbeit gehen: Der letzte Satz des einleitenden Films zum Auftakt des Erd-Charta-Festivals ist eine Aufforderung an die Menschen der Region, das &bdquo;kleine Pflänzchen" Erd-Charta in der Hansestadt Warburg (O-Ton Klaus Töpfer) zu pflegen und zu vermehren. Diese Welt brauche die Botschaft, sagte Töpfer an die EC-Ideenwerkstatt gewandt. Und Kontinuität der Botschaft. Sie brauche Engagement und einen Traum – &bdquo;und das wünsche ich Ihnen von Herzen", erklärte er zum Abschluss seines Impulsvortrags in der Stadthalle unter Beifall. Es war der Auftakt des fünftägigen Festivals zum Zehnjährigen der EC-Stadt Warburg mit der Ideenwerkstatt. Mit dem Hüffertgymnasium soll diese eine dritte Erd-Charta-Schule bekommen, hieß es an dem Abend: Sekundarschulleiterin Claudia Güthoff (die Schule ist es schon) versprach sogleich Nachbarschaftshilfe. Die Erde hatte Moderatorin Valeria Geritzen – das übernahm sie gemeinsam mit Ideenwerkstatt-Kollegin Maria Tillmann – zu Beginn des Podiumsgesprächs über eine Rampe auf dem roten Teppich auf die Bühne gerollt und deutlich gemacht: Sie steht an dem Abend im Mittelpunkt. &bdquo;Es lohnt sich, etwas zu tun und den Gedanken zu unterstützen" Der ehemalige Bundesumweltminister Töpfer aus Höxter appellierte in seiner eloquenten Art und gespickt mit Anekdoten und Erinnerungen an die rund 60 bis 70 Zuhörer in der Stadthalle, die Energie in der Nach-Corona-Phase fürs Nachdenken über mehr Nachhaltigkeit zu nutzen – und zu handeln: &bdquo;Es lohnt sich, etwas zu tun und den Gedanken zu unterstützen. Dies ist keine Marotte, es geht vielmehr darum, wirtschaftliche Stabilität und die Zusammenarbeit der Menschen in der Region zu verbessern." Töpfer warb für die Regionalität, einen neuen Blick auf Lieferketten und Anbauer. Mit Brauerei-Geschäftsführer Michael Kohlschein entspann sich dazu ein interessanter Dialog beim Warburger Bier, was in dem 300 Jahre alten Handwerksbetrieb bereits wie im Ed-Charta-Gedanken umgesetzt werde: Kohlschein berichtete von lokaler Wertschöpfung, von 70 Prozent Braugerste, die vor Ort angebaut, von 68 Prozent Energie, die mit Wasserkraft vor Ort erzeugt werde. Wo man aber einen &bdquo;Zahn zulegen" muss Auch Bürgermeister Tobias Scherf erklärte, dass bereits vieles passiere, was man nicht direkt mit der Erd-Charta verbinde. Dass man aber einen &bdquo;Zahn zulegen" müsse, was Klimaschutz und erneuerbaren Energien angehe, dass man Mobilität neu denken wolle mit dem Test des Car-Sharing-Systems trotz Skeptikern, dass es auch in der Industrie das Interesse an Nachhaltigkeit zu forcieren gelte. Und dass Regionalität dabei einen Schwerpunkt spiele: Kurze Wege, Kaufkraftbindung vor Ort und hohe Qualität waren seine Schlagworte. Doch er machte in seinem Grußwort auch deutlich, dass die Stadt vor zehn Jahren der Ed-Charta beigetreten sei vor dem Hintergrund, dass ihr keine weiteren Kosten dadurch entstünden. Für Katja Walther von der Youngcaritas geht es vor allem darum, diese einzelnen Pflänzchen miteinander zu vernetzen und viel stärker gemeinsam nach außen zu tragen. &bdquo;Wir haben nur eine Erde", sagte Abiturientin Johanna Seewald, die die Ed-Charta an der Sekundarschule kennengelernt hatte und die Idee mit zum Hüffertgymnasium nahm. Am Vormittag hatte sie ihr Abiturzeugnis bekommen, am Abend stellte sie eloquent die Arbeit der Hüffert-Nachhaltigskeits-AG und das Projekt &bdquo;17 Ziele – 17 Orte – 17 Stromkästen" vor. &bdquo;Wir als Jugend sind die Zukunft – Und in der Schule sollte der Anfang gemacht werde." Claudia Güthoff von der Sekundarschule machte deutlich, wie selbstverständlich das Thema Erd-Charta an der einstigen Real- und heutigen Sekundarschule teil des Lehrplans und der Projekte geworden sei.

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