Warburg/Wethen Protest im Hühnerkostüm gegen Hähnchenmast bei Warburg

Warburg/Wethen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative, die sich in Wethen gegen den geplanten Bau eines Geflügelmaststalls wendet, hat jetzt dem Diemelstädter Bürgermeister Elmar Schröder eine Unterschriftenliste übergeben. "Alle 230 Unterzeichner sprechen sich gegen den Maststall aus", sagt BI-Sprecher Nils Rosenstock. Aktuell engagieren sich 60 Mitglieder in der "Bürgerinitiative gegen industrielle Hähnchenmast in Wethen". Bezogen auf die Anzahl der Einwohner in der Ortschaft stelle dies noch keine Mehrheit dar, sagt Rosenstock und begründet damit die Unterschriften-Sammelaktion gegen den geplanten Maststall. "Angesprochen wurden alle Wethener ab 14 Jahren", berichtet der BI-Sprecher. Das Alter sei bewusst gewählt worden, "da sich die Jugendlichen ab 14 Jahren für das Jugendparlament aufstellen lassen dürfen und ihnen so ein politisches Mitspracherecht eingeräumt wird". Nach einer Statistik der Stadt Diemelstadt habe Wethen 423 Einwohner, 89 Prozent seien über 14 Jahre. Die Unterschriftenaktion habe bisher 231 Unterschriften gebracht. "Prozentual bedeutet dies, dass mehr als 60 Prozent der Wethener Bürgerinnen und Bürger gegen den Maststall sind", hält Rosenstock fest. Da es aus den anderen Ortsteilen der Gemeinde Diemelstadt und aus den hessischen und westfälischen Nachbargemeinden bereits Nachfragen gegeben habe, sich auch an der Unterschriftenaktion zu beteiligen, werde die BI die Aktion ausweiten, kündigt BI-Sprecher Nils Rosenstock an. Kein Thema auf der Tagesordnung Die gesammelten Unterschriften wurden am Donnerstagabend in Rhoden bei einer Mahnwache übergeben, die unmittelbar vor der Stadtverordnetensitzung stattfand. Nicht ohne Absicht: Denn aus Sicht der BI sollten sich auch die Stadtverordneten als gewählte politische Vertreter zum Bau der Hähnchenmastanlage positionieren. "Leider ist das Thema jedoch nicht mal Bestandteil der Tagesordnung geworden", bedauert Rosenstock. Auch wenn weder die Stadtverordneten, noch die Stadtverwaltung direkt auf das Baugenehmigungsverfahren Einfluss nehmen könnten, "spiegeln ihre Stellungnahmen, die Eingang in das Genehmigungsverfahren finden, das öffentliche Interesse wieder". Bislang haben sich die Fraktionen der SPD, der FWG und der neu gegründete Ortsverband der Grünen öffentlich gegen den Maststall ausgesprochen. Es werde Zeit, "dass auch andere Beteiligte Farbe bekennen", betont Rosenstock. Bauantrag wird noch geprüft Der Bauantrag für die Hähnchenmastanlage für 29.990 Tiere zwischen Rhoden und Wethen liegt bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, derzeit zur Prüfung vor. "Der Wethener Ortsbeirat und die Stadt sind seitens der prüfenden Behörde aufgefordert, eine Stellungnahme zum geplanten Bauvorhaben abzugeben", sagt Rosenstock. Da aufgrund der Art des Bauvorhabens und der Anzahl der zu haltenden Tiere, es sich um ein nichtöffentliches Genehmigungsverfahren handele, werde eine weitere Beteiligung der Öffentlichkeit ausgeschlossen. Auch aus diesem Grund habe es sich die BI zur Aufgabe gemacht, "die Ängste und Interessen der Bürger aufzunehmen, zu sammeln und klar und deutlich anzusprechen".

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