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Wirtschaftsförder Ralf Kleine, Bankdirektor Paul Löneke, Landrat Friedhelm Spieker, Dr. Norbert Allnoch und Bürgermeister Joachim Franzke (v. l.) bei der Verleihung. - © FOTO: D. MÜLLER
Wirtschaftsförder Ralf Kleine, Bankdirektor Paul Löneke, Landrat Friedhelm Spieker, Dr. Norbert Allnoch und Bürgermeister Joachim Franzke (v. l.) bei der Verleihung. | © FOTO: D. MÜLLER

Steinheim Auszeichnung für Querdenker und Pioniere

Dr. Norbert Allnoch erhält fünfte Reineccius-Medaille

VON DIETER MÜLLER
06.11.2012

Steinheim. Der Reineccius-Markt, benannt nach dem wohl berühmtesten Sohn Steinheims, dem Historiker Reiner Reineccius, hat sich längst weit über die Grenzen der Stadt und des Kreises hinaus etabliert.

Der zweitägige, über die Innenstadt verteilte Markt ist ein Produkt, das Steinheim enorm gut tut. Ein Publikumsmagnet. Auch dank der von der Volksbank gestifteten Reineccius-Medaille für Querdenker und Pioniere. Die Stadt Steinheim verlieh die schwere Bronze-Medaille, auf deren Vorderseite Reineccius und auf der Rückseite Rathaus und Kirche zu sehen sind, an Dr. Norbert Allnoch. Damit folgt der 54 Jahre alte Geschäftsführer des Internationalen Wirtschaftsforums für Regenerative Energien dem Chemiker Heribert Wiedemeier, dem Parteienforscher Franz Walter, der Journalistin und Buch-Autorin Tanja Busse und dem ehemaligen Umweltminister Klaus Töpfer in der Reihe der von der Stadt Steinheim ausgezeichneten Querdenker. Von Beginn an unterstützt die Vereinigte Volksbank den Reinecciusmarkt. "Wir freuen uns, wenn wir mit der jährlichen Stiftung der Medaille den Reinecciusmarkt erlebbar machen können. Ohne Querdenker und Pioniere gäbe es keine Entwicklung, sondern nur Stillstand", sagte Paul Löneke, Vorstand der Volksbank.

Information
Reiner Reineccius

Reiner Reineccius (1541 – 1595), gilt als der wohl berühmteste Sohn Steinheims. ´Der Historiker gibt dem Markt, der schon zu seiner Premiere vor fünf Jahren Tausende und im vorigen Jahr rund 25.000 Besucher in die Stadt an der Emmer lockte, seinen Namen.

Auch in diesem Jahr entpuppte sich der von Festveranstalter Elmar Meilenbrock mit vielen Attraktionen ausgestattete Markt besonders am Sonntagnachmittagals ein Publikumsmagnet. (dm)

"Dr. Norbert Allnoch setzt sich seit drei Jahrzehnten für regenerative Energien ein und brachte Ökologie und Ökonomie zusammen. Ihm diese Medaille zu verleihen – aktueller kann man den Zeitgeist nicht einfangen und definieren", sagte Friedhelm Spieker, Landrat des Kreises Höxter, in seiner Laudatio.

Er erinnerte an die Anfänge des aktuellen Preisträgers, der zurzeit der Öl-Krise in den 70ern seinen Vater gefragt haben soll: "Was wird aus uns, wenn das Erdöl irgendwann einmal nicht mehr sprudelt?" Das sei, so Spieker weiter, die Initialzündung für Allnochs Forscherdrang gewesen: "Da war der Pioniergeist geweckt. Er hat die Forschung zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Er ist ein Mensch, der über den Tellerrand hinaus blickt. Ein Quer- und ein Vordenker."Auch Joachim Franzke, Bürgermeister der Stadt Steinheim, lobte den Medaillenträger als "einen unermüdlichen Kämpfer für regenerative Energien" und dessen "beeindruckende Pionierleistung auf dem Gebiet der regenerativen Energien".

Der Preisträger selbst, der mit seinem Doktorvater Professor Julius Werner angereist war, bedankte sich für die lobenden Worte und erklärte anschließend: "30 Jahre meines Wirkens in 30 Minuten – wenn ich das in so komprimierter Form höre, bin ich selbst erstaunt, was ich so alles gemacht habe."

Er bekannte: "Als ich im Sommer davon hörte, dass mir diese Medaille verliehen werden soll, war ich sprachlos, weil ich mir bis dahin gar keine Gedanken über die Vergangenheit gemacht hatte. Ich bin eher in der Zukunft zu Hause. Denn: Die Zukunft kann man gestalten – die Vergangenheit nicht. So lässt sich im Kern erklären, was mich antreibt." Als Anerkennung erhielt Dr. Norbert Allnoch einen Rundflug über den Kreis Höxter geschenkt.