Marienmünster Für Marienmünster geht's um Supermärkte, Ärzte und Infrastruktur

Marienmünster. Da musste so mancher in Marienmünster mächtig schlucken: Der Entwurf für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) steht – und dabei gehts um &bdquo;richtig viel Kohle“, wie es Mathias Schmidt (CDU) formulierte. Die aktuell geschätzten Gesamtkosten: rund 9,1 Millionen Euro. Nun drängt einerseits die Zeit, denn der (Erst-)Antrag fürs ISEK muss bis Ende dieses Septembers gestellt sein, &bdquo;um in die Förderkulisse hineinzukommen“, so Bürgermeister Josef Suermann. Dafür braucht es auch den passenden Ratsbeschluss. Andererseits möchte sich die Lokalpolitik die einzelnen Maßnahmen noch genauer anschauen und eventuell noch einiges aussortieren können. Klar ist: Die Ortsausschüsse Bredenborn und Vörden müssen jetzt trotz Sommerpause ran – denn schließlich stehen die beiden größten Marienmünsteraner Orte ja im Fokus des ISEK. &bdquo;Das ISEK ist eine riesige Chance für unsere Stadt, um an Fördermittel zu kommen“, so Suermann. Die Ideen, die im Januar sowie im April in zwei Bürgerforen gesammelt worden sind, stehen nun in einem Maßnahmenkatalog und könnten schon bald als schlüssiges Gesamtkonzept daherkommen. Die Kosten betragen etwa 9,1 Millionen und basieren auf Einschätzungen und Erfahrungen der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK). Ein Projekt für Marienmünster, das auf Jahre ausgelegt ist Ganz genau lasse sich dabei natürlich noch keine Summe bestimmen, denn: &bdquo;Die Baupreise gehen eben rauf und runter“, so Stefan Hasenbein von der DSK. In der Vergangenheit seien die Schätzungen bei verschiedenen Projekten aber stets gut hingekommen. Eine exakte Kostenberechnung sei erst nach einer genauen Planung möglich. Und weiter: &bdquo;9 Millionen Euro sind natürlich ein großer Batzen Geld.“ Und dennoch: &bdquo;Jeder Euro, der in die Städtebauförderung fließt, zieht ganz viele Euro aus anderen Bereichen nach sich“, so Suermann und verwies dabei auch auf größere Bauprojekte der Nachbarkommunen Nieheim und Steinheim. Von den derzeit geschätzten Kosten in Höhe von 9,1 Millionen Euro würden die zuwendungsfähigen Ausgaben rund 7,7 Millionen Euro betragen. Bund und Land würden etwa 3,85 Millionen Euro übernehmen, was 50 Prozent der Kosten entspricht – und ebenso hoch wäre der Eigenanteil der Stadt. Jährlich rund 500.000 Euro, denn das ISEK, das die Stadt Marienmünster gemeinsam mit den Büros ARGE Dorfentwicklung (Detmold) und sowie der DSK (Bielefeld) aufstellt, wird sich über acht Jahre erstrecken. Die Bürger wünschen sich mehr Einkaufsmöglichkeiten Beim ISEK stehen folgende Themenfelder im Fokus: Baustruktur, Stadtbild und Denkmalschutz, Freiflächen-und Grünstruktur, Verkehr, Freizeit und Naherholung, Kultur und Bildung, Nutzungsstruktur und Leerstände sowie innerstädtische Ökonomie und Einzelhandel. Stärken und Schwächen ihrer beiden Ortschaften Bredenborn und Vörden haben die Bürger bereits herausgearbeitet. Große Wünsche dabei: mehr Einkaufsmöglichkeiten und eine schönere Vördener Durchgangsstraße. Nun sei es wichtig, zu schauen, welche Maßnahmen wirklich zielorientiert seien und die Stadt nach vorne bringen können, so Elmar Stricker (WGB). Man brauche nicht nur optische Verbesserungen. Ein großes Problem werde beispielsweise bald die hausärztliche Versorgung sein. &bdquo;Kann uns ISEK da helfen, wichtige Weichen zu stellen?“, fragte Stricker und sagte weiter: &bdquo;Ein praktisches Beispiel ist die ehemalige Grundschule in Bredenborn: Durch einen Umbau könnten wir nicht nur die dortige Unterkunft für Flüchtlinge deutlich verbessern, sondern auch Kapazitäten für eine landärztliche Versorgung schaffen.“ Was die Marienmünsteraner leisten müssen Wie viele weitere Lokalpolitiker befand auch Stricker, dass es gut sei, zunächst die Ortsausschüsse über die Ideen beraten zu lassen. &bdquo;Dieser Schritt ist sicher sinnvoll, damit das ISEK letztlich auch von einer breiten Masse getragen wird“, sagte auch Suermann. Marienmünsters Bürgermeister betonte auch: &bdquo;Das ISEK ist und bleibt ein Prozess – auch innerhalb der angedachten acht Jahre können Ergänzungs- oder Änderungsanträge gestellt werden.“ Allerdings sollte das formulierte Gesamtkonzept letztlich noch in etwa passen und die meisten Ziele sollten dann am Ende der acht Jahre auch wirklich umgesetzt sein, so Hasenbein. Darauf lege der Fördergeber durchaus wert. Anlässlich des ISEK können übrigens auch private Maßnahmen, wie Gebäudegestaltungen, gefördert werden.

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