Steinheim Abgebrochene Abiparty in Steinheim: Das sagt der Rettungsdienst

Steinheim. Die aus dem Ruder gelaufene Abi-Party in Steinheim beschäftigt weiter die Gemüter – obwohl sie mit Blick auf die Vor-Corona-Zeit sicherlich keine extreme Ausnahme war. Zeugen berichten, dass vor allem stadtbekannte Steinheimer dafür sorgten, dass die Situation nach Mitternacht eskalierte. Es ist allerdings eine andere Anmerkung in der Stellungnahme des Veranstalters auf nw.de am Mittwoch, die aktuell für besondere Aufmerksamkeit sorgt. Die Leitstelle des Rettungsdienstes habe angedeutet, dass eine ausreichende Versorgung in dieser Nacht vielleicht nicht mehr gewährleistet werden könne, berichtete der 20-jährige Kim Bennet Blume. Aus Sicherheitsgründen habe man sich deshalb nach kurzer Beratung entschlossen, die Party bereits eine Stunde früher zu beenden. Zuvor sei für drei Personen der Rettungsdienst alarmiert worden, zweimal wegen drohender Alkoholvergiftung, einmal wegen eines tiefen Schnitts mit einer Glasscherbe. Widerspruch Dem widerspricht der Kreis Höxter als Verantwortlicher für den Rettungsdienst deutlich. Jederzeit und überall würde die Hilfe gewährleistet. Nur eben mit den entsprechenden Folgen. Der Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz, Thomas Krämer, schilder die Situation so: &bdquo;In der Nacht zu Sonntag kam es zu zahlreichen Notrufen und mehreren Rettungsdiensteinsätzen in und an der Stadthalle in Steinheim, die in Zusammenhang mit der Vor-Abi-Party standen. Mehrere Personen mussten mit leichteren Verletzungen oder Kreislaufproblemen vor Ort behandelt werden.“ Einige der Verletzten hätten jedoch die Behandlung oder den Transport in ein Krankenhaus verweigert.Tatsächlich hat es dann ein Telefonat zwischen der Rettungsleitstelle in Brakel und dem Veranstalter gegeben. &bdquo;Im Verlauf des Abends ist der Veranstalter vom Disponenten der Leitstelle darüber informiert worden, dass bei einer weiteren Zunahme von notwendigen Rettungsdiensteinsätzen zusätzliche Kräfte aus anderen Stadtgebieten des Kreises Höxter angefordert werden müssten, um die medizinische Hilfe sicherzustellen.“ Eine Aufforderung zum Abbruch der Party habe es aber nicht gegeben, stellt die Kreisverwaltung klar. Erklärungsversuche In Steinheim beginnt derweil im Stadtrat die Diskussion um mögliche Konsequenzen aus den Ereignissen. Bereits am Montag hatte Bürgermeister Carsten Torke im sogenannten Ältestenrat die Fraktionsvorsitzenden über die Geschehnisse informiert. Wie CDU-Fraktions-Chef Ansgar Claes berichtet, wolle die Steinheimer Union auf ihrer nächsten turnusmäßigen Fraktionssitzung beraten, ob und, wenn ja, was getan werden muss, um solche Situationen künftig nach Möglichkeit zu vermeiden.Denkbar sei etwa ein Regelkatalog, unter welchen Bedingungen die Partys künftig in der Stadthalle stattfinden können. Diesen möchte beispielsweise die Nachbarstadt Nieheim aufstellen. Dort hatte es in der vergangenen Woche eine Debatte um die Vermietungsbedingungen der Stadthalle gegeben. Keine Festlegung Auch die SPD will sich nach den Worten von Fraktions-Chef Jürgen Unruhe zunächst beratschlagen. Ein generelles Verbot von Vor-Abi-Party will und kann er sich aber nicht vorstellen. &bdquo;Irgendwo muss die Jugend doch feiern“, erklärte Unruhe. Ein nur schwer zu lösendes Problem hat er bereits ausgemacht. Anders als früher werde weniger Bier und deutlich mehr Wodka und Korn getrunken. Die Folge: der Alkoholpegel steige schneller und höher. Nach seien Informationen hätten auch in Steinheim die hochprozentigen Getränke nur wenig mehr als beispielsweise Bier gekostet und hätten noch am Abend im örtlichen Supermarkt nachgeordert werden müssen, weil ihr Ausverkauf drohte.Partybesucher berichten auch, dass Jugendliche betrunken auf den 3,5 Meter hohen Lichtraveresen getanzt hätten, ohne dass jemand eingegriffen hätte.

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