Naturgewalten Geld gegen Starkregen: Mit diesem Konzept kämpft Nieheim gegen Überflutungen

Nieheim/Detmold. Je ranghöher der Besuch, umso lukrativer die Geschenke. Diese in den Kommunalverwaltungen bekannte Regel ließ auch die Stadt Nieheim hoffen, als Regierungsvizepräsidentin Anke Recklies ihr Kommen ankündigte. Am letzten Tag des Monats lüftete sie nun das Geheimnis und überreichte Bürgermeister Johannes Schlütz einen Förderbescheid des Landes NRW in Höhe von 41.790 Euro. Finanziell begünstigt wird damit die Aufstellung eines kommunalen Konzepts zum Starkregenrisikomanagement. Dazu zählen die Erstellung von Starkregengefahrenkarten und Risikoanalysen sowie die Erstellung eines Handlungskonzepts. Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten belaufen sich für Nieheim auf rund 83.592 Euro. Anke Recklies zufolge haben im Regierungsbezirk Detmold bereits 17 Kommunen einen Förderbescheid zum kommunalen Starkregenrisikomanagement erhalten. Grundlage für die Förderung und Erstellung ist die &bdquo;Arbeitshilfe kommunales Starkregenrisikomanagement – Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW“, die sich an der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie der EU orientiert. Augenmerk auf zwei Orte Wie wichtig den bei der Detmolder Bezirksregierung zuständigen Personen dieses Thema ist, machte die Regierungsvizepräsidentin an deren persönlichen, über die allgemeine Arbeitszeit hinausgehenden Einsätzen deutlich. &bdquo;Was wir während der Unterstützung der Kölner Kolleginnen und Kollegen im Ahrtal mit gesehen haben, hat uns deutlich vor Augen geführt, was uns auch in OWL passieren kann“, so Recklies. Als bisher bereits eingetretene Starkregenereignisse nannte sie z.B. die von der Stadt Brakel im Oktober 2019 sowie vom Kreis Herford im Juni 2021. Sorge bereite, dass sich immer mehr riesige Wassermengen auf relativ kleine Flächen ergössen und diese dann innerhalb von Sekunden überschwemmten und Minibäche zu reißenden Flüssen werden ließen. Über Erfahrungen mit Starkregenereignissen im Bereich der Großgemeinde Nieheim berichteten Bürgermeister Johannes Schlütz und Bauamtsleiter Florian Greger. Ein besonderes Augenmerk habe man derzeit auf die Ortschaften Holzhausen und Himmighausen Bahnhof. Erste Maßnahmen seien dort bereits ergriffen, weitere sollen folgen. Als Berater hatte Nieheim Klaus Maas, Professor an der TH-OWL dabei an ihrer Seite. Ab dem 1. Februar 2023 soll eine festangestellte Fachkraft in den Städten Nieheim und Marienmünster die weiteren Planungsarbeiten übernehmen und dabei sehr mit den Bauverwaltungen und den Kommunalpolitikern zusammenarbeiten. Eine hervorragende Hilfe nannte Florian Greger die bereits vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) herausgegebene Starkregenhinweiskarte für ganz NRW. Ein &bdquo;wesentlicher Baustein“ sei die &bdquo;flächendeckende Erarbeitung von kommunalen Starkregenzonen.“

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