Nieheim Einweihung: Ein Platz an der Sonne für die ganze Stadt Nieheim

Nieheim. Die Tagespflege im Untergeschoss mit den 14 Plätzen ist schon seit einem Jahr im Betrieb und auch die Volkshochschule und der Jugendtreff Timout haben sich schon gut an die neuen Räumlichkeiten im historischen Nieheimer Richterhaus gewöhnt und auch der vorgelagerte Richterplatz draußen ist längst in die Alltagswahnehmung eingegangen. Am Sonntag fand jetzt aber die offizielle Einweihung statt. Viele, die noch keine Gelegenheit hatten, das Haus kennenzulernen, nutzten die Chance, sich in dem aus dem Jahre 1701 stammenden über 300 Jahre alten Gebäude umzusehen. &bdquo;Modern und trotzdem denkmalgerecht, mit einem lebendigen Nutzungskonzept, ist dieses Haus ein Modellprojekt für OWL, NRW und darüber hinaus“, sagte Heimatministerin Ina Scharrenbach, die sich diesen Vor-Ort-Termin am Sonntag nicht hat nehmen lassen, schließlich hat ihr Ministerium fast vollständig das insgesamt rund 3,5 Millionen Euro schwere Projekt gestemmt. &bdquo;Ich muss zugeben, dass ich anfangs sehr skeptisch war, aber ich habe dazu gelernt, und bin heute meinem Vorgänger Rainer Vidal zutiefst dankbar, dass er den Mut und die Weitsicht besessen hat, dieses Vorhaben anzugehen und damit für das wichtigste Stadtentwicklungsprojekt der letzten Jahre den Boden bereitet hat“, sagte Bürgermeister Johannes Schlütz. Aber Schlütz war mit seiner anfänglichen Skepsis nicht allein. &bdquo;Als ich 2018 zum ersten Mal im Richterhaus war, habe ich auch gedacht, na, wenn das mal gut geht. Aber wir haben es angefangen, jetzt ziehen wir es auch durch“, sagte Scharrenbach. Bezeichnend für den Entwicklungsverlauf ist auch, welchen Weg das Richterhaus-Vorhaben in seinem Regionale-Ranking genommen hat. Die Regionale ist eine Art Rating-Agentur für die Bedeutung von Stadtentwicklungsvorhaben. Eine A-Bewertung heißt, dass es in besonderer Weise beispielhaft ist und förderwürdig ist. Als der frühere Bürgermeister Rainer Vidal die Idee 2018 bei der Regionale eingereicht hat, war es noch mit einem C-Status belegt worden. Im Zuge der Verfeinerung der Planungen hat es bereits 2019 den B-Status erlangt und im Mai 2020 war das Konzept so gut ausgereift, dass es A-Status bekam und damit in den Stand eines offiziellen Regionale-Modellprojekts erhoben wurde. Es gibt bereits einige Nutzer Tagespflege und Jugendtreff unter einem Dach, dazu die Volkshochschule und Räumlichkeiten für Vereinsaktivitäten sowie die nachhaltige klimafreundliche Energieversorgung durch den Anschluss an das örtliche Nahwärmenetz machen das Richterhaus auf mehrfache Weise nachhaltig. Hinzu kommt die Umfeldgestaltung mit dem gemütlichen Richterplatz, durch den ein neues Zentrum für alle Generationen geschaffen worden ist. Man kann auch sagen, dort wo sich früher eine Schmuddelecke der Ackerbürgerstadt befand, ist ein neuer Platz an der Sonne für die ganze Stadt entstanden. Insgesamt rund 3,5 Millionen hat die Neuplanung des Ensembles mit Haus und Vorplatz gekostet. 1,1 Millionen Euro davon entfallen auf die Umgestaltung des Richterplatzes. &bdquo;Hier ist viel Geld investiert worden, aber es ist gut angelegt. Denn diese öffentliche Investition zieht bereits neue private Investitionen nach sich und wir können sicher sein, dass hier ein neues Kapitel der Nieheimer Stadtgeschichte geschrieben wird“, sagte Schlütz. Und es geht weiter So soll demnächst in einem bisherigen Leerstand eine neue große Versicherungsrepräsentation einziehen und auf einer bestehenden Freifläche ein Wohnhaus mit sechs Einheiten errichtet werden. Der Tag der offenen Tür im Richterhaus wurde mit einem bunten Familientag rund um den Richterplatz und sonntäglich geöffneten Geschäften abgerundet.

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