Nieheim Ukrainehilfe in Nieheim sucht Fahrer und Autos für Transport von Hilfsgütern

Nieheim. Wie werden Güter zu Hilfsgütern? Genau: Es braucht dafür engagierte Menschen, die sich um die Koordination und den Transport der Sachspenden kümmern. So, wie die OWL-Hilfe: Die beiden Nieheimer Marc Löffelbein und Waldemar Berg organisieren und unternehmen seit vielen Wochen Fahrten an die ukrainische Grenze, um die Menschen vor Ort mit Hilfsgütern, wie Kleidung und Hygieneartikeln, zu versorgen. Sie werben auch für weitere Unterstützung ihres Hilfsprojekts – und zwar nicht nur um Geldspenden. Lange Fahrt für den Hilfskonvoi Von Nieheim über Kassel, Leipzig, Breslau, Krakau und bis nach Medyka: Der Weg für den Hilfskonvoi bis an die polnisch-ukrainische Grenze ist weit. Rund 1.200 Kilometer sind es bis in das kleine Örtchen Medyka, einem der zentralen Umschlagplätze für Hilfsgüter und zugleich Anlaufstelle für zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine. &bdquo;Ein Teil der Hilfsgüter wird dort zur Versorgung der Flüchtlinge gebraucht, und ein Teil wird von dort aus in die Ukraine transportiert“, erzählen Löffelbein und Berg. Mitfahrgelegenheit für Flüchtlinge Und: &bdquo;Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit den Helfern vor Ort und können so gezielt die Hilfsgüter organisieren, die am dringendsten benötigt werden“. So gehts stets mit vollgepacktem Konvoi auf die Fahrt nach Medyka – und auch auf den Rückfahrten ist das Fahrzeug der OWL-Hilfe meist nicht leer: &bdquo;Wir bieten den Flüchtlingen eine sichere Mitfahrgelegenheit“, erzählen die Nieheimer Helfer. Viele Flüchtlinge wissen, wohin sie flüchten wollen, aber ihnen fehlt es am Transportmittel. &bdquo;Wir melden bei den örtlichen Behörden die Anzahl an Sitzplätzen für Erwachsene und Kinder an und geben unsere Route durch. Dann nehmen wir die Flüchtlinge mit, deren Ziel auf unserer Route liegt“, so Löffelbein und Berg. Dringend gesucht Die Hilfsbereitschaft vieler Menschen für die Kriegsopfer in der Ukraine ist groß. In Nieheim sucht man dabei ganz bestimmte Unterstützung: In großen Buchstaben stechen die beiden dringlichen Fragen auf der Homepage der OWL-Hilfe, unter www.owl-hilfe.de, ins Auge: &bdquo;Haben Sie Zeit? Besitzen Sie Kleinbusse, Sprinter oder einen Kombi?“ Es werden also Fahrer gesucht, die gemeinsam mit der OWL-Hilfe die Fahrten an die polnisch-ukrainische Grenze absolvieren, sowie möglichst geräumige Fahrzeuge, die für den Hilfsgüter-Transport genutzt werden dürfen. &bdquo;Unsere Aktion lebt davon, dass sich freiwillige Helfer melden, die mit uns die Route fahren“, sagen die beiden Nieheimer. Übernachtung im Auto Je Fahrzeug werden zwei Fahrer eingeplant. Die Übernachtung findet im Auto statt, jeder Helfer verpflegt sich dabei selbst und bringt eben das mit, was er für die rund zweitägige Route braucht. Die Engagierten der OWL-Hilfe betonen: &bdquo;Wir bleiben dabei stets auf der polnischen Seite der Grenze – wir fahren nicht bis in die Ukraine“. Start ist der Konvois ist, übers Wochenende, morgens früh 6 Uhr. Am Abend ist man dann in Polen. Und am kommenden Tag gehts zurück nach Nieheim. Wofür das Geld genutzt wird Löffelbein und Berg wissen auch: &bdquo;Nicht jeder kann uns mit einem Fahrzeug oder als Helfer unterstützen. Wer trotzdem helfen möchte, kann Geld spenden. Das gespendete Geld wird ausschließlich für Hilfsgüter, fürs Tanken und die Mautgebühren verwendet“, sagen sie. Verpflegung auch für gerettete Tiere Seit März, seit Entstehung der Idee, gab es von Seiten der OWL-Hilfe bislang vier Hilfskonvois bis an die ukrainische Grenze. Fotos davon gibts auf der Homepage des Projekts. Bei den Fahrten haben die freiwilligen Helfer unter anderem auch das Camp der Centaurus Stiftung in Medyka mit Tierfutter beliefert: Denn dort werden seit Kriegsbeginn Pferde, Hunde und Katzen gerettet und tierärztlich versorgt.

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