Nieheim Städtische Kitas in Nieheim müssen mehrere Kinder ablehnen

Nieheim. Die Zahlen die Amtsleiterin Sandra Elsner, mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in den städtischen Kindergärten vorstellte, hatten es in sich. Denn der Stadt Nieheim gelingt es derzeit nicht, alle Betreuungswünsche von Eltern zu erfüllen. Zum ersten Mal. Und das, obwohl vereinzelt noch Unterbringungsmöglichkeiten gegeben wären.Warum die Stadt nicht anders handeln konnte und welche Trends sich bei der Betreuung abzeichnen, erläuterte Elsner im jüngsten Familien- und Bildungsausschuss. Der Trend Immer jünger sind die Kinder, wenn sie von ihren Eltern in den Kindergarten geschickt werden. Der Bedarf an U3-Betreuung ist in Nieheim ungebrochen. Zudem werden die Kinder immer länger angemeldet. &bdquo;Der Trend zu mehr Betreuungsbedarf hält weiter an“, berichtet Sandra Elsner. In allen Kitas werden die meisten Kinder 45 Stunden betreut, vor allem, wenn sie älter werden.Elsner führte das im Ausschuss unter anderem auf die Berufstätigkeit der Eltern zurück. Ein weiterer Grund ist, dass inzwischen die letzten beiden Kindergartenjahre für die Eltern gebührenfrei sind und die höheren Kosten für die längere Betreuung für sie keine Rolle mehr spielt.Die Auslastung &bdquo;Wir sind in der Einrichtung am Limit“, kommentierte Sandra Elsner die Zahlen für den städtischen Kindergarten &bdquo;Die Grashüpfer“ in Nieheim. Und das galt ebenso für die Einrichtungen in Sommersell und Oeynhausen. In der Grashüpfer-Kita werden im kommenden Kindergartenjahr 79 Kinder in vier Gruppen betreut, davon 18 U 3-Kinder. Teilweise sind die Gruppen bereits überbelegt. &bdquo;Eine Überbelegung mit bis zu zwei Kindern pro Gruppe ist ohne Ausnahmegenehmigung möglich“, berichtet Elsner.Ausgenommen sind Gruppen, in denen Kinder integrativ betreut werden. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren, dem Tiefststand bei den Kita-Zahlen in Nieheim, wurden bei den Grashüpfern nur 54 Kinder betreut. Die Auslagerung der 4. Gruppe in die ehemalige Grundschule habe sich, berichtet Elsner, etabliert. Sie werde von Kindern, Eltern und auch Personal gut angenommen. In Oeynhausen werden im kommenden Jahr 34 Kinder betreut, sieben davon unter drei Jahren. Hier ist die Zahl der Kinder in den vergangenen Jahren stetig leicht zurückgegangen – vor zehn Jahren wurden in Oeynhausen 46 Kinder betreut. Dennoch gilt der Kindergarten immer noch als voll ausgelastet – weil U3-Kinder einen anderen Platz- und Betreuungsbedarf beanspruchen.Deshalb könnten hier derzeit tatsächlich noch zwei Kinder aufgenommen werden, sie müssten allerdings älter als drei Jahre alt sein. In Sommersell hat sich die Zahl der Kita-Kinder in den vergangenen fünf Jahren sogar fast verdoppelt, von 24 auf 45 Kinder ab August. Acht davon sind unter drei Jahren alt. Hier gibt es zwei große Gruppen, die durch einen Anbau im vergangenen Jahr inzwischen deutlich mehr Platz haben.Enorme Mehrkosten Dieser Anbau sorgte nicht nur wegen der enormen Bauverzögerungen im Familienausschuss für einiges Kopfschütteln. Denn auf Nachfrage räumte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Dietmar Becker, ein, dass aus den ursprünglich geplanten 202.000 Euro für den eingeschossige Gebäudeteil mit drei Räumen schließlich 295.000 Euro geworden sind. Teilweise durch zusätzliche Maßnahmen wie eine zusätzliche Fluchttür oder die Erneuerung des Elektrohausanschlusses aber auch durch allgemeine Baukostensteigerungen und die Verzögerung selbst (längere Gerüststandzeiten) sei es zu den Kostensteigerungen gekommen. Becker räumte aber auch ein, dass die Maßnahme sehr kurzfristig geplant und umgesetzt werden musste, weil sonst die gesetzlichen Vorgaben nicht hätten eingehalten werden können. Man habe das Projekt nicht so gründlich durchplanen können, wie man es normalerweise tun würde, sagte Becker, der sonst häufig niedrigere tatsächliche Baukosten für städtische Projekte verkünden kann. Die Ablehnung Die Betreuung von elf Kindern, davon zehn unter drei Jahren und teilweise von außerhalb des Stadtgebietes, musste Sandra Elsner für kommendes Jahr ablehnen. Zum Großteil sollten die Kinder erst kurz vor dem Ende des Kitajahres für ein bis drei Monate aufgenommen werden. Sehr kurz, denn immerhin beginnt erst dann die Eingewöhnungszeit. Nieheim bietet als eine der wenigen Städte den Eltern flexible Einstiegsmöglichkeiten in die Kindergartenzeit. Die abgelehnten Kinder können teilweise von den vier Tagesmüttern in Nieheim betreut werden.

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