Nieheim Neue Windräder und Photovoltaikanlagen am Bilster Berg geplant

Nieheim-Oeynhausen/Bergheim. Bisher war die Nieheimer Ortschaft Oeynhausen vor allem bei Männern mit lautstarken Sportwagen (Bilster Berg) und Chicken-Wings-Freunden (mehrere Hähnchenmastställe) beliebt. Nun haben auch Stromproduzenten die Ortschaft für sich entdeckt. Sowohl Photovoltaik-, als auch Windkraftprojekte stehen am Freitag auf der Tagesordnung der Ortsausschusssitzung. Und schon jetzt ist klar: Nicht alle sind von den Vorhaben, die Ökostrom produzieren sollen, begeistert. Sehr weit geplant sind bereits zwei nach Süden ausgerichtete Photovoltaik-Anlagen, die auf Freiflächen entlang der Bahnlinie südwestlich der Siedlung &bdquo;Am Varusberg"entstehen sollen. Wegen des Vorrangs der Landwirtschaft dürfen Solarparks in der Regel nicht auf ländlich genutzten Grünflächen errichtet werden. Einzige Ausnahmen sind Flächen an Autobahnen und Bahnstrecken, die deshalb auf Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auch gefördert werden. Mit Blick auf das Genehmigungsverfahren hat die Stadt nun zwei Möglichkeiten, wie Nieheims Bürgermeister Johannes Schlütz im Gespräch mit nw.de erklärt. Einerseits könne sich der Stadtrat entschließen, die Genehmigung der Projekte auf Einzelprojektbasis durchzuführen. Dafür müsste der Rat sowohl den Flächennutzungsplan als auch den Bebauungsplan ändern. Sieben neue Anlagen am Bilster Berg &bdquo;Die andere Möglichkeit wäre, als Stadt selbst tätig zu werden und die potenziellen Flächen entlang der Eisenbahnlinie nach Bergheim selbstständig zu prüfen", sagt Schlütz. Das würde dann ein externes Planungsbüro übernehmen. In diesem Falle wäre der Projektierer allerdings zunächst einmal außen vor, betont der Verwaltungschef. Diese Entscheidung soll in der Ortausschusssitzung am 19. März vorbereitet werden. Dazu sei auch die Kreisverwaltung eingeladen, um Hintergründe und Möglichkeiten noch einmal zu erläutern. Neben den Photovoltaikanlagen werden aktuell auch Windparkvorhaben konkret, nachdem in den vergangenen Jahren bereits mehrere Projektierer aus Deutschland das Areal untersucht und den Kontakt zu den Grundstückseigentümern gesucht hatte . Geplant sind demnach derzeit sieben Anlagen unterhalb des Bilster Berges. Dazu hat es nach Informationen von nw.de bereits ein Scooping-Verfahren mit dem Kreis als Genehmigungsbehörde gegeben. Bei diesem unselbstständigen Vorverfahren werden unter anderem der Untersuchungsrahmen und die Untersuchungstiefe für die Umweltverträglichkeitsprüfung festgelegt, erklärt Michael Werner, Fachbereichsleiter für Umwelt, Bauen und Geoinformationen beim Kreis Höxter. Auch welche Unterlagen vom Antragsteller vorzulegen sind, wird definiert. Ein Genehmigungsantrag muss später gesondert gestellt werden. Genaue Höhen und Standorte für die Anlagen sind offenbar noch nicht definitiv festgelegt. Bürgerversammlungen derzeit nicht erlaubt Ob in Oeynhausen überhaupt gegen den Willen der Stadt Windräder gebaut werden können, ist derzeit unklar. Denn anders als viele Kommunen hat Nieheim eine große Windvorrangzone bei Holzhausen geschaffen und damit den Bau solcher Anlagen zunächst auf diese Flächen begrenzt. &bdquo;An dieser Vorrangzone halten wir natürlich erst einmal fest, sie ist für uns maßgeblich. Alles andere muss der Kreis entscheiden", betont Schlütz. Der wiederum muss die Flächennutzungspläne der Kommunen, die die grundsätzliche Planungshoheit haben, mit in die Entscheidung einbeziehen, betont Michael Werner. Wie konkret die Informationen zum Windkraftprojekt am Freitag in der Ortsausschusssitzung werden, ist derzeit unklar, denn die Projektierer sind nicht zur Sitzung eingeladen und die Stadt selbst ist nicht die Genehmigungsbehörde. &bdquo;Es handelt sich nicht um eine Bürgerversammlung. Diese sind derzeit leider nicht erlaubt", betont der Bürgermeister. Ursprünglich war eine solche Infoveranstaltung für Januar geplant. Dennoch ist die Sitzung, die um 19 Uhr in der Sporthalle beginnt, öffentlich. Zuhörer müssen sich an die aktuellen Corona-Vorschriften halten. Einwohner können zum Schluss der Sitzung Fragen an die Stadt und den Ausschuss stellen. Über die Verfahrensweise bei den Photovoltaikanlagen entscheiden der Hauptausschuss und der Rat in ihren Sitzungen in der kommenden Woche.

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