Marienmünster Sportplatzbau in Bredenborn wird deutlich teurer

Marienmünster. Man mag meinen, dass es Themen gibt, die den Beteiligten irgendwann zu den Ohren herauskommen. So aber wohl nicht in Marienmünster. Dort stand auf der jüngsten Tagesordnung des Stadtrates die Sportstättenentwicklung – mal wieder. Genauer gesagt: die Entscheidung über den Kunstrasenplatz in Bredenborn. Ein Garant für Diskussionen. Und nach einigen Wortwechseln war klar: Innerhalb des Rates greift man nun zu harten Maßnahmen, der Ton wird rauer. Immerhin: Letztlich gab es eine Entscheidung zur Zukunft des Bredenborner Sportplatzes. &bdquo;Dieses Thema ist ziemlich ätzend“: Damit meinte Ratsherr Helmut Lensdorf (SPD) vermutlich mehr die unendlich erscheinenden Diskussionen – und weniger das Thema der Marienmünsteraner Sportstätten an sich. Denn wichtig sind die Sportstätten wohl allen Ratsmitgliedern sowie der Stadt. Natürlich auch die Bredenborner Sportanlage. Sonst würde man wohl auch nicht bereits seit 2017 darüber debattieren. Irgendwie scheints für die Lokalpolitiker nur schwierig zu sein, sich auf die beste Variante eines neuen Spielfeldes zu einigen – und hier und da hapert es auch an der Kommunikation. &bdquo;Viele Merkwürdigkeiten“ Brutto und netto, Kostenschätzung und Kostenberechnung – so mancher kam durcheinander, welche Zahlen eigentlich genau zu lesen waren, als Bürgermeister Josef Suermann eine tabellarische Übersicht der anfallenden Kosten der unterschiedlichen Spielfeld-Varianten an die Wand warf. Denn einige Zahlen wichen von zuvor genannten Summen ab. Dieses kurzfristige Update der voraussichtlichen Kosten stieß auf Kritik. Markus Wellbrink (WGB) sah sich dabei mit &bdquo;unglaubwürdigen Zahlen des Ingenieurbüros“ konfrontiert und habe bereits in den vergangenen Monaten sehr viele Merkwürdigkeiten festgestellt, wie er im scharfen Ton bemerkte. Einiges, was Wellbrink da sagte, wies Suermann als &bdquo;totalen Quatsch“ zurück – und erläuterte die Nachberechnungen.Unterstützend gab Jutta Fritzsche (Die Grünen) einige Infos des Planungsbüros aus der jüngsten Bauausschusssitzung wieder – und bat um einen moderaten Ton. Die WGB wollte sich aber nicht &bdquo;maßregeln“ lassen und konterte: Man werde die Grünen-Politikerin nun nicht mehr &bdquo;Jutta“, sondern nur noch &bdquo;Frau Fritzsche“ nennen. Wie sich im Anschluss zeigte, müssen sie das aber noch üben. Nun gut. Was solls kosten? Doch wieder zurück zu den Fragen, die am Mittwochabend eigentlich im Fokus stehen sollten: Wie groß soll der Kunstrasenplatz in Bredenborn werden – und an welche Stelle genau soll er? Bei den Kosten wohl klar: &bdquo;Die günstigste Variante wäre der Tennenplatz in der jetzigen Größe als Rasenplatz umgestaltet“, sagte Suermann. Das würde zu einem Eigenanteil der Stadt in Höhe von knapp 230.000 Euro führen. &bdquo;Die teuerste Variante wäre der Rasentrainingsplatz, 70 mal 50 Meter – was einen städtischen Eigenanteil in Höhe von rund 600.000 Euro zur Folge hätte“, so der Bürgermeister.Generell durchatmen mussten übrigens die Grünen beim Thema Kunstrasenplatz, denn &bdquo;aus ökologischen Gründen und unter Berücksichtigung der Gesundheit der Spieler“ sei man generell gegen Kunstrasen – aber: &bdquo;Wir akzeptieren den Ratsbeschluss aus dem Jahr 2020 und die damit verbundene Erwartungshaltung beim SV Bredenborn“, so Fritzsche über die Entscheidung des Rates der vorherigen Legislaturperiode. Die Grünen schlugen anschließend die kleinste Kunstrasen-Variante mit 55 mal 30 Metern vor – das wurde von der Mehrheit aber abgelehnt.Stattdessen formulierte man einen Antrag der CDU auf Wunsch der WGB noch etwas um und befürwortete dann mehrheitlich, dass 500.000 Euro, so wie sie im Haushaltsplan bereitstehen, für den Kunstrasenplatz ausgegeben werden sollen – wovon 155.250 Euro Fördergelder des Bundes zu erwarten sind. &bdquo;Alles, was über diese 500.000 Euro hinaus an Kosten verursacht wird, hat der Verein selbst zu tragen“, hieß es. Realisiert werden soll der neue Platz auf dem jetzigen Rasentrainingsplatz &bdquo;mit einer Größenordnung von 64 mal 46 Metern netto Spielfläche“.Wie gehts weiter? Und: Die laufenden Kosten, darunter die jährliche Grundpflege, werden auf 10.000 Euro pro Jahr gedeckelt. Fallen mehr Kosten an, ist wieder der Verein gefragt. Zudem soll ein regelmäßiger Austausch zwischen Sportlern, Rat und Verwaltung stattfinden. So also die Entscheidung nach längerer Diskussion. Für einige der zahlreich anwesenden jungen Bredenborner Sportler scheint die Diskussionszeit im Rat auch nicht zu lang gewesen zu sein und so lautete es draußen nach dem Verlassen der Aula am Mittwochabend aus einigen Mündern: &bdquo;Immerhin noch pünktlich zum Bachelor – geil“.Nun soll die Planung schnell vorangehen: &bdquo;Wir können jetzt die Kostenberechnung in Auftrag geben und zu der endgültigen Antragstellung kommen“, so Suermann nach der &bdquo;intensiven Diskussion“, wie er die Ratssitzung selbst nannte.

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