Frische Optik, große Pläne: So sollen die Busse im Hochstift wieder voll werden

Kreis Paderborn/Kreis Höxter. Grün ist die Hoffnung - ab sofort auch für den Busverkehr in den Kreisen Paderborn und Höxter. Die Busse der Region werden bald in Grün und Weiß unterwegs sein. Der Grund: Am 1. Januar nimmt die Nahverkehrsgesellschaft Hochstift (NVH) ihren Betrieb auf und folgt damit auf den bisherigen Zweckverband Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (NPH). Von der neuen Gesellschaft mit neuer Struktur versprechen sich Städte und Kreise neuen Schwung. Der NVH will mit seiner Marke &bdquo;Hochstift bewegt“ bessere Angebote entwickeln sowie Vertrieb und Kundendialog übernehmen. Das Ziel: Mehr Fahrgäste sollen für Busse begeistert werden. Am Freitag sind im Quax-Hangar am Flughafen Paderborn/Lippstadt die neue Gesellschaft, sowie Marke, Logo und Designsprache auf einem Bus präsentiert worden. Änderungen bei Fahrplänen oder Ticketpreisen sind damit aktuell nicht verbunden. Erst wenn wieder Linienbündel ausgeschrieben werden (ab 2027) kommt es wohl zu größeren Neuerungen im Verkehr. Hintergrund: Jetzt wird es ernst: Der Kreis Paderborn bekommt ein neues Bus-System Trennung von Vertrieb und Planung wird aufgehoben Aufbruch und Wandel wollten Geschäftsführer Marcus Klugmann und Landrat Christoph Rüther vor rund 80 Gästen aus den Kommunen des Hochstifts am Airport verbreiten. Zwar können sie derzeit nur &bdquo;frische Optik und positive Ausstrahlung“ (O-Ton Rüther) bieten, doch für sie ist schon dieser Schritt zur neuen Firma mit neuer Marke ein Meilenstein. Den Weg zur GmbH haben sie 2022 eingeschlagen. Rüther spricht von &bdquo;verkrusteten Strukturen“, die er zum Start als Verbandsvorsteher vorgefunden habe. Seitdem wurden Fahrgastzahlen gesammelt, Abläufe durchleuchtet und Gremien in Frage gestellt. Ergebnis: Die Trennung von Planung und Vertrieb sei unzeitgemäß, die behördenähnliche Organisation zu träge. Nun soll alles aus einem Guss geschehen. Zumindest für den Busverkehr außerhalb der Stadt Paderborn. Die Großstadt betreibt auch künftig den Padersprinter und setzt als Vertriebsorganisation auf die VPH (Verbundgesellschaft Paderborn-Höxter). Dort hatte der bisherige NPH seine Mitgliedschaft zum Jahresende 2024 gekündigt. Dennoch soll die VPH nach NW-Informationen im Busverkehr auch für die neue Gesellschaft - zumindest zeitlich befristet - noch Aufgaben bei Schülertickets übernehmen. Städte und Gemeinden können bei der Busplanung mitreden Weiteres Ziel des neuen Bus-Konzepts im Hochstift ist, Fahrgästen zentrale Ansprechpartner für alle Fragen anbieten zu können. Vor allem mehr Jobtickets als bislang die VPH will die neue NVH verkaufen. Bessere Busanbindungen von Gewerbegebieten wie in Hövelhof sollen dafür in den Blick genommen werden. Rüther sagt: &bdquo;Wenn wir die Busse ernsthaft voll kriegen wollen, müssen wir auf das hören, was uns die Menschen sagen.“ Auch touristische Orte sollen angebunden werden. Klugmann verspricht: &bdquo;Wir werden erfolgreich sein.“ Zufrieden mit dem gewachsenen Gestaltungsspielraum bei der Planung des Busverkehrs sind in beiden Kreisen vor allem die Rathauschefs. &bdquo;Wir sind froh, jetzt ein Mitspracherecht zu haben. Auch für uns in Bad Wünnenberg muss der ÖPNV bedarfsgerecht und bezahlbar bleiben“, sagt die neue Bürgermeisterin Ulla Berhorst-Schäfers, die wie viele Amtskollegen bei der Präsentation vor Ort war. Der Sprecher der Bürgermeister im Kreis Paderborn, Hövelhofs Michael Berens, hat die Umstrukturierung von Anfang begleitet. Der Weg führte über Absichtserklärungen, politische Debatten und Gutachten bis zu Entscheidungen in den Kreistagen. Die neue Ausrichtung sei im Sinne der Kommunen und der Steuerzahler, ist er überzeugt: &bdquo;Jede Kommune hat es nun selbst in der Hand, wo sie Schwerpunkte setzen will. Bislang wurden Entscheidungen gefällt, die wir nicht beeinflussen konnten, und viele Busse fuhren leer durch die Gegend.“ &bdquo;Holibri“ und &bdquo;Nemo“ sollen ÖPNV der Zukunft im Paderborner Land werden Grundlage der künftigen Flexibilisierung des Angebots soll laut Berens und Klugmann eine so genannte Basis-Versorgung für jede Kommune sein, die über die Umlage aller Städte und Gemeinden finanziert wird. Wenn darüber hinaus Bedarf besteht, muss diejenige Kommune draufzahlen. Zur Wirtschaftlichkeit künftiger Lösungen sollen aber auch bedarfsgestützte Angebote wie der &bdquo;Holibri“ oder künftige autonome Fahrzeugsysteme wie &bdquo;Nemo“ beitragen, sagt Klugmann. Er weiß, dass der ÖPNV in Zukunft nicht günstiger wird. Allein die Anschaffung von Fahrzeugen durch beauftragte Busunternehmen und Personalkosten werden steigen. Die grün-weiße Hoffnung: Durch bedarfsgerechte Planung fahren künftig mehr Menschen Bus - und die Erlöse sprudeln stärker. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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