Erneut ausgezeichnet

Für Höxters LGS-Pläne: Westfälischer Preis für Baukultur geht an die Weser

Auch der LWL in Münster zeichnet die Umgestaltung im Zuge der Landesgartenschau aus. Das ist die Begründung der Jury.

Stadt am Wasser: Höxter wurde anlässlich der Landesgartenschau 2023 komplett umgestaltet – unter anderem bekam die Weserpromenade ein neues Aussehen. | © Franz Reschke Landschaftsarchitektur/Marc Leppin

12.11.2025 | 12.11.2025, 09:00

Höxter. Höxters Umgestaltung im Zuge der Landesgartenschau 2023 wurde schon mit mehreren Preisen gewürdigt. Jetzt kommt noch eine neue Auszeichnung hinzu – der Westfälische Preis für Baukultur. Der Preis wurde vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster an fünf im Zeitraum von 2015 bis 2025 realisierte Projekte vergeben, die die Jury gleichermaßen überzeugt haben. Und Höxter gehörte zu den Gewinnern bei der Feierstunde im LWL-Museum für Kunst und Kultur.

Der „Westfälische Preis für Baukultur“ lobt den Angaben zufolge herausragende Beispiele aus Städtebau, Architektur und Freiraumplanung, die Städte und Gemeinden lebenswert, nachhaltig und identitätsstiftend gestalten.

Der Preis soll die Bedeutung der Baukultur für das Profil der Städte und Gemeinden sichtbar machen und den Diskurs über zukunftsfähiges Bauen anregen. Bewertungskriterien sind dabei die Einbindung der Projekte in die Umgebung, die Beteiligungskultur im Planungsprozess und ein veranstaltungsvoller Umgang mit Ressourcen.

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So viele Projekte waren für den Preis eingereicht worden

Aus rund 200 Einreichungen wählte eine unabhängige Jury fünf Preise und zehn Anerkennungen aus. Den Juryvorsitz hatte Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur in Potsdam. Höxter hatte sich gemeinsam mit Gartenschau-Planer Franz Reschke beworben. Und die Jury fand den Stadtumbau sehr gelungen.

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„In der Höxteraner Altstadt wurden die Wallanlagen mit neuen Pflanzungen, Wegen und Spielflächen als innerstädtischer Freiraum ertüchtigt. Die am Rande der Altstadt beginnende und aus der Stadt hinausführende Weserpromenade entfaltet nach zuvor zweckmäßiger Gestaltung nun ihr malerisches Potenzial. Gesäumt wird sie von einer Reihe vielfältiger Aufenthalts- und Spielangebote“, beschreibt die Jury Höxters Verwandlung.

So begründet die Jury die Auswahl

Und weiter: „Wo die Weser einen Bogen beschreibt, wurde ein Archäologiepark angelegt, der das Bodendenkmal der zerstörten Stadt Corvey erfahrbar macht, behutsam erschlossen durch einen Steg mit angedockten Ausstellungskuben.“ Um das Verlorene erahnen zu können, sind Grundrisse zum Beispiel von der ehemaligen Kirche nachgezeichnet.

Hörspiele erzählen die Geschichte des Ortes. Augmented Reality macht das Haus des Chirurgen oder den Hellweg digital sichtbar. Im Bereich des benachbarten Welterbes, angrenzend an das karolingische Westwerk der ehemaligen Abtei Corvey, liegt der Remtergarten als Neuinterpretation eines Klostergartens.

Juryvorsitzender Reiner Nagel (v. l.), Bundesstiftung Baukultur, Holger Mertens, Leiter der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Franz Reschke, Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Bürgermeister Daniel Hartmann und Claudia Koch, Baudezernentin der Stadt Bielefeld, ehemals Baudezernentin der Stadt Höxter, Klaus Werner Rose, GTL Landschaftsarchitektur, LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Direktor Georg Lunemann.

Foto: - © Markus Bomholt
Juryvorsitzender Reiner Nagel (v. l.), Bundesstiftung Baukultur, Holger Mertens, Leiter der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Franz Reschke, Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Bürgermeister Daniel Hartmann und Claudia Koch, Baudezernentin der Stadt Bielefeld, ehemals Baudezernentin der Stadt Höxter, Klaus Werner Rose, GTL Landschaftsarchitektur, LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Direktor Georg Lunemann.
Foto: | © Markus Bomholt

Höxter hatte im Zuge der Baumaßnahmen für die Landesgartenschau auch die Fußgängerzone und den Bahnhaltepunkt umgestaltet. „Durch diese Vielfalt und die hohe gestalterische Qualität wirken die Maßnahmen der Landesgartenschau gleichermaßen nach innen in die Stadtgesellschaft hinein wie auch nach außen als touristische Attraktionen – und zeigen so, wie Baukultur einen Standort, gerade auch jenseits der Großstadt, langfristig stärken kann“, so das Fazit der Jury zu Höxter.

Das sagt Höxters Bürgermeister zu der Auszeichnung

Das Gelände wird heute von der Nachfolgegesellschaft Huxarium Gartenpark Höxter bespielt und weiterentwickelt. Nach dem Deutschen Landschaftsarchitekturpreis und der Goldmedaille beim europäischen Städtewettbewerb „Entente Florale“ sowie Anerkennungen beim Deutschen Natursteinpreis und dem NRW-Landschaftsarchitekturpreis ist das inzwischen die fünfte Auszeichnung für den Höxteraner Gartenschaupark und die Veränderung der Stadt insgesamt.

„Ein weiterer Beleg, wie sehr von außen die positive Entwicklung unserer Stadt wahrgenommen wird“, freut sich Bürgermeister Daniel Hartmann. „Die Höxteraner dürfen stolz darauf sein, wie stark ihre Stadt in den Augen von Besuchern und Gästen gewonnen hat.“

Das verbirgt sich hinter dem Preis

Der Westfälische Preis für Baukultur wird alle fünf Jahre vergeben, legte jedoch im Corona-Jahr 2020 eine Pause ein. Weitere Preisträger 2025 sind der Grüne Weiler in Münster, das Empfangsgebäude des LWL-Freilichtmuseums Hagen und in Paderborn die Jacoby Studios und die Grundschule St. Michael. Zu den fünf Gewinnern sind Kurzfilme entstanden, die bei der Preisverleihung Premiere feierten. Die ausgezeichneten Projekte werden im Frühjahr 2026 zudem in einer Ausstellung einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Preis wird die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung (Coesfeld), das Klinkerwerk Hagemeister (Nottuln) und die NRW.Bank (Düsseldorf/Münster) gefördert.