Kreis Höxter Gebühren für Restmüll im Kreis Höxter sollen steigen

Kreis Höxter. Die schwarze Tonne soll die Menschen im Kreis Höxter ab kommenden Jahr mehr kosten. Das geht aus Unterlagen der Kreisverwaltung für die kommende Sitzung des Umweltausschusses am Donnerstag, 1. September, hervor. Gleichzeitig soll der Biomüll etwas günstiger werden. Final über die angepassten Abfallgebühren entscheiden wird der Kreistag, der am 6. Oktober tagt. In sämtlichen Bereichen des Lebens steigen die Kosten. Das merken nicht nur Privatleute, sondern auch eine Kreisverwaltung. Der Kreis Höxter schätzt, dass die Kosten, die das Sammeln des Mülls verursacht, im kommenden Jahr um elf bis zwölf Prozent steigen könnten. Die sogenannten Sammelkosten setzen sich dabei aus Lohnkosten (zu 35 Prozent), dem Dieselpreis (zu 15 Prozent) und Investitionsgütern (zu 15 Prozent) zusammen. Die übrigen 35 Prozent der Kosten entfielen, so der Kreis, auf unveränderliche Preiskomponenten. "Da die Sammelkosten zu circa 50 Prozent gebührenbestimmend sind, führt allein diese Annahme zu einer deutlichen Erhöhung der Gesamtkosten", begründet die Kreisverwaltung. Trotz sinkender Bevölkerungszahl steige gleichzeitig die Anzahl der genutzten Abfallbehälter stetig an, erläutert die Kreisverwaltung, durchschnittlich um rund 1,25 Prozent pro Jahr. "Die größte Steigerung ist bei der Biotonne zu beobachten, die geringste Steigerung bei den Restabfalltonnen." Auch für das kommende Jahr rechnet der Kreis wieder mit mehr Mülltonnen. Und zwar in absoluten Zahlen mit 171.200 Abfallbehältern. "Die reine Behältersammlung wird voraussichtlich Kosten in Höhe von 4.554.000 Euro verursachen." Da sind dann Kosten für Sperrmüll zum Beispiel noch gar nicht mit eingerechnet. Das könnten die neuen Preise für den Restmüll im Kreis Höxter sein Auf Basis dieser Zahlen hat die Kreisverwaltung kalkuliert, dass eine schwarze 90-Liter-Tonne statt bisher 96 Euro ab 2023 109,20 Euro kosten müsse. Die Kosten für den 80-Liter-Behälter sollen von 103,20 Euro auf 118,80 Euro steigen. Wer eine 120-Liter-Tonne vor der Tür stehen hat, soll künftig 138 Euro (2022: 118,80 Euro) zahlen. Bei 180 Litern geht's von 142,80 Euro rauf auf 165,60 Euro. Und 240 Liter Restmüll schlagen ab kommendem Jahr dann mit 193,20 Euro statt wie 2022 mit 166,80 Euro zu Buche. "Das Landeskreislaufwirtschaftsgesetz lässt es ausdrücklich zu, dass Teile der bei der Abfallentsorgung anfallenden Kosten über das Restmüllgefäß abgerechnet werden", schreibt der Kreis: "Wie bereits in den vergangenen Kalkulationsperioden wird diese Quersubventionierung unverändert fortgesetzt." Das heißt: Der Preis, der für die schwarze Tonne fällig wird, deckt dann die Kosten für die spezifische Müllart, danach bleibt aber noch etwas übrig, womit andere Bereiche der Entsorgung finanziert werden. Beispielsweise zu einem Viertel die Biotonne. "Bereits in den letzten Jahren ist – bei witterungsbedingten Schwankungen – die Sammelmenge beim Bioabfall stetig gestiegen", bilanziert der Kreis Höxter. Das sei einerseits auf die steigende Anzahl an Saisontonnen, andererseits darauf zurückzuführen, dass Haushalte häufig von 120-Liter-Tonnen auf das doppelte Fassungsvermögen wechselten. "Auch die Kontrollen der Eigenkompostierung haben in vielen Fällen zu weiteren Aufstellungen von Bioabfalltonnen geführt", heißt es vom Kreis weiter. Es landet zu viel Biomüll in der schwarzen Tonne Vor einigen Jahren noch seien rund 19.000 Tonnen Biomüll pro Jahr zusammengekommen. Mittlerweile würden "regelmäßig über 20.000 Tonnen erfasst". 2021 lag die Sammelmenge sogar erstmals über 22.000 Tonnen. "Sollte es gelingen, den Anteil der Eigenkompostierer so zu reduzieren, dass nur noch die fachlich qualifizierten und umfassend kompostierenden Haushalte übrigbleiben, ist mit einer Steigerung um weitere 2.000 Tonnen zu rechnen", prognostiziert die Verwaltung und prophezeit weiter: "Die Restabfallmenge müsste entsprechend zurückgehen." Denn die Mengen von Bio- und Restmüll hängen stark miteinander zusammen. Rund 30 Prozent dessen, was in den schwarzen Tonnen des Kreises Höxters lande, seien biogenes Material. Und dieer Anteil müsse dringend reduziert werden. "Sehr häufig werden lediglich Teile der Gartenabfälle, nicht jedoch Küchenabfälle kompostiert. Diese werden dann über das Restabfallgefäß entsorgt und machen so sicherlich einen Großteil der im Restmüll verbliebenen 30 Prozent Bioabfall aus. Es ist zwar aus hygienischen Gründen nachvollziehbar, dass viele Haushalte die Küchenabfälle nicht selbst kompostieren, denn es besteht die Gefahr, dass man Ungeziefer anlockt. Für die Entsorgung ist dann jedoch die Biotonne vorgesehen." Die Biotonne wird durch den Preis für den Restmüll quersubventioniert Während die schwarze Tonne also teurer wird, sinken die Preise für den Biomüll. Mit dem Grund hält die Kreisverwaltung damit gar nicht erst hinterm Berg: Die Biotonne soll "durch Quersubventionierung attraktiver gemacht werden". Der grüne 120-Liter-Behälter soll ab 2023 dann 64,80 Euro kosten (zuvor: 72 Euro). Für die doppelte Literanzahl sollen dann 86,40 Euro statt wie noch in diesem Jahr 106,80 Euro fällig werden. Auch die Saisontonnen werden günstiger, wenn es nach der Kreisverwaltung geht. Für diejenigen Menschen im Kreis Höxter, die Grün und Schwarz vor der Tür stehen haben, ändert sich dann mitunter gar nicht so viel. Beispiel: 60 Liter Rest- und 120 Liter Bioabfall kosten in diesem Jahr noch 168 Euro. Geht die Gebührenerhöhung durch den Kreistag, wären es ab Januar dann 174 Euro. Wer eine schwarze 60-Liter-Tonne mit 240 Litern Biomüll kombiniert, spart sogar im Vergleich zu diesem Jahr (2022: 202,80 Euro; 2023: 195,60 Euro).

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