Kreis Höxter Sommer, Sonne, laxe Regeln: Profitieren die Freibäder im Kreis Höxter?

Kreis Höxter. Pünktlich zu den Ferien ist auch der Sommer da, der den freien Wochen ihren Namen gibt. Die Sonne strahlt vom blauen, meist unbefleckten Himmel herab, das Quecksilber in den Thermometern steigt dem Stern freudig entgegen. Es ist die wohl beste Zeit, um Abkühlung in einem der zahlreichen Freibäder im Kreis Höxter zu suchen. Die Bäder hatten in den vergangenen zwei Jahren mit Corona-Auflagen zu kämpfen - wie die meisten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Konnten die Besucher jetzt, da es kaum noch Corona-Regeln gibt, zurückgewonnen werden? nw.de hat sich bei einigen Bädern umgehört. "Grundsätzlich läuft es gut", sagt Gerd Engelmann, bei der Stadt Steinheim zuständig fürs Freibad. Besonders in der vergangenen Woche seien viele Gäste zum Abkühlen gekommen. Rund 8.300 Besucherinnen und Besucher zogen insgesamt in den ersten sechs Wochen der Freibadsaison ihre Bahnen. "Damit sind wir sehr zufrieden." Auch im Warburger Waldbad seien die vergangenen Wochen erfreulich gewesen. "Allein am letzten Samstag hatten wir 1.000 Besucher", berichtet Bäderbetriebsleiter Stefan Bosse, "kein Vergleich zu den letzten beiden Jahren". Die Besucherzahlen hätten sich nicht nur erholt, sie seien sogar wieder auf "Vor-Corona-Level". Dass in den Ferien aber noch mehr gehen könnte, das glaubt Bosse nicht. Es gebe zu viele andere Angebote drumherum, wo die Kinder und Jugendlichen ihre Zeit verbringen könnten. Außerdem führen ja auch viele Familien in den Urlaub. Und: es sei nicht mehr wie früher. "Wenn man die Jugendlichen fragt, ob sie am nächsten Tag wieder ins Freibad kommen, antworten die, dass sie doch schon drei Tage am Stück dort gewesen seien. Das hätte es früher nicht gegeben. Da war man entweder im Freibad oder zu Hause." Im Höxteraner Freibad wird das Wasser jetzt von der Sonne aufgeheizt In Höxter und Beverungen wird ein gemischteres Zwischenfazit gezogen. Schwimmmeister Volker Riedl führt für das Bad im Höxteraner Brückfeld den Kiosk und die Weserbrücke an. Ersterer sei noch nicht fertig, Letztere gesperrt. Ludger Ernst von der Stadt Beverungen schiebt dem Gespräch vorweg: "Wir haben ja gerade das Umkleidegebäude abgerissen." Das ist kein Jammern, sie erklären nur, warum keine Rekordsaison in den Freibädern zu erwarten ist. Vor diesem Hintergrund sei er "so weit ganz zufrieden", sagt Riedl. Der Kiosk werde im kommenden Jahr öffnen, und, ganz ehrlich, manche Eltern seien sogar froh, dass das Lädchen geschlossen habe. Wer doch hungrig werde, würde dennoch versorgt. Eine Kooperation mit dem Restaurant Salsa mache das möglich. 8.888 Gäste hatte das Beverunger Freibad bisher im Juni Und noch etwas gibt es zu berichten. Im Höxteraner Freibad wird jetzt Gas gespart. Statt wie sonst mit einem kleinen Blockheizwerk wird das Wasser nun mit Solarkraft auf Temperatur gebracht. Bisher klappe das gut, sagt Riedl. Morgens sei das Wasser mit 24 Grad etwas kühler als Stammgäste es vielleicht gewohnt sind, über den Tag würden aber die normalen 25 bis 26 Grad Celsius erreicht. Statt 450 Kubikmetern Gas pro Tag verbrauche das Bad nur noch fünf Kubikmeter - die gehen in die Warmwasserduschen. In Beverungen wurde, weil das eigentliche Gebäude abgerissen wurde, ein Provisorium geschaffen. Sich umziehen und duschen können die Besucherinnen und Besucher im Sportlerheim. Dahingehend ist Ludger Ernst zufrieden mit den Besucherzahlen. 8.888 Gäste waren es bisher im Juni, 4.549 im Monat Mai. Vor-Corona-Niveau ist das nicht. Im Juni 2019 etwa kamen 20.000 Besucher, 2018 waren es 66.000 in der ganzen Saison, 45.000 bis 50.000 sind der Durchschnitt. "Da war aber natürlich auch das Freibad in Höxter geschlossen", schränkt Ernst ein.

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