Kreis Höxter/Kreis Paderborn Nahverkehr im Hochstift: Der Bus-Bericht verspätet sich

Kreis Höxter/Kreis Paderborn. 2.100 Kilometer Streckennetz für Busse gibt es im Hochstift, dazu 1.450 Bushaltestellen (ohne Stadt Paderborn). 15,2 Millionen Bus-Kilometer werden von zehn Busunternehmen gefahren. So meldet es der Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (nph).Und die stehen vor dem Hintergrund eines Paradigmenwechsels auf dem Prüfstand: Zum 31. Juli 2024 will mit dem Auslaufen des letzten Bus-Linienbündels der nph seine Aufgaben von der Eigen- in die Gemeinwirtschaftlichkeit überführt haben – sprich: die Kommunen werden dann mit einer noch nicht definierten Kreisumlage an den Kosten beteiligt werden. Verzögerung Nur dass es dafür jetzt eine zeitliche Verzögerung gibt: &bdquo;Der Beschluss des Kreistags vom 14. Dezember 2021 (...) wird aufgehoben.“ Gemeint ist der finale Auftrag für ein externes Gutachten, mit dem nach CDU-Antrag Wirtschaftlichkeit der zwölf Bus-Linienbündel im Hochstift, Organisationsstruktur des ÖPNV im Hochstift und der Beitrag des ÖPNV im Hochstift zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz überprüft werden sollen. Damit verschiebt sich das Thema und verzögert sich die Entscheidung weiter, wie der ÖPNV, wie der Busverkehr besser und an der tatsächlichen Nachfrage orientiert läuft. Auftraggeber Warum geht das nun nicht mehr ohne neuen Beschluss? Der Auftraggeber für das Feinkonzept und die Auswahl des Gutachters sollte der Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (nph) selbst durch seine Verbandsversammlung sein. Das ist nun obsolet geworden, weshalb der Kreistag in seiner Sitzung am Donnerstag, 31. März, in Steinheim einen neuen Beschluss fassen muss. Es ist ein auch zu Anfang schon anvisierter Partner mit ins Boot gekommen – deshalb kann und darf der nph nicht in dieser Funktion auftreten.Deshalb gibt es nun ein Eckpunktepapier, auf Grundlage dessen die drei Partner im Geschehen und damit auch Kostenträger des Geschehens das Beratungsunternehmen selbst auswählen wollen. Das fertige Gutachten soll zwölf Monate nach Auftragsvergabe vorliegen, das damit beauftragte Unternehmen alle zwei Monate Bericht erstatten.Partner Was war passiert? Zunächst waren es nur die beiden Kreise Höxter und Paderborn, die sich des Themas annehmen wollten. So stand es im Beschluss. Denn sie wollten auch die Finanzierung übernehmen – maximal 150.000 Euro für den Kreis Höxter. Wenn auch das Stadtgebiet Paderborn – also das Areal des Padersprinters – in Prüfauftrag untersucht werden sollte, dann würden die Partner über die Mehrkosten sich abstimmen. Auch das stand im Beschluss. Nun ist seitdem mehrfach beraten worden. Mit dabei neben den Kreisen und den Landräten auch der Paderborner Bürgermeister Michael Dreier.&bdquo;Da es ausdrücklicher Wunsch war, das Stadtgebiet Paderborn, welches durch das Verkehrsunternehmen Padersprinter bedient wird, in die Untersuchung einzubeziehen, kann der nph kein Auftraggeber sein“, heißt es vonseiten des Kreises. Die drei Partner einigten sich auch darauf, die Kosten für das Gutachten &bdquo;zu gleichen Teilen zu tragen“. Nun soll also nach einem neuen Beschluss mit einem Pitch ein Beratungsunternehmen ausgewählt werden, anhand von Kriterien wie &bdquo;Qualität der Unternehmenspräsentation, Angebotsgestaltung sowie Qualifikation, Kommunikationsvermögen und Verfügbarkeit von Beschäftigten“, heißt es.Papier Was steht denn in diesem Eckpunktepapier? Neben der Ausgangslage mit den Zahlen und Fakten und den ÖPNV-Akteuren ist es vor allem die Situation im Hochstift, die die zwölf Linienbündel für den Busverkehr hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit auf den Prüfstand zwingt. &bdquo;Der Prozess, der nun angestoßen wird, schließt umfassende planerische, infrastrukturelle und finanzielle Aspekte der ÖPNV-Organisationsstruktur ein“, heißt es darin.Konkret bedeutet das, nach der Ist-Analyse geht es ans Eingemachte mit einem Vorschlagskatalog zur Verbesserung der Situation, geht es um Optimierungen von Linien mit Taktung, Größe und Anbindung sowie der Schnittstellen zu anderen Verkehren, geht es um einheitliche Standards, um die Beschaffung sauberer Fahrzeuge und den Beitrag des ÖPNV zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz.

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