Kreis Höxter Frust über hohe Spritpreise im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Wer in diesen Tagen tanken möchte, staunt nicht schlecht, denn Diesel und Benzin sind so teuer wie nie. Vor dem Wochenende kostet ein Liter Benzin im Kreis Höxter sogar schon mehr zwei Euro. Am Sonntagnachmittag knapp darunter. Was viele Kunden noch mal schnell zum Volltanken vor dem Wochenstart nutzten, wie eine Tankstellenmitarbeiterin in Steinheim berichtet. Die Furcht vor noch höheren Preisen ist bei den Autofahrern groß. Vergleichsportale wie &bdquo;Clever tanken“ bieten Übersichten über Spritpreise an Tankstellen in der Nähe. Am frühen Sonntagnachmittag lag demnach der Preis in Höxter-Stadt für einen Liter Diesel bei 1,98 Euro und damit gleichauf mit E10-Benzin. Und übrigens mehrere Cent über dem NRW-Durchschnitt. Im Laufe des Tages verändern sich diese Durchschnittswerte kontinuierlich. Besonders zwischen 7 und 8 Uhr morgens, so zeigt die Verlaufsgrafik, erreichten die Preise an diesem Tag starke Spitzen mit Preisen um die zwei Euro.Abwarten oder tanken? Und wie reagieren die Kunden? &bdquo;Mit Entsetzen natürlich“, sagt Mitarbeiterin Kirsten Rothgerber, von der Q1-Tankstelle in Bad Driburg. &bdquo;Es gab ja einen riesigen Sprung innerhalb von zwei Tagen. Alle fragen sich, wie weit, wie hoch es denn noch geht. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht.“ Viele Kunden würden jetzt lieber voll tanken, weil sie den nächsten Preissprung fürchten, teilt Rothgerber ihre Beobachtungen. &bdquo;Freitagmorgen war der Preis für einen Liter Super bei mir auch schon bei 2,04 Euro. Das ist keine Seltenheit. Die Preise gehen am Tag rauf und runter. Ich denke, das war noch lange nicht das Ende der Fahnenstange“, sagt der Pächter der freien Tankstelle Joiss in Höxter, Christoph Uebensee. &bdquo;Viele beschweren sich über die Preise, aber die Leute müssen ja trotzdem tanken.“ Als Kunde und auch als Tankstellenbetreiber müsse man die Entwicklungen leider hinnehmen und abwarten. Auch beim Tankcenter Rieks in Nieheim haben die Mitarbeiter mit Beschwerden zu tun. &bdquo;Die Kunden reagieren erschrocken angesichts der schnellen Steigerung der Preise. Das geht ja mitunter zehn Cent hoch“, sagt Mitarbeiter Thomas Göllner. Trotzdem seien die Reaktionen anders, weniger aggressiv, als bei vorherigen Preiserhöhungen. &bdquo;Es herrscht ein gewisses Verständnis, die Kunden sehen die politische Entwicklung dahinter.“ All das wirkt sich anscheinend auch auf das Kaufverhalten der Kunden aus, hier sieht er Veränderungen: &bdquo;Viele tanken jetzt kleinere Beträge, damit es nicht so teuer wird. Wieder andere befürchten, dass es demnächst noch teurer wird und tanken lieber jetzt noch einmal voll“. Auch der Wunsch nach Prognosen ist da. Göllner: &bdquo;Viele fragen mich, ob es wieder günstiger wird – aber das weiß ich nicht“. Der Einfluss des Krieges Der ADAC ermittelte in seiner wöchentlichen Auswertung der Spritpreise bei beiden Kraftstoffen einen enormen Preissprung im Vergleich zur Vorwoche. So stieg der Preis für Super E10 in Deutschland am Dienstag auf durchschnittlich 1,827 Euro. Im Vergleich zur vergangenen Woche ist der Preis um 8,6 Cent teurer geworden. Noch größer falle die Wochendifferenz beim Diesel aus: Mit einem Preis von 1,756 Euro kostet ein Liter im Bundesschnitt 10,1 Cent mehr. Die Kraftstoffpreise steigen bereits seit längerer Zeit, doch für die derzeitigen Erhöhungen gibt es auch noch andere Gründe. Als Hauptursache sieht der ADAC hier Putins Krieg in der Ukraine und die wachsende Nervosität am Rohölmarkt. Es gebe Befürchtungen vor Lieferausfällen. Nachdem die 100-Dollar-Grenze beim Rohölpreis inzwischen überstiegen wurde, gehe es aktuell in Richtung der Marke von 110 US-Dollar je Barrel der Sorte Brent, informiert der ADAC. Ein Ende der Preiserhöhungen ist noch nicht in Sicht. &bdquo;Solange die Situation so angespannt, ist beim Rohölpreis eher mit weiteren Steigerungen zu rechnen“, sagt Ralf Collatz, Pressesprecher des ADAC OWL. Gerade bei Diesel steige der Bedarf in den Wintermonaten, da der Kraftstoff auch für das Transportwesen und als Heizöl nachgefragt werde. Mit erhöhter Nachfrage könne auch der Preis steigen. Das rät der ADAC &bdquo;Der ADAC erneuert vor dem Hintergrund des dramatischen Anstiegs der Spritpreise seine Forderung, die steuerliche Entfernungspauschale bereits ab dem ersten Kilometer auf 38 Cent anzuheben. Die derzeitige Regelung sieht vor, dass die erhöhte Pauschale erst ab dem 21. Kilometer der einfachen Entfernung zum Arbeitsplatz zum Tragen kommt“, so der ADAC in einer Pressemitteilung. Zusätzlich empfiehlt der ADAC, die Preisschwankungen an Tankstellen zu nutzen. Am teuersten seien Benzin und Diesel morgens gegen 7 Uhr, günstigere Preise gebe es eher in den Abendstunden zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr. Wer dann tanke, könne im Schnitt bis zu sieben Cent je Liter sparen. Wer in diesen Zeiten sparen will, für den könnte sich ein Preisvergleich lohnen.

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