Im Kreis Höxter sterben dreimal so viele Bäume wie im Rest des Landes

Kreis Höxter. Es ist eine alarmierende Nachricht, die das Zentrum für Luft und Raumfahrt jetzt verkündet: Von Januar 2018 bis April 2021 waren deutschlandweit auf 501.000 Hektar Bäume abgestorben. Das geht aus Auswertungen von Sattelitendaten hervor, die das Zentrum durchgeführt hat. Der Verlust entspreche fünf Prozent der gesamten Waldfläche, die durch Dürre und Borkenkäfer einfach verschwunden sind, von "beispiellosen Schäden" ist da die Rede. Die Analysen zeigen aber auch, dass nicht nur Fichten vom Sterben betroffen sind, sondern durchaus auch Eichen, Buchen, Kiefern. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt bietet aber auch die Möglichkeit, Bundesländer, Regionen und ganze Kreise miteinander zu vergleichen. Erstens wird dabei deutlich, dass die Mitte Deutschlands besonders vom Sterben betroffen ist, Regionen wie der Harz oder das Sauerland landen je nach Lage, bei 20 Prozent und mehr. Aber auch der Kreis Höxter ist überdurchschnittlich stark vom Waldsterben getroffen worden: Rund 15 Prozent der Bäume sind im erfassten Zeitraum gestorben - dreimal so viel, wie im Bundesdurchschnitt.Bis in 1,8 Meter Bodentiefe bewertet Woran das, unter anderem, auch liegt, zeigt ein Blick auf eine ganz andere Karte, nämlich auf den Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Und daraus geht hervor, dass auch in dieser Woche große Teile des Kreises unter einer schweren Dürre leiden - trotz des vielen Regens, der in den vergangenen Tagen gefallen ist.Weite Teile des Kreises sind überdies von einer extremen Dürre und ein Zipfel nach wie vor von einer außergewöhnlichen Dürre betroffen. Es handelt sich dabei um den Wert für den Gesamtboden - bis 1,8 Meter tiefe. Das ist der Bereich des Bodens, aus dem sich die Bäume ihr Wasser und ihre Nährstoffe ziehen. Regen der vergangenen Tage hat die Situation nur leicht entspannt Michael Funk, Forstwirt und Leiter des Corveyschen Forstbetriebs, erklärt das so: "Seit 2018 war es nicht möglich, das Wasserdefizit im Boden aufzufüllen" - also es regnete stets weniger, als im Schnitt sonst über die Monate verteilt. Aber auch der Boden spielt eine Rolle - trockener Unterboden ist hart wie ein eingetrockneter Schwamm. Fällt innerhalb kurzer Zeit ein starker Wasserstrahl auf den Schwamm, kann er davon nur wenig aufsagen, da er seine ideale Aufnahmekapazität erst dann erreicht, wenn er ein wenig feucht ist und sich die Elemente ein wenig ausgedehnt haben. Die gute Nachricht ist: Durch den kontinuierlichen Regen der letzten Tage hat sich die Trockenheit auch im Kreis Höxter reduziert. Es dürfte allerdings noch länger dauern, bis auch die letzten trockenen Flecken auf der Karte des Helmholtz-Zentrums im Kreis Höxter verschwunden sind.

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