Kreis Höxter Prognose: Omikron wird Kreis Höxter „mit voller Wucht“ treffen

Kreis Höxter. Es ist nur noch eine Frage von Tagen, bis die Omikron-Welle auch im Kreis Höxter mit voller Wucht zuschlägt, sagt der Beverunger Mediziner Jens Grothues, dem auch die ärztliche Beratung der Koordinierungsgruppe Covid Impfeinheit des Kreises Höxter obliegt. Die Virusvariante sei da und mache bereits einen großen Anteil der Infektionen aus – soweit dies überhaupt sequenziert wird. Hohe Quote Ende dieser Woche, spätestens Mitte nächster werden die Zahlen deutlich in die Höhe schießen, schätzt er. Der Grund vor allem: das Ende der Schulferien. &bdquo;Die Schulen werden der Treiber sein“, sagt Grothues. Schon jetzt gebe es unter den jungen Menschen sehr hohe Ansteckungsquoten. Wäre deshalb eine Rückkehr in den Distanzunterricht sinnvoll, also ein erneuter Lockdown? Das glaubt der Arzt nicht. Es würde die Welle nur verzögern und verschieben, nicht aber aufhalten.&bdquo;Hausaufgaben gemacht“ Trotz der deutlichen Prognose ist Grothues &bdquo;verhalten optimistisch“, dass der Kreis Höxter einigermaßen gut durch die Welle durchkommt. &bdquo;Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, auch Dank des großen Engagements vieler meiner niedergelassenen Kollegen“, unterstricht der Mediziner mit Blick auf die vergleichsweise hohe Impfquote. Im Kreis wurden bislang über 301.000 Impfungen verabreicht. Darunter fallen rund 107.000 Erstimpfungen, 112.000 Zweitimpfungen sowie 82.000 Boosterimpfungen. Somit haben über 73,4 Prozent aller vollständig Geimpften im Kreis ihre Auffrischungsimpfung erhalten. &bdquo;Mehr können wir im Moment nicht tun.“ Was jetzt noch geht Außer weiter zu impfen. Allerdings glaubt Grothues nicht, dass sich im Kreis Höxter noch viele Ungeimpfte überzeugen lassen. Mit welchen Argumenten?, fragt er rhetorisch. Alle bekannten Fakten liegen auf dem Tisch und sind unzählige Male diskutiert worden. Allerdings schützen selbst Zweit- und Boosterimpfung nicht mehr sicher vor einer Infektion. Omikron gilt als extrem ansteckend, aber weniger gefährlich. &bdquo;Wir haben immer mehr Durchbrüche“, berichtet Grothues. Allerdings sorge vor allem die Booster-Impfung meist vor einem schweren Verlauf. &bdquo;Dann merken die Menschen nicht viel mehr als einen Schnupfen“, sagt Grothues. Für Ungeimpfte sei die Gefahr deutlich größer. Um sich zu schützen, sollten weiterhin alle Abstands-, Hygiene- und Maskenregeln eingehalten werden. Es gelte weiterhin: So wenig Kontakte wie möglich. &bdquo;Eine Party mit 30 Leuten ist jetzt einfach nicht sinnvoll“, versucht es der Mediziner plastisch zu umschreiben. &bdquo;Eine Katastrophe“ Aber egal was man tut, aufhalten lässt sich die Omikron-Welle längst nicht mehr. Dass sie in Deutschland gegenüber anderen Ländern sehr verzögert ankomme, sei gut gewesen. Das Land habe die Zeit vor Weihnachten gut genutzt, um intensiv zu impfen, sagt Grothues. Zugleich ist er fest der Überzeugung, dass noch mehr möglich gewesen wäre. Vor allem die Impfstoff-Bestellung sei &bdquo;eine Katastrophe“ gewesen, meint er mit Blick auf den ausgeschiedenen CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn. Inzwischen ist im Kreis Höxter die Impfquote so hoch, dass kaum noch neue Impftermine ausgemacht werden. Entsprechend verkürzen die Impfzentren in Höxter-Lütmarsen und Warburg ihre Öffnungstage. In den Arztpraxen wird hingegen weiter fleißig geimpft. Die 4. Impfung Und die vierte Impfung? Deren Wirksamkeit gegen die Omikronvariante hat in Studien bisher noch nicht wirklich überzeugt, sagt Jens Grothues. Dennoch rechnet er im Februar damit, dass bei den besonders vulnerablen Gruppen, vor allem in den Pflegeeinrichtungen, mit der nächsten Impfrunde begonnen wird. Vor allem, weil die hochbetagten im September die ersten waren, die geboostert wurden. Das Problem: Ein an Omikron angepasster Impfstoff ist dann noch nicht verfügbar. &bdquo;Wir impfen mit dem, was wir haben.“ Wohl erst im April gibt es den Omikron-Impfstoff. &bdquo;Und dann will ihn die ganze Welt haben. Es wird zunächst wieder einen Mangel geben.“ Lesen Sie hier: Vergleich: Die Corona-Zahlen in den Kreisen rund um Höxter Entspannungsprognose Bis April, vielleicht Anfang Mai, so die Prognose von Grothues, wird uns dieser Coronawinter beschäftigen. Kommt nichts Unvorhergesehenes, &bdquo;ist dann erst mal Ruhe“. Für den Herbst hofft Grothues auf die Impfpflicht. Für die jetzige Welle rechnet der Mediziner nicht damit. Damit aber könne aus der Pandemie schlussendlich eine Endemie und eine Rückkehr zur Normalität möglich werden. &bdquo;Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben.“ Nur noch wenig Zeit Für Pflegeberufe kommt die Impfpflicht schon zum 15. März. Bis dahin müssen Betroffene vollständig geimpft sein. &bdquo;Sonst droht ihnen ein Berufsverbot“, warnt Grothues, der selbst in Beverungen eine Praxis führt. &bdquo;Und wir sind verpflichtet, das zu melden.“ Wer bisher noch nicht geimpft sei, müsse bist spätestens 1. Februar seine Erstimpfung erhalten, denn erst vier Wochen später gibt es die Zweitimpfung und nochmals 14 Tage später gilt der vollständige Impfstatus. &bdquo;Die Zeit drängt“, sagt der Mediziner.

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