Kreis Höxter Die größten Baustellen der neuen Verkehrsministerin im Kreis Höxter

Kreis Höxter. &bdquo;Holibri ist ein tolles, neues Angebot im öffentlichen Nahverkehr von Höxter", so Ina Brandes, frisch gewählte CDU-Verkehrsministerin des Landes, die jetzt in Höxter das neue Demand-Bus-System begutachtet hat. Neuland ist der Kreis Höxter für die 1977 in Dortmund geborene Ministerin nicht, immerhin wuchs sie in direkter Nachbarschaft, nämlich in Holzminden, auf. Sie kennt sich also aus in der Gegend: &bdquo;Ich habe sehr gern im Weserbergland gelebt. Wir sind in meiner Kindheit viel mit den Hunden durch die Felder gelaufen, haben Fahrradtouren und Kanufahrten auf der Weser gemacht und sind in Neuhaus Schlitten gefahren. Ich hätte mir keine schönere Umgebung für meine Kindheit vorstellen können." Jetzt, ein paar Jahre später, zählen weniger Fahrradtouren noch Kanufahrten zu den größten Verkehrsproblemen des Kreises Höxter. Mit ihrem Ministerium hat nw.de über die größten Verkehrsbaustellen des Kreises Höxter gesprochen – und darüber, wie sich da Abhilfe schaffen lässt. Öffentlicher Nahverkehr Mit Holibri ist der Stadt Höxter ein kleiner Clou gelungen, nicht jede Stadt dieser Größe verfügt über solch einen Fahrdienst auf Abruf mit einem elektrobetriebenen Minibus. Aber der Bus fährt selbst in Höxter nicht immer. Und im Rest des Kreises gar nicht. &bdquo;Natürlich sind die Herausforderungen in eher ländlich geprägten Regionen anders als in den Ballungszentren", heißt es dazu aus dem Ministerium. Deshalb habe das Verkehrsministerium zum Beispiel den Landeswettbewerb Mobil NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum ins Leben gerufen, für den rund 30 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Insgesamt 38 Kommunen hätten sich bislang mit guten Ideen beworben. &bdquo;15 Projekte sind schon in die Umsetzung gegangen – darunter Holibri in Höxter." 1,5 Millionen Euro gibt es dafür vom Land. Außerdem stellt das Land zur Unterstützung von Bürgerbussen, die auch einen Beitrag für bessere Mobilität in ländlichen Regionen leisten können, jährlich über 3 Millionen Euro bereit. Im Kreis Höxter sind zum Beispiel die Bürgerbusvereine Bad Driburg und Warburg dabei. All das ändert aber nichts daran, dass der Nahverkehr auf dem Land über kurz oder lang immer mehr ausdünnt und damit stets unattraktiver für die Menschen wird, die ihn nutzen würden, wenn die Taktungen, wie in Ballungsgebieten, dichter wären. Das ist nicht nur, aber auch im Kreis Höxter so. Problem Weserbrücke Aus dem Ministerium heißt es schlicht, die Sanierung der Weserbrücke aus den 1950er Jahren sei notwendig. Das aktuelle Umleitungskonzept sei &bdquo;mit den Trägern öffentlicher Belange, also der Stadt, dem Kreis, der Straßenverkehrsbehörde, Polizei, Rettungsdienste, Verkehrsbetriebe und so weiter abgestimmt." Darüber hinaus stünden im Umfeld von Höxter weitere Weserquerungen zur Verfügung, zum Beispiel die neue Weserquerung in Beverungen oder in Holzminden. Mit Blick auf den Bau einer möglichen Fähre stünde das Land jeder lokalen Initiative offen gegenüber, &bdquo;die zur Verbesserung der Mobilität der Menschen während der Bauzeit beiträgt", heißt es aus Düsseldorf. Der Landesbetrieb werde die realisierbaren Optionen gemeinsam mit der Stadt erörtern. Aber Lob gibt es auch für den Landesbetrieb: &bdquo;Weil ein kompletter Neubau einer Weserbrücke zeit- und kostenintensiv wäre, soll die alte Balkenbrücke zur Schrägseilbrücke ausgebaut werden." Das gelinge dem Landesbetrieb Straßenbau NRW dank &bdquo;vorausschauender Planung und hoher Fachexpertise" innerhalb von nur 18 Monaten, &bdquo;und nur in der Hälfte kommt es hierbei zu Sperrungen, davon ist der Geh- und Radverkehr für rund sechs Monate betroffen". Baustelle B64 An dieser wichtigen Strecke wird seit Jahren geplant, von einem Bau kann keine Rede sein. Eine Baustelle ist die fehlende Ortsumgehung aber dennoch, da sie nicht nur von Anwohnern dringend herbeigesehnt wird. In Düsseldorf heißt es, dass für den Abschnitt der B64 um die Ortslage Godelheim aktuell das Planfeststellungsverfahren laufe, an dem auch der Bund mitwirke. &bdquo;Schon 2022 werden hierzu Beschlüsse erwartet", heißt es aus dem Ministerium. Ein Termin für einen möglichen Baustart scheint in der Landeshauptstadt indes noch nicht bekannt zu sein. Mangel an Ladesäulen Im Kreis gibt es im Vergleich zu anderen Kreisen in Westfalen wenig Ladesäulen für E-Fahrzeuge. Das geht aus Erhebungen der Bundesnetzagentur hervor. 76 öffentliche Normalladepunkte gibt es demnach im Kreis – und zwei öffentliche Schnellladepunkte. Im Kreis Lippe haben Fahrer von E-Autos Zugriff auf 159 Ladepunkte und auf vier Schnellladepunkte. Im Kreis Paderborn sind es 153 Normalladepunkte und 19 Schnellladestationen. In der Stadt Bielefeld sind es 176 normale Ladestationen sowie 32 Schnellladepunkte. Dabei haben E-Auto-Fahrer in einem Flächenkreis wie Höxter ruckzuck etliche Kilometer auf dem Tacho und erreichen so schnell die Kapazitätsgrenzen. Dem Wirtschaftsministerium, das für das Thema Elektromobilität zuständig ist, ist das bewusst. Aber es stellt heraus, dass gerade in Flächenkreisen auch die Zahl der privaten Eigenheime groß sei – und dort würden oftmals gleich private Ladestationen installiert, womit sie &bdquo;ihr Elektrofahrzeug zu Hause per Wallbox laden können."

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