Kreis Höxter Spritpreise steigen: Frust an Zapfsäulen im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Die Preise steigen weiter – und ein Ende ist nicht absehbar. Super E10 ist im Schnitt in dieser Woche um weitere 0,4 Cent teurer geworden, laut Allgemeinem Deutschen Automobilclub (ADAC) ist dieser Kraftstoff aktuell so teuer, wie seit neun Jahren nicht mehr, der Dieselpreis hat es bereits auf ein Allzeithoch geschafft. Tankstellenbetreiber im Kreis Höxter sind genervt – nicht nur, weil Kunden stets über die hohen Preise meckern, sondern auch, weil es für sie selbst langsam aber sicher an die Substanz geht. &bdquo;Wir sind die, die Leid tragen", sagt Angela Bürger, Betreiberin der B1-Tankstelle in Beverungen, &bdquo;es macht gar keinen Spaß mehr". Nicht nur, dass Kunden sie stets auf die steigenden Preise ansprächen nach dem Motto &bdquo;da kriegt ihr ja mehr in die Kasse" – auch wirtschaftlich führe der Preisanstieg an den Abgrund. Bürger, die auch eine Tankstelle in Polle betreibt, stellt klar: &bdquo;Ich verdiene pro Liter Sprit immer das gleiche" – egal wie der Preis gerade sei. Da der gerade aber recht hoch ist, neigten die Menschen dazu, weniger Liter in den Tank zu geben; mit der Folge, dass am Ende weniger Geld bei ihr ankomme. Eine einfache Rechnung macht die Tankstellenpächterin da auf: &bdquo;Je teurer der Sprit, je eher hören die Leute auf zu tanken". Wäre der Wagen unter anderen Umständen kragenvoll mit Sprit befüllt worden, werde der Zapfhahn jetzt wieder in den Halter gesteckt, nachdem die Uhr 20 Euro Kosten anzeige. Dazu komme, dass viele Autofahrer den Wagen gleich stehenließen – den Weg zur Tankstelle also erst gar nicht anträten. Mit der Folge, dass sie auch kein Brötchen, Wasser oder Kaugummi im Shop kauften. Einmal mehr gingen dadurch Einnahmen verloren – und auf der anderen Seite sind Bürger und ihre Angestellten mit meckernden Kunden konfrontiert. Wie viele Tankstellenpächter würde sie sich wünschen, dass wütende Autofahrer zumindest einen Moment daran denken, wie es den Leuten hinter dem Tresen geht. Teilweise fingen die Tank-Kunden regelrechte Diskussionen an, wenn sie an der Kasse stünden. &bdquo;Ich versuche in einem solchen Fall immer, die Haltung zu bewahren und nett und freundlich zu sein. Aber nach der Arbeit muss ich dann erstmal tief durchatmen." Zur Unzeit Denn die sinkenden Einnahmen durch ausbleibende Kunden ereilen die Tankstellen zur Unzeit: &bdquo;Während des Lockdowns gab es schon weniger Tankkunden. Denn die Leute waren im Homeoffice und ließen das Auto stehen." Bürger sieht jetzt auch die Politik in der Pflicht: &bdquo;Wenn jetzt nichts passiert, fürchte ich, dass wir beim Diesel bald bei zwei Euro je Liter sind", sagt sie. Auch ist ihr Eindruck, dass die Preise sich schneller ändern, als früher. &bdquo;Teilweise haben wir die Preise gerade angepasst, dann kommt nach einer halben Stunde schon wieder eine Änderung." Diesen Eindruck teilt Christoph Uebensee, Pächter der Joiss-Tankstelle an der Höxterschen Straße in Ottbergen. &bdquo;Ich hatte einen Kunden, der hatte wenige Minuten nach einem vorherigen getankt – und musste schon fünf Cent mehr zahlen", berichtet er. Wenn es Kritik an den hohen Preisen gibt, ja, die gibt es, (Uebensee: &bdquo;ich zähle schon nicht mehr mit"), dann sagt der Pächter den Kunden, dass auch er am Ende höhere Preise für den Sprit zahlen müsse. Seine Erfahrung: &bdquo;Die Leute tanken nur für 20 Euro – dann aber halt öfter." Dass insgesamt weniger Kraftstoff verkauft wird, kann er nicht bestätigen. Fürchtet allerdings, dass die Preise weiter anziehen werden. Er schätzt, dass bis Ende des Jahres zwei Euro für den Liter Benzin fällig werden. Leute nicht erfreut &bdquo;Die Leute sind nicht erfreut über die Preise – und haben Angst, wo das hingeht", sagt Erika Rose von der Freien Tankstelle Rose in Großeneder, Borgentreich. Allerdings berichtet sie, dass der Sprit dennoch gekauft werde, viele Alternativen zum Auto gebe es auf dem Land eben nicht. Erika Roses Kunden schätzten es dabei, dass die Preise in ihrer Tankstelle vergleichsweise stabil und weniger Schwankungen unterworfen seien.

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