Gesundheit Brakeler Chefarzt erläutert psychosomatische Erkrankungen

Brakel. Eine schlechte Nachricht kann einem Menschen auf den Magen schlagen oder buchstäblich die Sprache verschlagen. Jemand zerbricht sich den Kopf, um Probleme zu lösen – der Volksmund kennt viele Beispiele, mit denen emotionale Belastungen beschrieben werden. Die psychosomatische Medizin untersucht und behandelt Erkrankungen, für deren Entstehung und Aufrechterhaltung diese biopsychosozialen Wechselwirkungen wichtig sind. Eberhard Beetz, Chefarzt der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie am St.-Vincenz-Hospital in Brakel, erklärt, wieso Körper und Geist eng zusammengehören. &bdquo;Unsere Medizin unterscheidet nach Krankheiten der Organe und nach Krankheiten der Psyche, was einer traditionellen Einteilung entspricht. Eigentlich sind diese beiden Ebenen aber sehr stark miteinander verwoben“, erläutert Beetz. Alle Leidenszustände, egal ob psychisch oder physisch, beträfen beide Bereiche, es gebe enge Zusammenhänge. Chronischer Stress könne unserem Körper schaden, eine schwere körperliche Erkrankung kann chronischen Stress bewirken. Ein Chirurg wisse beispielsweise, dass bei stark stressbelasteten Patienten vermehrt Wundheilungsstörungen auftreten. Chronischer Stress hat unterschiedliche Quellen Dabei sind es vor allem die langandauernden, schweren Erkrankungen auf körperlicher Seite, die zu behandlungsbedürftigen, psychischen Problemen wie beispielsweise Depressionen oder Angststörungen führen. Umgekehrt schaden langandauernde seelische und soziale Belastungen, Konflikte und Lebenskrisen auch körperlich, so Beetz. &bdquo;Dies beruht auf heutzutage zu einem großen Teil bekannten physiologischen Vorgängen, die auch messbar sind.“ Chronischer Stress könne dabei aus unterschiedlichen Quellen kommen. Es könnten Persönlichkeitseigenschaften wie Perfektionismus oder ein leicht verletzbares Selbstwertgefühl zugrundeliegen, ebenso aber auch Traumata sowie soziale Belastungen am Arbeitsplatz oder im Privatleben. Psychosomatischen Körperstörungen können laut Beetz dabei fast alle Organe betreffen und sehr unterschiedliche Symptome verursachen. Typisch sind chronische Schmerzen in verschiedenen Körperregionen wie zum Beispiel Kopf-, Gelenk-, Muskel- und Bauchschmerzen. Chronischer Stress könne Auswirkungen auf den Magen und den Darm, auf das Entzündungssystem des Körpers, auf das Gehör oder das Herz haben. Erklärung des Hausarztes kann helfen Als erster Ansprechpartner könne der Hausarzt dienen, denn dieser habe oft ein Gespür dafür, gerade bei jahrelanger Erfahrung mit dem jeweiligen Patienten, ob dieser möglicherweise aufgrund von Stressbelastungen mit körperlichen Problemen zu kämpfen hat. Es gibt heute gut erforschte Vorgehensweisen, wie der Hausarzt seinen Patienten dann unterstützen kann. In vielen Fällen kann diese Unterstützung ausreichend sein. Eine wichtige Aufgabe besteht beispielsweise darin, unnötige und oft wiederholte Untersuchungen zu verhindern, da sie die Chronifizierung der Symptomatik befördern. Auch kann der Hausarzt den Teufelskreis der Angst, die durch intensive Beobachtung des Körpers entsteht, durch Erklärung durchbrechen. In schweren Fällen könne die Zuweisung zum Psychosomatiker erforderlich sein. Viele der genannten Auslöser für psychosomatische Erkrankungen hätten sich laut Beetz seit der Pandemie durch die darauffolgende Isolation und EinsamkeitDarm NW H in jeder Altersklasse verschlimmert. Auch hier sei langfristig eine Beobachtung der Gesundheitslage nötig, um möglichst viele aufkommende Krankheitsbilder dieser Art zu kurieren oder unmittelbar zu verhindern. Vor der Behandlung bietet die Klinik in Brakel den Patienten ein ausführliches diagnostisches Gespräch an. Weitere Infos Weitere Informationen und Terminvereinbarung gibt es telefonisch unter 05272 6074101 oder per E-Mail an die Adresse psychosomatik.khv@khwe.de.

Mehr zum Thema