Zwei mögliche Szenarien Ohne Strom und Gas: Wie gut ist Brakel auf Ausfälle vorbereitet?

Brakel. Der Ukraine-Krieg und seine Folgen unter anderem für die kritische Infrastruktur und Versorgung der Menschen wie mit dem Leck in der Pipeline: Was passiert eigentlich bei längerfristigen Strom- und Gasausfällen in den Städten im Kreis Höxter? Gibt es Notfallpläne? Auf was können wir setzen? Von was müssen wir uns verabschieden? Was geht noch, was nicht mehr? Und wo muss dringend nachgebessert werden? Mit solchen Fragen wandte sich die Liste Zukunft an die Stadt Brakel. Unter Federführung des Kreises sei mit den Städten eine Arbeitsgruppe &bdquo;Kommunales Krisenmanagement“ gebildet worden, das sich mit diesen beiden Lagen beschäftigt und &bdquo;möglichst kreiseinheitliche Maßnahmen erarbeitet“. Zudem soll es im ersten Quartal 2023 eine Schulung für Mitarbeiter des Stabes geben. Die Stadt Brakel macht in ihrer Antwort exemplarisch auf die Situation und die Probleme aufmerksam, die bei solchen Schadenslagen in Kombination oder auch einzeln in einer Kommune auftreten können und Auswirkungen auf das öffentliche und das private Leben haben. Zudem gibt es einen Überblick, was für einen solchen Fall der Fälle in Vorbereitung ist. Denn: Noch ist man dafür nicht komplett ausgestattet. Es sei derzeit Stand der Dinge in der Nethestadt, &bdquo;dass konkrete Notfallpläne für einen flächendeckenenden, längerfristigen Stromausfall und einer Gasmangellage auf dem Gebiet der Stadt Brakel (noch) nicht existieren“, heißt es vonseiten der Stadt in der Antwort auf die Anfrage. Gasmangel und seine Folgen Die Bundesregierung könne im Laufe des Winters gezwungen sein, wegen einer &bdquo;unmittelbar drohenden Gasmangellage die &bdquo;Notfallstufe im Notfallplan Gas“ auszurufen. Dann übernehme die Bundesnetzagentur die Aufgabe des Verteilers zur Deckung des lebenswichtigen Bedarfes an Gas. Das Energiewirtschaftsgesetz trenne zwischen geschützter und nicht geschützter Gaskunden. Geschützte Kunden sind: Haushaltskunden mit einem Bedarf von maximal 500 Kilowattstunden pro Stunde und einer jährlichen Gas-Abnahme von maximal 1.500 Megawattstunden. Darunter fallen laut Stadt regelmäßig kleine und mittlere Unternehmen der Sektoren Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Verbraucher, die zum Beispiel ein BHKW im Quartier betreiben und auf Erdgas zum Betrieb der Wärmeerzeugungsanlagen angewiesen sind.´ Fernwärmeanlagen, die keinen Brennstoffwechsel vornehmen können, aber Haushaltskunden und Kunden beliefern, die grundlegende soziale Dienste anbieten. Kunden mit grundlegenden sozialen Diensten wie Krankenhäuser medizinische Versorgungszentren oder Arztpraxen in der Gesundheitsversorgung, Strom- und Wasserversorger sowie Entsorger in der essenziellen sozialen Versorgung wie Kitas, Schulen und Hochschulen, die Notfallversorgung von Sicherheit, Bildung oder öffentlicher Verwaltung wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste. Nicht-geschützte Kunden sind alle die, die dort nicht aufgeführt werden. Fazit in Brakel: &bdquo;Insgesamt bleibt festzustellen, dass allein bei einer Gasmangellage auf dem Gebiet der Stadt Brakel aufgrund der geschützten Bereiche die grundsätzliche Infrastruktur für das öffentliche und private Leben sichergestellt ist“, so die Stadt. Strommangel und/oder Gasmangel und die Folgen Bei einem solchen großflächigen Szenario könne nur die Infrastruktur aufrechterhalten werden, die über eine Notstromversorgung verfüge, so die Stadt Brakel. &bdquo;Das sind insbesondere das Krankenhaus und die Pflegeheime sowie aus dem Bereich der städtischen Immobilien derzeit das Feuerwehrhaus mit einem separaten Raum für den Stab für außergewöhnliche Ereignisse. Dieser kleine Krisenstab koordiniert bei dieser Schadenslage unter der Federführung des dann originär zuständigen Krisenstabs beim Kreis Höxter die vor Ort im Stadtgebiet Brakel vorzunehmende Aufgaben.“ Beauftragt, jedoch noch nicht geliefert ist nach Angaben der Stadt eine Notstromversorgung für das Rathaus, mit der die &bdquo;wesentlichen Verwaltungsaufgaben“ erledigt werden könnten, heißt es. Darüber hinaus werden beim Wasser- und Abwasserwerk verschiedene mobile und stationäre Notstromgeräte mit einem dazugehörigen Kraftstoffvorrat für mindestens 72 Stunden, um den Betrieb dieser Infrastruktur &bdquo;zumindest zunächst“ sicherzustellen. Die Stadt gibt zu: &bdquo;Problematisch ist bei einem längerfristigen großflächigen Stromausfall die Beheizung von Wohn- und Aufenthaltsräumen, &bdquo;da bei sämtlichen im Stadtgebiet Brakel genutzten Heizsystemen (Öl, Gas, Fernwärme und Holzhackschnitzel) für die Erstellung und Verteilung der Wärme über Pumpen Strom benötigt wird. Dadurch kann beispielsweise der Betrieb von Schulen und Kitas nicht mehr aufrecht erhalten werden.“ Evakuierungsmöglichkeiten hat die Stadt Brakel eigenen Angaben zufolge in der Stadthalle, den Sporthallen im Schulzentrum sowie der Sporthalle an der Grundschule und setzt auf die Hilfsorganisationen, DRK, Malteser und THW. Aber ob es dort warm ist? Denn: &bdquo;Dies setzt jedoch voraus, dass der Lieferant der Fernwärme und der Holzhackschnitzel über die technischen Möglichkeiten verfügt, entsprechende Wärme zu liefern. Dies wird derzeit geprüft.“

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