Baugebiet "Städtebaulich ein Sechser im Lotto": Arbeiten an Wohnprojekt in Brakel gestartet

Brakel. Es soll ein Vorzeigeobjekt werden, ein "großartiges Projekt für unsere Stadt", wie es Bürgermeister Hermann Temme formuliert. Zum Start der Bauarbeiten für das Bauprojekt am Bohenkamp sind Stadt und Investoren voll des Lobes für das, was versetzt hinter der Driburger Straße am Neubaugebiet Bohenkamp auf der grünen Wiese entsteht. Neue Möglichkeiten entstehen besonders für Senioren mit Unterstützungsbedarf - aber nicht nur. Das ist geplant. Eine zweistellige Millionensumme fließt in das Projekt: Die Lebenshilfe Brakel plant mit dem Brakeler Bauunternehmen Allerkamp-Lücking den Bau einer Wohnanlage für seniorengerechtes Wohnen. Vorgesehen ist auch, dass eine Tagespflege für Senioren entsteht, überdies werden Eigentumswohnungen gebaut. Die Nachfrage nach den Eigentumswohnungen sei groß, sagt Tobias Nolte, Geschäftsführer des Bauunternehmens Allerkamp-Lücking. "Wir haben zahlreiche Anfragen nach Eigentumswohnungen sowie für die Anmietung der seniorengerechten Apartments. Interessenten können sich gern noch melden." Die bedarfsorientierte Unterstützung der Senioren übernimmt der "Pflegedienst Zuhause" der Lebenshilfe Brakel. Er betreibt auch die Tagespflegeeinrichtung. Zuletzt hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Höxter für das Jahr 2022 erstmals seit langer Zeit einen Dämpfer bei den Preisen für neu produzierte Eigentumswohnungen im Kreis Höxter ausgemacht (die NW berichtete). Die Stimmung bei den Bauherrn ist trotzdem optimistisch. Und auch der Bürgermeister betont, dass das Objekt auf einem "Sahnegrundstück" liege, das ganze Projekt sei "städtebaulich ein Sechser im Lotto". Konkret sollen 40 bis 50 Wohneinheiten in dreigeschossiger Bauweise auf dem Gelände entstehen. Der Baukran dreht sich bereits. 16.500 Quadratmeter groß Die Arbeiten auf dem rund 16.500 Quadratmeter großen Gelände werden auch das Ortsbild maßgeblich verändern. Aktuell steht auf dem Gelände noch ein unbewohntes Haus mit einer Scheune, das im Laufe der Bauarbeiten abgerissen werden soll. Auf rund 18 Monate wurden die Arbeiten veranschlagt, beschäftigt werden vorwiegend Unternehmen aus Brakel selbst, versichert Nolte. Die Planung für das Projekt hat ungefähr zwei Jahre in Anspruch genommen. Im Vorfeld hatten Anwohner Bedenken daran geäußert, ob das Entwässerungskonzept für den Neubau funktionieren würde. Immerhin galt das Grundstück am Bohenkamp lange als unbebaubar. Ein Bodengutachten und die Untere Wasserbehörde des Kreises Höxter kamen in der jüngeren Vergangenheit jedoch zu dem Ergebnis, dass das Grundstück doch grundsätzlich bebaubar sei. Das Hochwasserschutzkonzept hat die Bewohner nun offenbar überzeugt, immerhin habe in jüngerer Zeit niemand mehr Vorbehalte gegenüber dem Vorhaben geäußert, versichert Bauamtsleiter Johannes Groppe. Laut der Investoren setzt das Projekt durch Gründächer und Rigolen besondere Akzente im Bereich der Nachhaltigkeit und des Hochwasserschutzes. Für die Erschließung des neu bebauten Areals hat die Stadt eine neue Erschließungsstraße angelegt. Das hat zur Folge, dass die Bewohner der Häuser am Bohenkamp 10 bis 20 ihre Anwesen künftig nur über die neue Erschließungsstraße von der Driburger Straße aus erreichen. Die alte Zufahrtsstraße, die kurz vor der Tankstelle beginnt, ist ab sofort nur noch für Fahrradfahrer und Fußgänger nutzbar.

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