Brakel Brakeler CDU-Fraktion zieht Zusage für Sportplatz-Bau zurück

Brakel-Siddessen. Mit einer Mehrheit von 20 zu 14 Stimmen hat sich der Rat Brakel für die Ausarbeitung eines neuen Sportstättenkonzepts ausgesprochen und damit die Modernisierung des Sportplatzes in Siddessen überraschend ausgebremst. Überraschend auch, weil sich die CDU-Fraktion damit gegen ihren eigenen, vormals gefassten Beschluss und den darauf basierenden aktuellen Verwaltungsvorschlag gestellt hatte. &bdquo;Wir wollen bei anderen Vereinen keine Begehrlichkeiten wecken. Deshalb erscheint es uns wichtig, zunächst nach so langer Zeit erneut die bestehenden Bedarfe zu ermitteln und darauf basierend ein neues Sportstättenkonzept zu erarbeiten", erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Ewald Hanisch. &bdquo;Wir können natürlich ein neues Konzept auflegen, aber zunächst gilt es, das bestehende abzuarbeiten und das enthält den Sportplatz in Siddessen", verlangte SPD-Sprecher Dirk Multhaupt. Auch Bürgermeister Hermann Temme zeigte sich überrascht. &bdquo;Ich teile die Position der Verwaltung und werde mich darum der Stimme enthalten. Denn aus meiner Sicht wäre es wichtig, dem Verein zu signalisieren, dass die Politik das Anliegen weiter unterstützt", sagte Temme. "Weiterhin gegenüber dem Verein in der Pflicht" &bdquo;Es gab gute Gründe, dass wir das damals so beschlossen haben. Wenn sich daran nichts geändert hat, stehen wir auch weiterhin gegenüber dem Verein in der Pflicht", betonte UWG-Ratsvertreter Robert Rissing. So sah das auch die Grünen-Fraktion. &bdquo;Es war doch Konsens, dass der Platz in Siddessen für den südlichen Stadtbezirk von zentraler Bedeutung ist", erinnerte Grünen-Ratsmitglied David Flore. Unterstützung fand die CDU-Position bei der Liste Zukunft. &bdquo;Ein neuer Platz erhöht die Spielfrequenz und die Lärmbelastung für die Anwohner", sagte Fraktionssprecher Stefan Heilemann. &bdquo;Mit dem Umbau erhöhen sich auch die Unterhaltungskosten. Aus unserer Sicht ist Siddessen der falsche Ort für ein Entlastungsstadion der Kernstadt", führte CDU-Sprecher Hanisch aus. Offenbar sah sich die CDU-Mehrheitsfraktion nicht mehr an ihren vormals gefassten Beschluss gebunden. Im Dezember 2017 hatte der Rat beschlossen, den Aschenplatz in Siddessen zu einem &bdquo;wettkampffähigen Kunstrasenplatz oder Naturrasenplatz ohne Angabe eines Zeitrahmens umzubauen". Der Umbau in Siddessen sollte nachrangig hinter den Modernisierungen des Sportplatzes am Schulzentrum und des Fußballstadions im Pahenwinkel behandelt werden. &bdquo;Diese Modernisierungen sind abgeschlossen, weshalb wir nun unseren Antrag erneuert haben", erklärte der Vorstandssprecher des FC Siddessen, Florian Greger. Kosten belaufen sich auf rund 450.000 Euro Die Kosten für die Umwandlung in einen Kunstrasenplatz würden sich auf rund 450.000 Euro belaufen. Die Umsetzung der Maßnahme ist von der Gewährung von Fördermitteln abhängig. Über die Stadt soll ein Antrag für das Programm &bdquo;Investitionspakt Sportstättenförderung" gestellt werden. Bei einer Förderquote von 90 Prozent würde ein Eigenanteil von 45.000 Euro verbleiben. Der Förderantrag müsste bis zum 30. September gestellt werden. Ob das jetzt noch möglich ist, erscheint fraglich. &bdquo;Die neue Entwicklung ist natürlich sehr enttäuschend für uns und muss jetzt erstmal in vielen Gesprächen aufgearbeitet und hinterfragt werden. Fakt ist aber, dass der alte Aschenplatz für den Spielbetrieb nicht mehr taugt", erklärte der Vorsitzende Greger. Der FC Siddessen hat 275 Mitglieder und auf die Einwohnerzahl bezogen den höchsten Sportorganisationsgrad im Stadtgebiet. Der Aschenplatz an der Sonnenbrede wurde vor rund 50 Jahren angelegt. Florian Greger: &bdquo;Trotz intensiver ehrenamtlicher Pflege steht der Platz bei Regen regelmäßig unter Wasser und gleicht im Sommer einer Betonpiste, wo Verletzungen und Hautabschürfungen an der Tagesordnung sind."

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