Freiflächen-Photovoltaik Photovoltaikanlage in Borgholz: Neuer Investor, gleiche Pläne

Borgentreich. Innerhalb von vier Tagen musste er sich entscheiden. &bdquo;Mein Vater und mein Großvater hatten die Fläche früher 60 Jahre lang gepachtet. Als ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass sie zum Verkauf steht, habe ich mich ganz kurzfristig entscheiden müssen“, erzählt der Borgentreicher Landwirt Georg Gievers im Bauausschuss der Orgelstadt. Wie bereits berichtet soll auf dem Areal eine 3,5 Hektar große Freiflächen-Photovoltaik installiert werden. Sie würde rund drei Megawatt Strom produzieren. Damit könnten etwa 1.000 bis 1.200 Haushalte versorgt werden. Im November 2021 war das Thema erstmals auf die Tagesordnung der Lokalpolitik gekommen. Damals hatte der vorherige Eigentümer einen Antrag zur Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage gestellt. Über einen Nürnberger Projektentwickler sollte auf der Fläche ein Solarpark errichtet werden. Das hatte der Bauausschuss der Stadt Borgentreich vor allem aus Gründen des Landschaftsschutzes abgelehnt. Daraufhin hatte der Eigentümer das Areal zum Verkauf angeboten. &bdquo;Unsere Familie hat eine lange Beziehung zu diesem Stück Land und wenn ich es nicht gekauft hätte, wäre es als Spekulationsobjekt an einen auswärtigen Eigentümer gegangen“, sagte Gievers. Projekt mit heimischen Partnern Aber genau wie zuletzt die Familie, die das Land zuvor seit Generationen besessen hat, will auch Gievers dort einen Solarpark bauen. &bdquo;Ich will die Flächen aber nicht einem auswärtigen Projektierer zur Verfügung stellen, sondern mit heimischen Partnern selbst umsetzen, damit die Wertschöpfung hier vor Ort bleibt“, betont Gievers. Das Investitionsvolumen für die Photovoltaik-Anlage würde rund 2,4 Millionen Euro betragen. Aber Gievers hat noch mehr vor. &bdquo;In Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsverband würde ich gern ein Konzept erarbeiten, um dort in Kombination auch Landwirtschaft zu betreiben“, erklärt Gievers. Wie die aussehen kann, wäre noch zu prüfen. Fakt ist, das Land ist eh schon sehr trocken, was sich in den letzten Jahren noch verstärkt hat. Darum war dort auch die Nutzung aufgegeben worden. Gievers gibt die Qualität mit 26 Bodenpunkten an. Die Höchstpunktzahl beträgt 100. In der Warburger Börde gibt es einige Flächen, die den Topwert erreichen. Allgemein gilt: Alles über 70 sind gute Standorte. Mittlere Standorte gehen bis 45 Punkte und alles darunter ist schlechtes oder sehr schlechtes Land. Möglicherweise ließen sich dort Schafe oder Ziegen weiden, die die Solarpanele als Unterstand und Schattenspender nutzen könnten. Politik nicht mehr abgeneigt Über den Bauantrag von Georg Gievers zur Errichtung der Freiflächen-Solaranlage hatte der Ausschuss im September entschieden und das Vorhaben erneut abgelehnt. &bdquo;Es war aber richtig, den Antragsteller in den Ausschuss einzuladen und im direkten Gespräch auch Nachfragen stellen zu können“, sagte Ausschussmitglied Werner Dürdoth. Tatsächlich sind die Ratsfraktionen auch gar nicht mehr grundsätzlich gegen das Vorhaben, sondern haben das Vorhaben wegen fehlender rechtlicher Grundlagen abgelehnt. Bei einer Verbesserung der Rahmenbedingungen könnte auch dieses Vorhaben wieder neu auf den Tisch kommen.

Mehr zum Thema