Borgentreich So sollen Kurzzeit-Camper in die Warburger Börde gelockt werden

Borgentreich. Die Idee ist so charmant wie simpel: wild campen in Borgentreich. &bdquo;Aber legal“, sagt Alexander Otto. Anstatt 125.000 Euro für sechs Stellplätze am Borgentreicher Freibad auszugeben, wie es der neue städtische Haushalt vorsieht, schlägt der Fraktionschef der Christdemokraten im Stadtrat nun eine Alternative vor. &bdquo;Und von der profitieren alle“, sagt er. Nicht erst seit Corona hält der Camping-Boom an. &bdquo;Die meisten Plätze sind mittlerweile häufig ausgebucht und überlaufen“, weiß Otto. Auch seine Familie verbringt seit Jahren die Urlaube auf Campingplätzen. Auf diesen Trend ist die Bördestadt mit dem Plan, Stellplätze in der Kernstadt auszuweisen, aufgesprungen. Doch habe dieses mitunter auch heftig diskutierte Ansinnen seiner Fraktion keine Ruhe gelassen, bemerkt Otto. Im Internet stieß er auf ein besonderes Angebot: Ein Start-up-Unternehmen aus Oberschwarzach hat ein Online-Buchungssystem entwickelt, das Camper und private Platzanbieter zusammenbringt. &bdquo;Eine super Idee, wie gemacht für uns“, war Otto überzeugt und nahm Kontakt zum Unternehmen, das seit gut einem Jahr tätig ist, auf. Preiswert und unkompliziert: In allen Ortsteilen der Orgelstadt könnten Wohnmobilisten einen Platz für das Naturerlebnis und die kostengünstige Übernachtung vorfinden. "Plätze in freier Natur, von der wir genügend haben" Camper-Romantik wie in früheren Jahren, das gehört zum Konzept von Alpaca-Camping. &bdquo;Plätze in freier Natur, von der wir genügend haben“, sagt Otto. Auf Bauernhöfen, in der Nähe von Vereinshallen und Sportheimen: &bdquo;Jeder, der sich vorstellen kann, Platz für ein bis zwei Wohnmobile zur Verfügung zu stellen, ist eingeladen“. Fünf Mal zehn Meter sollte die Fläche umfassen, &bdquo;mit einer attraktiven Aussicht“. Der Camper, den der Borgentreicher im Blick hat, ist wählerisch und entscheidet spontan. Dabei spielen auf der Plattform Fotos eine entscheidende Rolle. Die Plattform des jungen Unternehmens, genutzt von aktuell mehr als 100.000 Erholungssuchenden, verzeichnet derzeit bereits rund 4.000 Stellplatzanbieter. &bdquo;Und die könnten auch aus Borgentreich kommen“, betont Otto ebenso wie Benedikt Dierkes.Der Natzunger Ortsvorsteher kann sich in der Nähe seines Hofes eine geschotterte Fläche für den kurzen Camping-Aufenthalt vorstellen. Die wird erscheinen, gibt der Nutzer Zielort und Reisedaten im Internet in die entsprechende Suchmaske des Vermittlers ein. Eine Karte präsentiert die Region, der Camper zoomt sich zu den zu den einzelnen Stellplätzen.Wasser, Abwasser, Chemietoilette Wasser, Abwasser, Chemietoilette: Eine zentrale Ver- und Entsorgungsstelle, die gefordert werde, kann sich Otto mit Blick auf Einkaufsmöglichkeiten beispielsweise im Gewerbegebiet Keggenriede oder am Spiegelberg vorstellen. Dort ist der kurze Abstecher von der Bundesstraße schnell getan. Kosten entstünden der Stadt in Höhe von maximal 15.000 Euro, schätzt Otto.Für den lokalen Stellplatzanbieter ist die Nutzung der Vermittlungsplattform kostenfrei. Sie müssen keine Gebühren zahlen oder ein Abo abschließen. Auch gehen sie keine langfristigen Verpflichtungen ein. &bdquo;Je mehr mitmachen, umso schmeichelhafter das Angebot“, bemerkt Dierkes.Ein fast kostenloser Werbeeffekt Wohnmobilstellplätze auch auf Gemeindegrund im gesamten Stadtgebiet: Aus den ersten Gesprächen mit den Plattform-Gründern nahm Otto ein weiteres Schmankerl mit. &bdquo;Wir könnten nach der Marktgemeinde Oberschwarzach im Frankenland als zweite Kommune in Deutschland zur Campinggemeinde werden“, berichtet Otto vom werbewirksamen Angebot. Das verspreche natürlich mehr Touristen in der Region. Auch mit Blick auf die Landesgartenschau in Höxter. &bdquo;Denn die Strecke zum LGS-Gelände ist von Borgentreich aus gut mit dem E-Bike zu bewältigen “, weiß Otto. Der Kommunalpolitiker mag die Vorstellung der weitreichenden Werbung im Tourismusbereich, für die die Stadt nichts zahlt. &bdquo;Das Unternehmen vermarktet nicht nur die Plätze, es stellt unsere Region auch mit ihren Reizen und Sehenswürdigkeiten vor“, sagt er. &bdquo;Die sechs Wohnmobilstellplätze, die für teures Geld in der Kernstadt entstehen sollen tauchen dagegen doch nirgendwo auf“, argumentiert Dierkes. Vom Konzept der Online-Plattform, einsame und romantische Plätze mit einem vereinfachten Buchungssystem zu vermitteln, sind die Borgentreicher Christdemokraten überzeugt. Diskutiert wurde bereits auf der letzten Klausurtagung.Jetzt geht die CDU mit einem Antrag auf die Reise, zunächst werden im Wirtschaftsausschuss am 16. März Details besprochen, dann steht das Konzept am 29. März im Rat auf der Tagesordnung. &bdquo;Im Sommer könnten wir die ersten Gäste begrüßen“, werben Otto und Dierkes.

Mehr zum Thema