25. Auflage Orange Blossom Special Festival in Beverungen: Vorverkauf startet

Beverungen. Nur noch wenige Tage, dann startet der Vorverkauf für das Orange Blossem Special (OBS) in Beverungen. Ab Donnerstag, 1. Dezember, um Punkt 11 Uhr gibt es die Tickets für das beliebte Festival, das traditionell über Pfingsten stattfindet (26. bis 28. Mai 2023). Allerdings gibt es die Karten ausschließlich online. &bdquo;Es wird spannend, wir wissen nicht, wie die Nachfrage sein wird“, sagt Organisator Rembert Stiewe im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Es ist die 25. Auflage des OBS. &bdquo;Sonst waren die Tickets innerhalb von drei Stunden ausverkauft, auch wenn zum Vorverkaufsstart noch gar nicht alle Bands bekanntgegeben waren“, blickt Stiewe zurück. Dann kam das Coronavirus. Die 24. Auflage des Festivals wurde zwei Mal verschoben, fand schließlich an Pfingsten dieses Jahres statt. &bdquo;Und wir waren 700 Karten von ausverkauft entfernt“, so der Organisator. Es wurden erstmal sogar Tagestickets angeboten. Für 2023 soll das wieder anders werden – trotz steigender Preise. &bdquo;Auch in der Musikbranche sind die Kosten der Gewerke um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Das wissen alle, das muss ich nicht erklären“, sagt Stiewe und hofft auf die OBS-Familie, die den Festivalmachern auch schon durch die Coronakrise geholfen habe. &bdquo;Wir mussten die Preise für die Karten anheben“, sagt er. Um trotzdem allen ein Festivalbesuch in Beverungen zu ermöglichen, hat das Team um Rembert Stiewe vom Musiklabel Glitterhouse Records die &bdquo;We Are Family“-Sozialtickets eingeführt. Sozialticket für das OBS Für nur 53 Euro – statt 139 Euro – können diejenigen, die sich das Festival sonst nicht leisten könnten, ein Ticket für das OBS 25 kaufen. Ein Nachweis über die Bedürftigkeit wird nicht verlangt. &bdquo;Wir sind wirklich gespannt, ob das ausgenutzt wird. Die einen nennen es vielleicht naiv, wir glauben an das Gute im Menschen“, erklärt Stiewe. Um dennoch einem Missbrauch vorzubeugen, können lediglich zwei statt wie bei den anderen beiden Kategorien sechs Tickets erworben werden. Außerdem stehe auf den Tickets, die sich optisch von den anderen unterscheiden, sowohl der Preis, als auch der Nachweis, dass sie aus der OBS-Gemeinschaft finanziert wurden. Das soll einen Weiterverkauf für mehr Geld verhindern und an das Gewissen appellieren. Denn jeder könne den Solidartopf, aus dem die Sozialtickets finanziert werden, füllen. &bdquo;Wer eine Karte zum regulären Preis kauft, kann im Warenkorb einen frei wählbaren Solidarbeitrag leisten“, erklärt Stiewe. Ob 5, 50 oder 100 Euro, jeder Beitrag helfe, Einkommensschwachen den Besuch des OBS zu ermöglichen. 25. Auflage des Festivals Mit dem Festival am 26. bis 28. Mai 2023 geht das OBS in seine 25. Runde. &bdquo;Das erste OBS war eigentlich ein Fest mit freiem Eintritt für Freunde und Kunden, das ich beim Ordnungsamt als Tag der offenen Tür mir Livemusik angemeldet habe“, erinnert sich Stiewe. Die Bühne bestand aus wackligen Europaletten, der fehlende Starkstrom sorgte für Probleme. Dennoch habe es allen so viel Spaß gemacht, dass sie beschlossen haben, so ein Festival jedes Jahr auf die Beine zu stellen. Mit den Jahren wurde das OBS immer größer und professioneller. &bdquo;Es war Learning by Doing“, sagt Stiewe. Doch der besondere Spirit des OBS sei nie verlorengegangen. &bdquo;Wir wollten Livemusik mit Spaß vermitteln und nicht Geld verdienen“, sagt er. Und das merke man dem Orange Blossem Special jedes Mal aufs Neue an. &bdquo;Es ist sehr familiär und wir geben uns wirklich Mühe, dass alle Menschen auf dem Gelände so behandelt werden, als wären sie Gäste bei uns zu Hause“, freut er sich, wenn sich alle zu Pfingsten im Glitterhouse Garten in Beverungen wiedersehen – und das aus den unterschiedlichsten Richtungen und Ländern. &bdquo;Nur fünf bis zehn Prozent der Besucher kommt aus der Umgebung.“ Nicht nur unter den Besuchern seien so mit den Jahren Freundschaften, Beziehungen und Familien entstanden, auch innerhalb der OBS-Crew, die aus allen Ecken Deutschlands kommt, haben sich menschliche Geschichten und Paare entwickelt. &bdquo;Es gibt sogar schon Crew-Kinder“, erzählt Stiewe. Erst OBS, dann Amerika Auch musikalisch hat der ein oder andere in Beverungen seine Karriere gestartet. Die beiden Cousins Frederik Rabe und Finn Schwieters waren als Kinder mit ihren Eltern beim OBS, traten später als &bdquo;Giant Rooks“ auf der Mini- und dann auf der Hauptbühne auf. Heute touren sie durch Nordamerika. Auch &bdquo;Get well soon“ hatte seine ersten Festivalauftritte beim OBS. So stand auch &bdquo;AnnenMayKantereit“ mal auf der Minibühne im Glitterhouse Garten in Beverungen. &bdquo;Damals war die Bühne noch ein Baumarktpavillon“, erinnert sich Stiewe. Noch während des Auftritts habe er den Tourmanager angerufen und gesagt, dass er die Band fürs kommende Jahr für die Hauptbühne buchen wolle. Doch dann ging der Erfolg der deutschen Pop-Rockband aus Köln durch die Decke. &bdquo;Wir hätten sie uns dann eigentlich nicht mehr leisten können, doch die Band wollte unbedingt noch mal beim OBS auftreten, dass sie uns finanziell entgegengekommen sind“, so Stiewe. Es sei nicht die einzige Band gewesen, die für das OBS an ihre finanzielle Schmerzgrenze gegangen sei. &bdquo;Da geht einem das Herz auf, das tut schon gut“, so Stiewe, der jede einzelne Band der 24 Festivals selbst gebucht hat. 17 Acts stehen schon fest Und auch für die 25. Auflage stehen schon 17 Acts fest. &bdquo;Auch wenn es ein Jubiläum ist, ich halte nicht so viel von Zahlen“, sagt Stiewe. Er will jedes Jahr das beste OBS buchen und auch 2023 setzt er daher auf &bdquo;sichere Nummern und ein paar Überraschungen“. Derzeit werde nach und nach das Line-up bekannt gegeben. Mit dabei sind im Mai 2023 auf jeden Fall &bdquo;Husten“, die 2022 krankheitsbedingt passen mussten. Und Philine Sonny, die an Pfingsten in diesem Jahr auf der kleinen Bühne das Publikum begeisterte, wird ebenfalls wieder mit dabei sein. 25 Jahre OBS in Beverungen: &bdquo;Als wir damals anfingen, hätte ich nie gedacht, dass mal so etwas daraus werden würde. Wir haben es für Freunde gemacht und heute gewinnen wir Preise damit. Manchmal wird einem Angst und Bange, wenn wir bei all den menschlich tollen Geschichten rund um 25 Festivals sehen, was für ein emotionales Monster wir da in die Welt gesetzt haben“, sagt Rembert Stiewe über sein Festival.

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