Beverungen W wie Widerstand gegen das Zwischenlager Würgassen an der Weser

Beverungen. Das ist nicht zu übersehen: Der Rat der Stadt Beverungen hat ein weiteres Zeichen gegen das in Würgassen geplante Logistikzentrum Schacht Konrad (LoK) gesetzt. &bdquo;An prominenter Stelle auf den Weserwiesen“, wie es Bürgermeister Hubertus Grimm beschrieb, ist ein acht mal fünf Meter großes &bdquo;W“ errichtet worden. Es ist das &bdquo;W“, das seit über zwei Jahren als Zeichen für den Widerstand gegen das atomare Müll-Zwischenlager steht. In den nächsten Tagen erhält das &bdquo;W“ aus Fichtenholz auch noch den bekannten gelben Anstrich. Nachdem im März 2020 bekannt geworden war, dass die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) in Würgassen ein Zwischenlager für leicht- und mittelradioaktive Abfälle aus deutschen Kernkraftwerken und Abfällen aus der Medizin ansiedeln will, hatte sich schnell das gelbe &bdquo;W“ als Zeichen des Protests im Dreiländereck durchgesetzt. Aus der Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck heraus war das gelbe &bdquo;W“ initiiert worden. Seitdem klebt es an Pkw und Fahrrädern, steht in Vorgärten, leuchtet am Hugenottenturm in Bad Karlshafen. Und nun prangert das &bdquo;W“ das Vorhaben der BGZ auch auf den Weserwiesen an. Die SPD hatte einen Antrag im Rat gestellt, dem alle drei weitere Fraktionen einstimmig zustimmten. Man sei sehr froh über die interfraktionelle Zusammenarbeit. Dieses &bdquo;W“ stehe dafür, dass die intransparente Arbeit der BGZ nicht toleriert werde, betonte Rolf-Dieter Crois, Fraktionssprecher der SPD. &bdquo;Wir waren uns im Rat sofort einig, dass wir trotz der angespannten Haushaltslage hier Mittel zur Verfügung stellen wollten“, sagte CDU-Fraktionschef Stephan Böker. &bdquo;Auch wir können das nur unterstützen und hoffen, dass es ein großes Zeichen für Beverungen ist“, sagte Thomas Weßler für die Grünen. Gebaut wurde das fünf Meter hohe und acht Meter breite &bdquo;W“ aus massiver Fichte von Tischler Lars Koch aus Blankenau. Die Fundamente hat Bauunternehmer Klaus Siebeneicher gesetzt, die Fichtenbalken stammen von Holzbau Schiller. Alle Handwerker haben die Aufgabe zum großen Teil ehrenamtlich übernommen. Aufgrund der Dimension des Bauwerks musste ein Bauantrag gestellt werden. Da sich das &bdquo;W“ im Hochwassergebiet befindet, dauerte es schließlich ein Jahr von der Idee bis zur Umsetzung. Eine Infotafel klärt auf Nun steht es aber mitten auf der Weserwiese, gut sichtbar von der Weser und auch von der Weserbrücke. Für die Rad- und Wandertouristen entlang der Weser soll zudem eine Infotafel über das gelbe &bdquo;W“ aufklären und vielleicht mit QR-Codes auf entsprechende Widerstandsseiten verweisen. Das &bdquo;W“ stehe inzwischen nicht mehr nur für Widerstand und Würgassen, sondern für &bdquo;Wir alle“, sagte Josef Jakobi, Vorsitzender der Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal. &bdquo;Eine ganze Region steht für diesen Widerstand, aber auch dafür, was wir schon erreicht haben“, betonte Dirk Wilhelm, Vorsitzender der Initiative Atomfreies 3-Ländereck. Stellvertretend dafür stehen die neuen Gutachten der Bundesländer NRW und Niedersachsen sowie der Besuch der Staatssekretäre aus dem Bundesumweltministerium. &bdquo;So ist ein Diskurs entstanden, der Hoffnung macht“ &bdquo;So ist ein Diskurs entstanden, der Hoffnung macht“, sagt Hubertus Grimm und erinnert an die Diskussionen zur Südlink-Trasse. Damals sei intensiv diskutiert und nach den besten Lösungen gesucht worden, die dann mit der Erdverkabelung gefunden wurden. &bdquo;Nun hoffen wir, dass die Bundesregierung die richtigen Schlüsse aus dem Gutachten zieht“, so Grimm. Und so eint alle Beteiligten die Hoffnung, dass dieses gelbe &bdquo;W“ bald als Wahrzeichen für einen erfolgreichen Widerstand steht und vielleicht auch für den Energieträger Wasserstoff, auf den zurzeit hoffnungsvoll gesetzt wird. So solle der Energiestandort Würgassen lieber so entwickelt werden, dass dort künftig Wasserstoff gewonnen werden kann. Oder wie es Wilhelm abschließend formulierte: &bdquo;Wir wollen Wasserstoff.“

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