Beverungen Beverunger Haushalt einstimmig verabschiedet

Beverungen. Viermal "ja": Der Beverunger Haushalt für 2016 ist unter Dach und Fach. Mit Stimmen von CDU, SPD, Grünen und FDP nahm das Zahlenwerk von Bürgermeister Hubertus Grimm und Kämmerer Martin Finke gestern Abend in der Ratssitzung auch die letzte Hürde. Für die Verwaltung ist dies ein großer Vertrauensbeweis. Inhaltlich stehen den erwarteten Erträgen von 26,25 Millionen Euro Aufwendungen von 26,19 Millionen Euro gegenüber. Investiert wird hauptsächlich in die Infrastruktur und in die Schulen.Weg vom Wünschenswerten, stattdessen eine klare Orientierung am Machbaren und Zahlbaren. So gestaltete sich zuletzt die Arbeit im Rat und in der Verwaltung. Erstmals seit acht Jahren ist für 2016 ein ausgeglichener Haushalt in Beverungen kalkuliert. Da wundert es nicht, dass sich alle Fraktionen im Beverunger Rat mit diesem Ergebnis identifizieren können und dem Zahlenwerk, mit den wenigen Investitionen, zustimmen. Zumal sich das Ergebnis seit der Haushaltseinbringung vor drei Wochen noch einmal leicht verbessert hat. Prognostizierte Martin Finke bei der Einbringung noch ein Gewinn von rund 29.000 Euro, so stehen aktuell mehr als 60.000 Euro als Überschuss im Haushalt 2016 zur Verfügung. Bei den Gebühren wird lediglich die Grundsteuer B moderat erhöht.Viel zu meckern hatten die Parteien somit gestern bei der Haushaltsdebatte nicht, dennoch hob man für die Zukunft auch mahnend den Finger. Große Sprünge können auch in den nächsten Jahren nicht gemacht werden. "Der ausgeglichene Haushalt ist für Beverungen auch für die Zukunft wichtig, um auch unserer nachfolgenden Generationen eine gerechte Chance auf Wohlstand, Teilhabe und Sicherheit zu bieten", sagt CDU-Fraktionssprecher Günter Weskamp. Gleichwohl sieht die CDU Beverungen finanziell immer noch in einer festen und prekären Umklammerung, die nur schwer zu lösen sei. Grund sei die Politik der NRW-Landesregierung. "Es kann nicht sein, dass Zuwendungen vom Land NRW nicht an die Kommunen weitergeleitet werden oder für Dinge ausgegeben, die weder notwendig sind und keinen Sinn machen. Noch immer ist die ungerechte Umverteilung von Mitteln von den kleinen an die größeren Städte nicht korrigiert", sagt Weskamp und fügt an: "Die Gemeinden werden alleine gelassen mit ihren Schulden, Nöten und Sorgen." Zudem mahnt die CDU an, in den Ortschaften ohne Schule eine finanzierbare Lösung zu finden, wie Vereine die Turnhallen weiter nutzen können.Auch die SPD ist zufrieden mit den Plänen und findet sich in vielen Maßnahmen wieder. "Das positive Resultat ist das Ergebnis sparsamen Haushaltens mit viel Enthaltsamkeit, welches der Rat jahrelang verfolgt hat.Vom Nothaushalt zum ausgeglichenen Haushalt. Dies ist nur möglich gewesen, weil wir als Rat geschlossen und entschlossen gehandelt haben", sagt Sozialdemokrat Andreas Gauding. Für die Zukunft fordert die SPD ein barrierefreies Schulzentrum und eine interfraktionelle Arbeits- und Planungsgruppe zur Modernisierung- und Digitalisierung der Ratsarbeit.Bündnis 90/Die Grünen wollen den eingeschlagenen Weg des Schuldenabbaus fortsetzen. "Deswegen haben wir auch bewusst keine haushaltswirksamen Anträge gestellt. Die Wünsche fielen der Schuldenreduzierung zum Opfer", sagt Grünen-Sprecher Gisbert Bläsing. Nur so könne man wieder Gestaltungsspielräume für die nächsten Jahre erlangen. Die trotz der schwarzen Null immer noch viel zu hohen Kassenkredite und die hohe Verschuldung des Abwasserwerkes bereiten den Grünen jedoch große Sorgen.Ähnlich sieht es die FDP. "Obwohl wir nicht allzu viel bewegen können, begrüßen wir ausdrücklich diesen Haushalt. Denn wir sehen es sehr positiv, wie er sich entwickelt hat", sagt Hans-Jürgen Oppermann, Sprecher der Liberalen, der in der mittelfristigen Finanzplanung, die in den kommenden vier Jahren ein gesamtes positives Ergebnis von fast 3,3 Millionen Euro prognostiziert, noch Luft nach oben sieht. "Wir glauben, dass dies sehr zurückhaltend gerechnet wurde. In den letzten Jahren war das endgültige Ergebnis immer besser, als ursprünglich angesetzt." Bevor jedoch wieder großzügiger geplant werden könne, müssten die Kassenkredite, die immer noch mehr als zehn Millionen Euro betragen, abgebaut werden.Einig sind sich die Fraktionsvorsitzenden auch, dass Mitarbeiter der Verwaltung, die VHS und die vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen in Beverungen Großartiges geleistet haben, um die Flüchtlinge vor Ort zu betreuen.