Kreis Höxter Hilfe für todkranke ukrainische Kinder: "Ich will nicht, dass sie sterben"

Kreis Höxter. Es geht um die Kinder, deren Leben unmittelbar in Gefahr ist, die so schnell wie möglich medizinische Hilfe brauchen. Der Bad Driburger Wilk Spieker möchte sie von Rumänien nach Bad Driburg holen, eine Tour führt ihn an diesem Wochenende in das osteuropäische Land, weitere Fahrten sollen folgen. Aber um helfen zu können, ist Spieker auf die Hilfe weiterer Menschen angewiesen. Aber diese Geschichte muss von Anfang an erzählt werden. Das Lighthouse Makariv, eine ukrainische Rehabilitationseinrichtung für Kinder, ist rund eine Autostunde von Kiew entfernt, auch der Ort Butscha, das wegen verübter Kriegsverbrechen traurige Berühmtheit erlangte, ist nicht weit. Kriegsgebiet. Deshalb ist das Lighthouse geschlossen, die Bewohner – Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und Erkrankungen – sind nicht mehr da. Viele wurden nach Rumänien evakuiert. &bdquo;Dort hat die Pfingstgemeinde in Satu Mare ihre Räume in ein Flüchtlingslager umgebaut“, sagt Spieker, der sich mit der Hilfsorganisation Lahai-Roi auch der Hilfe für Rumänien verschrieben hat. Lahai-Roi wiederum hat viele Mitglieder in Bad Driburg, darunter eben auch Spieker. Besonders akut ist der Hilfsbedarf bei jenen Geflüchteten, die dringend medizinisch behandelt werden müssen. Für ihn ist es deshalb Ehrensache, zu helfen. &bdquo;Die Flucht hat diesen Kindern schwer zugesetzt, wir versuchen sie alle hierherzuholen, damit sie nicht sterben müssen“, sagt Spieker entschlossen. 22 Kinder warten derzeit auf Hilfe. Bereits helfen konnte er etwa der 13-jährigen Polina. &bdquo;Sie hatte eine Nierenstauung, war auf die intravenöse Gabe von Antibiotika angewiesen.“ Eine Behandlung, die in Rumänien, das derzeit sehr viele Geflüchtete aufgenommen hat, nicht ohne Weiteres möglich ist. In Deutschland schon, Polina geht es mittlerweile besser. Genau wie der achtjährigen Amina, die an einer spastischen Lähmung leidet. &bdquo;Sie konnte ich auch nach Deutschland holen“, freut sich der Bad Driburger. Pflegefamilien werden gesucht Aber es gibt halt noch viele andere Kinder, die jetzt behandelt werden müssten. Spieker steht in engem Austausch mit den Betreuern vor Ort. &bdquo;22 Kinder kann ich nicht versorgen, ich möchte aber nicht über Leben und Tod entscheiden.“ Er appelliert an die Menschen im Kreis Höxter: &bdquo;Schön wäre es, wenn Familien bereit wären, Kinder und ihre Mütter aufzunehmen und die medizinische Versorgung zu bezahlen.“ Auch Ärzte, die Behandlungen kostenlos anbieten, um die Leben der Kinder zu retten, wären sehr hilfreich. Am Wochenende will Spieker wieder aufbrechen, nach Rumänien, um die Lage zu sondieren. Dringende Hilfe bräuchte etwa Kiril. Der Zwölfjährige müsste dringend operiert werden, er leidet an einer Entwicklungsstörung, eine Operation hat er bereits hinter sich, natürlich vor dem Krieg.Als der nach Stanytsia Luhanska im Osten der Ukraine kam, waren fast jeden Tag Schüsse und Explosionen zu hören. Das berichtet Igor, Spiekers Kontaktperson zu den Geflüchteten. &bdquo;Sein Haus befand sich in der Nähe der Rettungsstation, die oft von Militanten beschossen wurde.“ "Eine Tragödie für die Familie" Zwischenzeitlich war das Dorf unter Kontrolle der russischen Soldaten. &bdquo;Das heißt, Kiril weiß alles über den Krieg.“ Sein Onkel, der in der ukrainischen Armee kämpfte, starb vor einem Monat. &bdquo;Das ist eine Tragödie für die Familie.“ Kiril beschreibt er als talentierten begabten, aktiven aber gleichzeitig höflichen Jungen.Im vergangenen Jahr hat sich sein Gesundheitszustand &bdquo;deutlich verschlechtert“, die inneren Organe wachsen nicht richtig mit, &bdquo;Kiril hat oft Atemnot, und im Allgemeinen beeinträchtigt es seine Gesundheit, er ist oft krank.“ Eine zweite Operation könnte sein Leben retten, möglich wäre die aber nur in Deutschland. Spieker will an diesem Wochenende die Möglichkeiten ausloten, Kiril und die anderen Kinder für eine medizinische Behandlung nach Deutschland zu holen. &bdquo;Ich brauche Menschen, die sich um die Kinder kümmern, ich will nicht, dass sie sterben.“ Um die Reisen nach Rumänien zu bezahlen, sind auch Geldspenden willkommen. Wer helfen möchte, sollte sich an Wilk Spieker wenden: wilk@mail.de

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