Bad Driburg Bürgerkritik an Standortwechsel: Herbe Abfuhr für Aldi in Bad Driburg

Bad Driburg. Irgendeine Konsequenz hat das erstmal nicht. Der Standortwechsel ist damit nicht grundsätzlich abgelehnt. Er steht halt einfach bloß nicht im Einzelhandelskonzept. Trotzdem kommt diese Entscheidung einer herben Abfuhr gleich. &bdquo;Das Einzelhandelskonzept ist Grundlage für die Entwicklung der Bauleitplanung", führte Monika Kollmar von der Kölner GMA-Beratungsfirma aus, die im Auftrag der Stadt Bad Driburg das bestehende Einzelhandelskonzept fortschreibt. Kollmar wie auch Bürgermeister Burkhard Deppe plädierten für den Verbleib im Einzelhandelskonzept. &bdquo;Aus versorgungsstruktureller Sicht ist der Standort positiv zu bewerten", sagte Kollmar. &bdquo;Dieser Ausschuss ist dazu da, die sachlichen Argumente zu beurteilen und wir sind hier in Bad Driburg eine unternehmerfreundliche Stadt", betonte Bürgermeister Burkhard Deppe. Das änderte aber nichts daran, dass sich auch die CDU-Fraktion in dieser Sache gegen den Bürgermeister gestellt hat. Die Entscheidung zur Herausnahme aus dem Einzelhandelskonzept erfolgte einstimmig. &bdquo;Wir befürworten das Einzelhandelskonzept und wollen, dass es umgesetzt wird, darum ist es auch richtig, die Fortschreibung nicht wegen dieses einen Punkts scheitern zu lassen", erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Antonius Oeynhausen. Aldi will eine größere Filiale bauen Wie berichtet, ist der Aldi-Markt am Standort am Siedlerplatz unzufrieden. Er will näher an die Innenstadt rücken, um auch fußläufig besser erreichbar zu sein. &bdquo;Die ausschließliche Erreichbarkeit mit dem Auto entspricht nicht unserer Zukunftsstrategie", erklärte Projektentwickler David Osthof, vom Burgdorfer Halsdorfer-Ingenieurbüro am Mittwoch im Wirtschaftsförderungsausschuss. Auf einer 8.000 Quadratmeter großen Brachfläche zwischen Dringenberger Straße und Tegelweg will Aldi darum ähnlich wie in Brakel einen 50 Prozent größeren und moderneren Markt neu bauen. Der Markt am Siedlerplatz ist 800 Quadratmeter groß. Der neue Markt soll 1.200 Quadratmeter Verkaufsfläche bekommen. Das Grundstück, das sich in privatem Eigentum befand, soll bereits gekauft worden sein. Die Planung sieht vor, das Grundstück über eine vom Konrad-Adenauer-Ring abzweigende Zufahrt zu erschließen. "Bürgerwillen können wir nicht ignorieren" Ob Aldi dort tatsächlich bauen wird, ist aktuell jedoch mehr als fraglich. Bei der Offenlegung zur Fortschreibung des Einzelhandelsgutachtens hatten Bürger mehr als 200 Einwendungen gegen das Vorhaben eingebracht. &bdquo;Das ist eine Größe und ein Bürgerwillen, das können wir nicht ignorieren", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Detlef Gehle. Lidl und Aldi sind erbitterte Konkurrenten. Seit der Lidl an seinem Standort nahe der großen Kreuzung zur Innenstadt neu gebaut hat, sind die Umsätze des Aldis deutlich zurückgegangen. Das gab auch Projektentwickler Osthof unumwunden zu. &bdquo;Der Lidl ist doppelt so große wie vorher, so eine Vergrößerung streben wir aber gar nicht an", sagte Osthof. Auch solle das Areal nicht über Anwohnerstraßen erschlossen werden, sondern über eine Zufahrt direkt vom Konrad-Adenauer-Ring, ähnlich wie beim Lidl. Das Grundstück, das einen ziemlich wasserundurchlässigen Tonboden hat, war ursprünglich einmal für eine Teichanlage vorgesehen. Es liegt seit Jahrzehnten brach. &bdquo;Trotzdem ist es eine Grünfläche, die eine positive Auswirkung auf das Klima vor Ort hat", sagte Ödp-Vertreter Bernhard Kornek. Einig waren sich die Ratsfraktionen, dass der Markt an dieser Stelle aus stadtentwicklungstheoretischer Sicht keinen Vorteil bringe, zumal mit Combi und Lidl im Umfeld bereits zwei Versorgungsmärkte vorhanden seien.

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