Tierschutz Vlothoer Tierheim Eichenhof soll für mehrere Millionen saniert werden

Vlotho. Schlechte Isolierung, fehlendes Fundament und zu lange Laufwege zwischen den Gebäudeteilen - es gibt viele Gründe für eine Sanierung des Tierheims Eichenhof. Besonders schlecht sei die Lage im oberen Katzenhaus, sagt Tierheimleiterin Kerstin Sanker. "Die Trägerbalken bröseln da langsam weg." Eine Renovierung sei daher unvermeidlich. Vor Weihnachten haben die Mitarbeitenden das obere Katzenhaus zugemacht. Die alten Steinmauern seien nicht mehr zu reinigen und zu desinfizieren gewesen, so Sanker. "Besonders bei der Katzenhaltung ist das ein Problem", sagt sie. Übergangsweise seien dort Kleintiere untergebracht, die in dieser Hinsicht ein wenig genügsamer seien. Die Katzen wurden im Gegenzug in das Kleintierhaus umgesiedelt, das 2011 errichtet wurde und somit das neueste Gebäude auf dem Gelände des Tierheims ist. Neubau oder Umbau Bei einer Begehung weisen Kerstin Sanker und die stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereines Vlotho und Umgebung, Gerlinde Suess, auf die Mängel hin. Dass eine Renovierung nötig ist, steht für die beiden außer Frage. Es gehe jetzt darum, was erlaubt und was finanziell möglich sei, so Sanker. Eine Grundsatzfrage sei: Neubau oder Umbau. Sie arbeiten bereits mit einem Vlothoer Architekten zusammen, der Pläne erstellt und verschiedene Möglichkeiten mit ihnen bespricht. Doch seien auch viele Behörden beteiligt. So müsse zum Beispiel die Untere Landschaftsbehörde darüber entscheiden, ob ein geplanter Bau ins Landschaftsbild passe, so Gerlinde Suess. Das alte Fachwerkhaus könne nicht einfach durch ein modernes Gebäude ersetzt werden. Die Stadt Vlotho unterstütze sie sehr bei den Planungen, so Suess. Doch mit einem Beginn der Sanierungsarbeiten rechnen Sanker und Suess frühestens 2024. Neben den behördlichen Fragen müssen Sanker und Suess sich auch um die Finanzen kümmern. Sie rechnen mit Kosten von mehreren Millionen Euro. Die Finanzierung müsse über Spenden, Fördergelder und die Unterstützung der Kommunen laufen. Zur Zeit gehören zehn Kommunen zum Einzugsgebiet des Vlothoer Tierheims: Bad Oeynhausen, Barntrup, Dörentrup, Extertal, Herford, Lemgo, Kirchlengern, Löhne, Spenge und Vlotho. Zur Unterbringung von Fundtieren verpflichtet Die Kommunen sind verpflichtet, für die Unterbringung von Fundtieren zu sorgen, und zahlen jährliche Fundtierpauschalen an ein ausgewähltes Tierheim oder betreiben selbst eins. Im vergangenen Jahr haben Gerlinde Suess und Jessica Dreblow, Kassenwartin des Tierschutzvereins Vlotho und Umgebung, Erhöhungen dieser Pauschalen bei ihren Vertragspartnern durchgesetzt. Nur Kalletal habe daraufhin den Vertrag mit dem Tierheim Eichenhof gekündigt. Doch dieses Geld habe noch nichts mit der Finanzierung des Umbaus zu tun. "Die Pauschalen waren seit zehn Jahren nicht mehr angehoben worden", erklärt Sanker. Auch die Tierheime spüren die Auswirkungen der gestiegenen Energiekosten, Tierarztkosten und einem angehobenen Mindestlohn. "Ohne die Erhöhung der Pauschalen hätten wir zumachen müssen", so Sanker. Keine allgemeinen Besuchszeiten Das Tierheim Eichenhof beschäftigt zur Zeit zwölf Mitarbeitende, darunter acht Personen in der Tierpflege, einen Gärtner, einen Hausmeister und zwei Notdienstmitarbeitende. Sie betreuen 50 Katzen, 15 Hunde und 23 Kaninchen - so der aktuelle Stand. Im vergangenen Jahr habe es eine ungewöhnlich große Anzahl an Fundkaninchen gegeben, sagt Kerstin Sanker. Bei der Hundevermittlung gebe es wenig Bewegung, da viele schwierige Tiere dabei seien. Bei der Anzahl der Fundkatzen hoffe sie auf Besserung, da seit vergangenem Jahr in allen Vertragskommunen die Kastrationspflicht eingeführt worden sei. Um eine Verbesserung der Vermittlungsqualität zu erreichen, wollen Sanker und Suess außerdem an den neuen Besuchsregel festhalten. Es gebe keine allgemeinen Öffnungszeiten mehr, so Sanker. Besichtigungstermine werden nur an Interessenten vergeben, die sie vorher bereits telefonisch oder per Mail kontaktiert haben. "Diese Regel gibt es seit Corona und hat sich als gut erwiesen", so Sanker.

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