Kreis Herford Umweltausschuss lehnt Beirat zum ICE-Trassenausbau ab

Kreis Herford. Es wird keinen Beirat &bdquo;Bahntrassen im Kreis Herford" geben. Das hat der Kreis-Ausschuss Umwelt und Planung beschlossen. Schon im Vorfeld der Sitzung hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Tiekötter diese Entscheidung angekündigt. Tiekötter hatte mitgeteilt: &bdquo;Dafür wird es keine Mehrheit geben." Das CDU-Ansinnen betrachtete er als &bdquo;Wortbruch". Der Kreistag habe im Dezember nahezu einstimmig entschieden, dass für den Kreis nur ein flächen- und umweltschonender trassennaher Ausbau auf der bestehenden Strecke in Frage komme – mit den Stimmen der CDU. Der Beirat sollte die Fachkompetenz verschiedener Gruppen bündeln Einen Trassen-Beirat hatte Joachim Ebmeyer, CDU-Bewerber um die Bundestagskandidatur, ins Gespräch gebracht, um die vielfältigen Interessen zu bündeln. Allerdings gehe es dabei nicht um eine neue Trasse abseits der bestehenden, die den Kreis durchschneiden und die Anlieger erheblich belasten würde, wie Detlef Kaase jetzt im Ausschuss für Umwelt und Planung erklärte. So sei das im Vorhinein von der CDU verstanden worden. Ein Beirat böte die Chance, Fachwissen zu bündeln und ermögliche den Beteiligten, zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen. Vertreter von Bürgerinitiativen, Naturschutz-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsverbänden sollten sich auch nicht nur über die ICE-Trasse austauschen. An deren Verlauf über die bestehende Strecke halte die CDU fest. Vielmehr hingen in der Folge weitere Zugverbindungen daran. Die CDU denkt insbesondere an die S-Bahn-Verbindung von Gütersloh über Minden nach Hannover und in die gesamte Region hinein. Diese S-Bahn-Verbindungen sind bisher kaum mehr als eine Idee, müssen aber bei den Planungen der ICE-Trasse mitbedacht werden. Wenn alle an einem Tisch säßen, komme auch die Realisierung schneller voran. Die Prüfung der Bestandsstrecke hat Ingo Ellermann zufolge bereits begonnen SPD und Grüne lehnten das ab. Ulrich Rolfsmeyer (SPD) wollte die Bürgerinitiative WiduLand nicht schwächen, die von Vlotho aus den Widerstand bündelt und von ihrer Mitgliederzahl und ihrer Expertise her, eine große Schlagkraft gewonnen habe. &bdquo;Ihre Stimme sollte nicht verwässert werden." Denn: &bdquo;Wenn alle ein anderes Lied singen, wird es für die Bahn unattraktiv zuzuhören." Angelika Fleischer (Grüne) wollte &bdquo;um Himmels willen nicht noch einen weiteren Beirat". Ingo Ellermann, ebenfalls Grüner, verwies auf den Arbeitskreis Politik der Bürgerinitiative WiduLand als mögliches Mitwirkungsgremium. Seiner Information nach hat die Prüfungeiner ICE-Verbindung auf der bestehenden Strecke bereits begonnen. &bdquo;Das sieht mies für uns aus." Zunächst sinnvoll war Burkhard Wolff (Linke) der CDU-Vorschlag. Er ließ sich dann aber von der SPD- und Grünen-Argumenten überzeugen. Die Deutsche Bahn AG plant, wie berichtet, für geschätzte 5,9 Milliarden Euro den ICE-Trassenausbau, um die Fahrtzeit der zwischen Bielefeld und Hannover von derzeit 48 Minuten auf dann 31 Minuten zu verkürzen. Verschiedene Planungsvarianten sehen vor, eine Schneise in die Landschaft zu schlagen. Bürger in den Kreisen Herford, Minden-Lübbecke und Lippe protestieren dagegen und organisieren sich in verschiedenen Initiativen. Die größte ist die WiduLand-Initiative aus Vlotho.

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