Tier verletzt sein Bein 2.000 Euro OP-Kosten oder Amputation: Hohe Tierarztpreise lassen Katzenhalter verzweifeln

Spenge. Angesichts der Neufassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) im vergangenen November haben sich viele Preise in den Praxen erhöht. Auch Daniel Griepenstroh aus Spenge musste kürzlich die Erfahrung teurer medizinischer Behandlungskosten machen. "Die Operation sollte etwa 2.000 Euro kosten", berichtet der Besitzer von Kater Mikesch. Anderthalb Jahre ist es her, dass Daniel Griepenstroh aus Spenge den Kater seiner Nachbarn aufgenommen hat. Als diese weggezogen seien, habe er dem jungen Tier ein neues Zuhause schenken wollen, sagt er. Vor kurzem sei der drei Jahre alte Kater jedoch humpelnd nach Hause gekommen. Sofort habe er sich die linke Vorderpfote seines Schützlings genauer angeschaut. "Ich habe vermutet, dass die Pfote gebrochen ist und schnell einen Tierarzt kontaktiert, obwohl ich Angst vor den entstehenden Kosten hatte", erinnert er sich. "Wer hat denn 2.000 Euro einfach so übrig?" Eine Tierarztpraxis in seiner Nähe habe den linken Vorderlauf seines verletzten Katers untersucht und einen Muskelfaseriss diagnostiziert. Die ihn erwartenden Tierarztkosten bereiteten Griepenstroh jedoch Sorge: "Wer hat denn 2.000 Euro einfach so übrig?" Alternativ habe ihm die Tierarztpraxis angeboten, dass Bein seines Katers für die Hälfte der Kosten zu amputieren. Das sei für ihn jedoch keine Option gewesen. "Er ist doch erst drei Jahre alt und sollte noch ein schönes Leben haben", sagt Griepenstroh. Seine darauf folgenden Versuche, eine Ratenzahlung bei verschiedenen Tierkliniken für die notwendige Operation zu erwirken, blieben ihm zufolge jedoch erfolglos. Verzweifelter Aufruf bei Facebook In seiner Verzweiflung startete Griepenstroh daraufhin einen Aufruf in einer Spenger Facebook-Gruppe und bat um Tipps, welche Tierärzte eine Operation möglicherweise auf Ratenzahlung durchführen würden. "Stellen sie sich vor, Ihr Haustier liegt neben Ihnen, hat große Schmerzen und Sie können die Behandlung nicht bezahlen", beschreibt er seine Situation. Ein Nutzer der Gruppe habe ihm schließlich empfohlen, sich an eine Kleintierpraxis in Bielefeld zu wenden. "Die Mitarbeiter sagten mir sofort, dass eine Ratenzahlung kein Problem ist und ich lediglich die Röntgenaufnahme und die Überweisung zur Untersuchung mitbringen soll", erzählt er. In der Tierarztpraxis habe man seinen Kater Mikesch erneut untersucht. "Die Tierärzte stellten fest, dass mein Kater eine entzündete Bisswunde hatte, auf der sich ein Abszess gebildet hat", fasst Griepenstroh die neue Diagnose der Tierärzte zusammen. "Aufgrund der vorigen Fehldiagnose wäre meinem Kater ja fast das Bein abgenommen worden", sagt er. Man habe sich für die falsche Diagnose entschuldigt und ihm die Kosten für die Untersuchung zurückerstattet, erzählt der Tierhalter. Kater Mikesch konnte inzwischen erfolgreich in Bielefeld behandelt werden und bekommt aktuell noch Antibiotika. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen", sagt Griepenstroh. Trotz der deutlich günstiger ausgefallenen Behandlung werde er die Verzweiflung über die für ihn unbezahlbaren Kosten nicht so schnell vergessen. "Ich habe durchaus Verständnis für die hohen Tierarztpreise, auch im Rahmen der neuen Gebührenordnung, daher habe ich meinen Kater jetzt auch krankenversichert." Daniel Griepenstroh gibt anderen Tierhaltern den Tipp, das Haustier unbedingt zu versichern, so könne man sich vor den hohen Kosten für Behandlungen schützen.

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