Energiekrise Spenger Gemeinde denkt über Photovoltaik auf Kirchendächern nach

Spenge. Wie kann man Strom und Gas einsparen, wie wegkommen von fossilen Energieträgern? Auch die Kirche beschäftigen diese Fragen. Die evangelische Gemeinde in Spenge bringt dabei auch für die Kirche neue, ungewöhnliche Denkansätze ins Gespräch: Photovoltaik-Anlagen auf ihren Kirchendächern. Die Spenger Gemeinde ist jetzt als eine von 27 Pilotgemeinden in das Förderprogramm "Energieberatung" der Landeskirche aufgenommen worden. Insgesamt hätten sich dafür 120 Gemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen beworben, sagt der Spenger Pfarrer Andreas Günther. Das sei jede vierte. "Und wir sind in die Endausscheidung gekommen." Die Gemeinde könne sich nun umfassend beraten lassen, wo es Energieeinsparpotenzial gebe oder auf welchen kirchlichen Gebäuden in Spenge zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen möglich seien. Wo sich Photovoltaik-Anlagen anbieten Auf den Friedhofs-Betriebsgebäuden der Spenger Gemeinde etwa böten sich solche Anlagen an, eventuell auch auf Gemeindehäusern, sagt Günther und ergänzt: "Aber auch Kirchendächer sind in der Diskussion, sie sind kein Tabu." Der Pastor betont: "Da verändert sich etwas in der Grundhaltung." Denn Energieeinsparung und Klimaschutz hätten eine so hohe Priorität, dass man vorhandene Flächen nutzen müsse. "Und Kirchendächer haben enorme Flächen." Entschieden ist da jedoch noch lange nichts. Erstmal werde die Gemeinde jetzt von Experten beraten, was auf welchem Gebäude möglich sei, sagt Günther. In dieser Kirche gibt es auch ab Januar Gottesdienste Das Presbyterium in Spenge hat jetzt außerdem konkrete Maßnahmen beschlossen, wie die Gemeinde im Winter Energie einsparen will. Wie der Spenger Pastor weiter berichtet, werden Gottesdienste vom 6. Januar bis 26. März in den Gemeindehäusern gefeiert. Ein Schritt, zu dem man sich auch deshalb entschieden habe, weil die Gemeindehäuser besser isoliert seien als die Kirchen. Einzig in Wallenbrück würden die Gottesdienste im genannten Zeitraum weiter in der Marienkirche gefeiert. Denn dort würden regelmäßig Konzerte veranstaltet, und für die müsse ohnehin geheizt werden, erklärte der Pfarrer. Außerdem könne man dadurch auch jenen Besucherinnen und Besuchern, die den Gottesdienst lieber in einer Kirche feiern wollten, ein Angebot machen. Die Temperatur in den Kirchen werde "auf das Mindestmaß abgesenkt", berichtete Günther weiter. Wie warm oder kalt es in den Gotteshäusern konkret werde, hänge von der Luftfeuchtigkeit in dem jeweiligen Gebäude ab, die entscheidend für den Erhalt der empfindlichen Orgeln sei. Daher müsse man von Kirche zu Kirche beurteilen, wie die Temperatur eingestellt werde.

Mehr zum Thema