Spenge Ungeimpfte Pflegekräfte in Spenge: Was ihr Nein zur Spritze bedeutet

Spenge. Die Spritze gegen Corona - für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ist sie seit dem 16. März Pflicht. Allerdings: Nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den betreffenden Branchen wollen sich impfen lassen. Im Gespräch mit der NW berichtet Einrichtungsleiter Matthias Kramer, wie die Situation im Spenger Martinsstift ist, warum seine ungeimpften Mitarbeiter die Corona-Spritze ablehnen - und was die gesetzliche Impfpflicht nun für sie und die Pflegeeinrichtung bedeutet."Auch wir haben Mitarbeiter, die nicht geimpft sind", sagt Kramer. Glücklicherweise seien es nicht viele. Nur drei der insgesamt 115 Beschäftigten seien nicht immunisiert: zwei Mitarbeiterinnen aus der Pflege und ein Auszubildender.Eine vierte Beschäftigte, die sich ebenfalls zunächst nicht hatte impfen lassen wollen, habe sich die Spritze gegen das Virus inzwischen jedoch geben lassen. Sie habe explizit auf den neuen Totimpfstoff gewartet, sagt Kramer.Ungeimpfte Mitarbeiter ans Gesundheitsamt gemeldet Seine ungeimpften Mitarbeiter habe er an das Gesundheitsamt melden müssen. Die Behörde prüfe nun jeden Einzelfall. Bis zum 15. Juni gebe es daher eine Übergangsfrist. Sollte das Gesundheitsamt bis dahin festgestellt haben, dass die Versorgungssicherheit in der entsprechenden Einrichtung auch ohne die ungeimpften Mitarbeiter gewährleistet ist, werde ein Betretungsverbot ausgesprochen, sagt Kramer. Das heißt: Der entsprechende Mitarbeiter hat keinen Zugang mehr zu der Einrichtung. Matthias Kramer geht davon aus, dass so ein Betretungsverbot auch für die ungeimpften Mitarbeiter des Martinsstifts ausgesprochen wird. Denn die Versorgungssicherheit in der Spenger Pflegeeinrichtung sieht er durch einen möglichen Wegfall der drei ungeimpften Beschäftigten nicht gefährdet. Bis Ende Mai plane er sie zwar noch ein. "Danach müssen wir gucken." Um die ungeimpften Angestellten vielleicht doch noch von der Spritze zu überzeugen, hat der Einrichtungsleiter in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit ihnen gesprochen. Eine Mitarbeiterin habe er überzeugen können - eben jene, die sich jetzt mit dem Totimpfstoff habe immunisieren lassen.Schon viele Jahre im Martinsstift Was die Gründe der anderen drei seien, sich die Spritze gegen Corona nicht geben zu lassen? Zum einen gehe es ums Prinzip, sich vom Staat nicht vorschreiben lassen zu wollen, ob man sich impfen lässt oder nicht, sagt Kramer. Es gehe ihnen aber auch darum, selbst über den eigenen Körper entscheiden zu wollen. Daneben gebe es Misstrauen gegenüber einem schnell entwickelten Impfstoff.Wenn sich die drei Mitarbeiter nicht doch noch impfen lassen, geht Kramer davon aus, "dass wir uns spätestens zum 15. Juni von ihnen verabschieden müssen".Er würde das sehr bedauern. "Das sind wirklich gute Leute. Ich halte alle drei für absolut richtig bei uns." Zwei von ihnen arbeiteten schon viele Jahre im Martinsstift. Neue Mitarbeiter kommen Erfreulicherweise hätten sie aber jetzt im März schon eine neue Fachkraft einstellen können, im April sollten zusätzlich noch drei weitere neue Mitarbeiter in der Pflege kommen. Nicht selbstverständlich - denn der Markt an Pflegekräften ist leer gefegt. "Da haben wir wirklich Glück gehabt", betont Kramer.

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