Europäische Jugendwoche Klimakonferenz im Kreis Herford: Jugendliche fordern Sauber-mach-Tag und CO2-Steuer

Kreis Herford. &bdquo;Wir alle müssen aktiv werden, damit auch noch unsere Kinder und Enkelkinder auf diesem Planeten leben können“, sagt einer der Teilnehmer bei der Präsentation der Ergebnisse zur Europäischen Jugendwoche im Jugendgästehaus des Kreises in Rödinghausen. 40 Jugendliche aus Italien, Kroatien, Frankreich, Polen, Lettland und Deutschland haben sich eine Woche lang mit Nachhaltigkeit, Energie, Klimawandel und -schutz auseinangesetzt. Dabei standen Fragen im Raum, was Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet, was der Treibhaus-Effekt ist, wie wir Energie einsparen können und was jeder einzelne für den Umweltschutz in der Welt tun kann. So brachten die Jugendlichen finanzielle Anreize für all diejenigen ins Spiel, die Energie einsparen. &bdquo;Wer mehr Kohlenstoffdioxid produziert als der Durchschnitt, soll höhere Steuern bezahlen. Wer hingegen weniger Kohlenstoffdioxid produziert, wird mit Geld belohnt“, lautete ihr Vorschlag. Sie sehen auch die Städte und Länder in der Pflicht, den öffentlichen Personennahverkehr zu verbessern, damit mehr Menschen das Auto stehenlassen und so die Luft weniger stark belastet wird. Um die Lebens- und Luftqualität in den Städten zu verbessern, solle außerdem für eine stärkere Begrünung gesorgt werden. Pflanzaktionen, um mehr Grünflächen zu schaffen, bringen sie ins Spiel. Schulen sollen bei Reinigungsaktionen mitmachen Ebenso könnten die europäischen Länder einen nationalen Sauber-mach-Tag einführen, an dem Menschen überall losziehen, um Müll zu sammeln. Auch Schulen sollten bei Reinigungsaktionen stärker in die Pflicht genommen und einmal im Monat mithelfen, so die Jugendlichen. Auch typische Forderungen wie ein Verbot von Plastikflaschen, mehr solarbetriebene Straßenlichter und einen stärkeren Konsum lokaler und saisonaler Produkte statt von weit her importierter Produkte führen sie auf. Was jeder Einzelne tun sollte, um die Umwelt zu schützen und nachhaltiger zu leben, haben sie auch in einer Selbstverpflichtung unter den Aspekten Wasser, Kleidung, Hygiene und Gesundheit, Mobilität, Ernährung, Elektrizität und Mobilität festgehalten. Dahinter verbergen sich Punkte wie der Verzicht auf Fast Fashion (billige Kleidung, die nicht lange hält), die Reduzierung von Plastik im Alltag, die Vermeidung von langen Flugreisen und Lebensmittelverschwendung oder die Umrüstung auf LED-Beleuchtung. Während ihres Aufenthaltes sind die Jugendlichen auch selbst aktiv geworden. &bdquo;Wir haben sechs Bäume für die sechs teilnehmenden Länder gepflanzt und waren dabei in gemischten Gruppen. Wir haben gemeinsam das Loch gegraben, uns abgewechselt und zusammengearbeitet. Das war für mich das Beste“, sagt Alexandra Wolff (16) aus Löhne. &bdquo;Wir haben zum Beispiel auch typische Wörter aus den anderen Ländern gelernt“, sagt sie. &bdquo;Das Wichtigste ist, dass wir neue Freunde kennengelernt haben“ Das Miteinander lobt auch Maxim Woitek (17) aus Herford. &bdquo;Wir konnten uns darüber austauschen, wie das Leben der anderen in ihrer Heimat so aussieht, welche kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede wir haben“, sagt er. So hat jede Nation auch einen eigenen Abend organisiert, um zum Beispiel landestypisches Essen, landestypische Musik und Tänze zu präsentieren und so jedem einen Einblick zu gewähren. &bdquo;Auch die Hemmschwelle, gemeinsam Englisch miteinander zu sprechen, war nicht so groß: &bdquo;Alle Teilnehmer haben dabei dieselben Schwierigkeiten.“ Petar (16) aus Kroatien findet: &bdquo;Das Wichtigste ist, dass wir neue Freunde kennengelernt haben und etwas über den Klimaschutz und -wandel gelernt haben.“ Ihm haben ganz besonders die gemeinsamen Discoabende gefallen. &bdquo;Abends war man vom Programm ziemlich müde, aber die vielen unterschiedlichen Musikrichtungen haben einen wieder wachgerüttelt“, sagt er mit einem Lachen. SPD-Bundestagsabgeordneter Stefan Schwartze ist auch zur Präsentation der Ergebnisse der Jugendwoche gekommen. &bdquo;Ich finde es unglaublich gut und wichtig, dass so etwas stattfindet. Im Moment ist es ganz besonders wichtig, dass sich junge Menschen aus Europa begegnen, kennenlernen und dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit besser wird.“ Ärmere Länder müssen in Sachen Nachhaltigkeit unterstützt werden Viele Probleme seien nur gemeinsam zu lösen. Und der Klimawandel sei ein globales Problem, das nur gemeinsam angegangen werden könne. Die Jugendliche sprachen laut ihm viele wichtige Aspekte an, an denen jeder einzelne, aber auch die Bevölkerung als Gesamtes ansetzen könne. &bdquo;Wir müssen auch den Ländern helfen, die ein nachhaltigeres Leben nicht finanzieren können“, sagte er. Es sei wichtig, dass sich Fehler, die in Europa in den vergangenen Jahren begangen worden seien, in ärmeren Ländern wie Afrika nicht wiederholten. &bdquo;Statt dort fossile Energie zu nutzen, muss diese Phase direkt übersprungen werden und dort erneuerbare Energie gefördert werden.“

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