Rödinghausen Warum so viele Menschen in Rödinghausen Blut spenden

Rödinghausen. Geht es um das Blutspenden, nimmt die Gemeinde Rödinghausen im Kreis Herford den absoluten Spitzenplatz ein. Knapp sieben Prozent aller Einwohner und damit jeder 14. Rödinghauser ist beim Deutschen Roten Kreuz als Blutspender registriert. Im nur wenige Kilometer entfernten Löhne ist es nur jeder 100. Einwohner. Auch bei der Zahl der Erstspender rennen die Rödinghauser zahlreichen größeren Kommunen davon. Doch woran liegt das? Kleinere Kommunen haben es in der Regel etwas einfacher, wenn es um die Suche nach Blutspendern geht. Doch nur auf die Größe kommt es nicht an. Stephan Kottmann vom Blutspendedienst-West verweist auf das gute Vereinsleben am Wiehen. &bdquo;Wo ländliche Strukturen existieren und viel Vereinsleben vorhanden ist, da gibt es eine höhere Bereitschaft zum Spenden“, sagt er. Die Dorfgemeinschaft motiviere die Mitmenschen. &bdquo;Da muss man einfach mit zum Blutspenden gehen“, sagt Kottmann. Früher gab es nach dem Spenden auch mal Schnaps Er erinnert sich zudem an eine Anekdote, die ältere Blutspender immer gern erzählen. Jahrzehnte ist es her, da ging es nach der Blutspende einst gesellig zu. &bdquo;Früher gab es nach der Spende häufig noch einen Schnaps“, sagt er. Es ist aber nicht nur die gute Gemeinschaft, die in Rödinghausen für viele Blutspender sorgt. Besonders die Ehrenamtlichen vom DRK sind mit viel Elan dabei, um Menschen zum Blutspenden zu motivieren. Besonders der Blutspendebeaufragte Michael Bunz und auch Ullrich Büttke kümmern sich um die Spender.Mit Beginn der Pandemie konnte das DRK an die Spender nur Lunch-Pakete verteilen. Das kam als kleines Dankeschön nicht so gut an, wie Ehrenamtlichen registriert haben. Viele Spender hätten das gemeinsame Zusammensein und das Klönen vermisst. Schnell kam man in Rödinghausen auf die Idee, einen Grillwagen für den Blutspende-Termin zu organisieren. Ein Angebot, das viele Spender angenommen haben. &bdquo;Die Manta-Platte, also Currywurst und Pommes, geht immer“, sagt Kottmann.Schülerinnen helfen mit Zuvor holte sich das DRK-Team aber die nötige Erlaubnis bei der Gemeinde Rödinghausen. Schließlich galt es, die Corona-Regeln einzuhalten. &bdquo;Wir haben zeitnah die Genehmigung bekommen, dass vor Ort mit Abständen gegessen werden kann. Da hat uns die Gemeinde gut unterstützt“, sagt Christian Fraedrich, der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Rödinghausen.Am Wiehen kümmert man sich auch um den Nachwuchs. Zuletzt ist in der Gesamtschule Rödinghausen die Blutspende AG gestartet. Ein Vorbild-Projekt, das künftig landesweit etabliert werden soll, und über das Kreisrotkreuzleiter Sven Kampeter zuletzt Schulministerin Yvonne Gebauer im Düsseldorfer Landtag informiert hat. Acht Schülerinnen helfen derzeit aktiv als Blutspende-Lotsinnen bei den Terminen und bekommen auch eine Ausbildung in Erster Hilfe. Das Engagement der Helferinnen sorgt auch für junge Erstspender. Die sind besonders wichtig. Denn nur ein Bruchteil der Erstspender kommt anschließend regelmäßig zu den Terminen. &bdquo;Die jungen Helfer spenden meist nicht nur selbst, sonder bringen auch ihre Freunde mit. Wir brauchen fünf neue Spender, um einen erfahrenen Spender zu bekommen“, rechnet Stephan Kottmann vor. Aufruf über Soziale Medien Mittlerweile ist der heimische DRK-Ortsverband auch in den sozialen Medien aktiv. Die Blutspende-Termine stehen nicht nur regelmäßig in der NW, sondern werden mittlerweile auch auf Facebook gepostet oder sind in der App der Gemeinde Rödinghausen abzurufen. &bdquo;Das kommt immer gut an und hat eine enorme Wirkung“, sagt Christian Fraedrich. Auch die Terminvergabe läuft mittlerweile online. So werden lange Schlangen bei den Blutspendeterminen vermieden. &bdquo;Wir sind digitaler geworden“, sagt Fraedrich. Aber auch über Mund-zu-Mund-Propaganda wird am Wiehen kräftig für das Blutspenden geworben. Beim Deutschen Roten Kreuz und dem Blutspendedienst könnte man sich mit Blick auf die Spendenbereitschaft in Rödinghausen eigentlich etwas zurücklehnen. &bdquo;Landesweit zeigt der Trend jedoch, dass die Zahlen zurückgehen“, sagt Kottmann. Nur nicht am Wiehen. Dort wird weiter fleißig gespendet. &bdquo;Die Zahlen sehen schon wieder gut aus“, kann Sven Kampeter aus der Blutspende-Hochburg Rödinghausen berichten.

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