Rödinghausen Regionalplan: Diese Änderungen schlägt Rödinghausen vor

Rödinghausen. Dieses Thema bewegt die Gemüter in Rödinghausen: der Entwurf des Regionalplans, der im November von der Bezirksregierung Detmold veröffentlicht worden ist. Es hat sich eine Bürgerinitiative &bdquo;Regionalplan revidieren" gegründet, die mit den Festlegungen nicht einverstanden ist. Auch die Gemeinde Rödinghausen selbst will zum Regionalplan-Entwurf Stellung nehmen. Darum gings jetzt in der Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Liegenschaften und Infrastruktur. Bei sechs Ja-Stimmen (SPD und FDP) und drei Gegenstimmen stimmte der Ausschuss der gemeindlichen Stellungnahme zu. Im Vorfeld hatte Carsten Wellenkötter als Sprecher der Bürgerinitiative die Kritikpunkte am Entwurf vorgetragen. Das schlägt die Verwaltung vor Die Verwaltung habe sich die im Entwurf gekennzeichneten Flächen angesehen und wolle der Bezirksregierung gewisse Änderungen vorschlagen, erklärte Andreas Dornhöfer von der Gemeinde. Die potenzielle Gewerbefläche an der Hansastraße soll verkleinert werden: Südlich der Bahnhofstraße soll eine Fläche von 8,7 Hektar, die im Entwurf als potenzielle Gewerbe- und Industriefläche eingezeichnet war, gestrichen werden. &bdquo;Durch die Flächenreduzierung werden die Umweltauswirkungen deutlich abgemildert", sagte Dornhöfer. Ähnlich verhält es sich mit den ausgewiesenen, potenziellen Gewerbe- und Industrieflächen an der Bruchstraße: Hier schlägt die Verwaltung vor, die Flächen südlich der Bruchstraße zu streichen. &bdquo;Diese liegen im Landschaftsschutzgebiet", so Dornhöfer. Auch der dortige Gewässerbereich sollte als Grünverbindung erhalten bleiben. Summa summarum will die Verwaltung etwa 19 Hektar weniger Potenzialfläche für Gewerbe, Industrie und Bebauung als im Entwurf kennzeichnen. Außerdem gibt es diverse Änderungsvorschläge in der sogenannten textlichen Fassung des Regionalplans. Das sagen die Grünen Die Grünen begrüßten, dass es einige von ihren Anregungen in den gemeindlichen Entwurf geschafft hätten. &bdquo;Allerdings geht diese Stellungnahme nicht weit genug, daher können wir sie nicht mittragen", sagte Malte Schäffer. Die Grünen kritisierten, dass die Verwaltung an der potenziellen Industriefläche an der Hansastraße festhalte. &bdquo;Diese Flächen halten wir für problematisch. Die dörfliche Struktur würde durch Gewerbe verloren gehen. Die Bahnlinie bietet aktuell eine gute Abgrenzung", so Schäffer. Das sagt die FDP Die FDP will weiterhin die Möglichkeit schaffen, dass Bürger, die beispielsweise in Rödinghausen arbeiten, zukünftig zuziehen können. &bdquo;Und wir sind froh, dass wir so starke Unternehmen haben", betonte Dirk Kleineweber. Die Gewerbetreibenden würden zum wirtschaftlichen Wohl der Gemeinde erheblich beisteuern und bräuchten Entwicklungsmöglichkeiten an ihren Standorten. &bdquo;Wir sollten aufpassen, dass wir uns nicht schwächen und andere sich dagegen stärken", sagte Kleineweber und nannte die Stadt Melle als Beispiel. Deshalb stimme die FDP der gemeindlichen Stellungnahme zu. &bdquo;Wir entscheiden hier vor Ort und werden verantwortungsvoll mit den Flächen umgehen", so Kleineweber. Das sagt die CDU Thomas Lübeck von der CDU kritisierte den Ablauf des Verfahrens: &bdquo;Wir sollen in zwei Monaten eine Entscheidung treffen, wohingegen sich die Bezirksregierung drei Jahre Gedanken gemacht hat. Das können wir in diesem Zeitraum nicht, und das wollen wir auch nicht." Die CDU sei in diesem kurzen Zeitraum nicht in der Lage, eine Stellungnahme abzugeben. Die Gemeinde habe sich Gedanken gemacht, und &bdquo;einige Sachen sind positiv aufgefallen, wie die Kompensationsmaßnahmen". Sein Parteikollege Reinhard Uthoff fragte: &bdquo;Sind wir hier entscheidungsfähig, das Thema sachgerecht zu diskutieren? Daran möchte ich ein großes Fragezeichen setzen." Deswegen nahmen die beiden Christdemokraten nicht an der Abstimmung teil. Das sagt die SPD Bernd Sacher (SPD) betonte, dass Kompromisse gefunden werden müssten. &bdquo;Geben wir als Gemeinde keine Stellungnahme ab, entscheidet der Regionalrat so, wie es im Entwurf steht." Die Gemeinde habe verschiedene Dinge in der Stellungnahme berücksichtigt, sagte Bürgermeister Siegfried Lux (SPD). Man habe die Zukunft Rödinghausens im Blick gehabt, und dabei Bürger, Gewerbetreibende und die Ökologie berücksichtigt. &bdquo;Und die Planungshoheit liegt weiter in Rödinghausen, das ist mir wichtig." So geht's weiter Nachdem der Fachausschuss mehrheitlich der Stellungnahme zugestimmt hat, muss nun der Gemeinderat in der Sitzung am 25. März sein Ja geben. Dann wird die Verwaltung die gemeindliche Stellungnahme an die Bezirksregierung schicken. Was passiert dann in Detmold? Die Stellungnahmen würden &bdquo;von der Regionalplanungsbehörde gesichert und fachlich geprüft", erklärt Andreas Moseke, Pressesprecher der Bezirksregierung Detmold. &bdquo;Die Regionalplanungsbehörde bereitet dann für den Regionalrat als Planungsträger eine Zusammenstellung vor." Dann entscheide der Regionalrat in öffentlicher Sitzung – unter anderem auf der Grundlage der Bewertung der Regionalplanungsbehörde – darüber, ob der Stellungnahme gefolgt und der Planentwurf gegebenenfalls geändert werde. Im Vorfeld dieser Sitzung werde die Bewertung der Stellungnahmen als Teil der Sitzungsunterlagen öffentlich bekannt gemacht. Die Rechtskraft des neuen Regionalplans ist für 2023 geplant.

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