Löhne. 30 Jahre und 10 Monate lang ist der signalrote Manta A GTE nun schon Josef Lutz' ganzer Stolz. "Ich bin mit ihm alt geworden", sagt der neunundfünfzigjährige Bayer. Zum Manta A-Treffen, das in diesem Jahr erstmalig in Löhne stattfand, kamen seine Frau Sonja und er aus der Nähe von München angereist.
"Wir haben über 100 Manta hier auf dem Platz", sagt Hauptorganisator des Treffs Jürgen Wendt (52). "Viele kommen aus Deutschland, aber auch ein paar aus England, Norwegen, der Schweiz und Belgien."
Lutz' Manta ist eines der wertvollsten Exemplare, denn er befindet sich noch in unberührtem Original-Zustand. "Ich habe ihn jeden Winter abgemeldet und immer gut gepflegt", sagt Lutz. Dabei betrachtet er seinen Wagen und seine Augen glänzen. Auf die unbedachte Frage, ob er sich jemals von seinem Manta trennen könnte, antwortet er nur mit einem protestierenden Nein und einem amüsierten Lachen.
Warum es ausgerechnet ein Manta sein musste? Auch daran erinnert sich Lutz noch ganz genau: "Die Bild am Sonntag war Schuld. Eines Morgens prangte ganz groß auf dem Titelblatt der Manta A Black Magic, der Urmanta. Schwarz mit rot-gelben Streifen." Mit seiner frisch eroberten Freundin Sonja ging er damals los.
Statt eines Black Magics wurde es dann aber doch ein Manta in Signalrot. "Diese Farbe hatte es mir einfach angetan." Auch seine damalige Freundin, jetzige Ehefrau, teilte die Leidenschaft für das Kultauto und tut dies immer noch. "Der Wagen hat uns unser ganzes gemeinsames Leben begleitet. Als unser Sohn geboren wurde, bewies er sogar Qualitäten als Familienauto", sagt sie.
Auf dem Festplatz neben dem Freibad hatten sich aber auch noch einige weitere Seltenheiten eingefunden. Zum Beispiel eine Reihe Manta, die nicht von Opel hergestellte worden waren. "Die Marke Transeurop Engeneering aus Belgien produzierte eine Sonderauflage, von der weltweit nur noch 78 Wagen existieren. 11 davon sind heute hier", berichtet Michael Wendt (23), der die geballte Manta-Leidenschaft seines Vaters jeden Tag mitbekommt.
Gefahren ist er aber bis jetzt erst wenige Male. "Ziemlich ausgeleiert, schlechte Bremsen, von ABS keine Rede", beschreibt er das Fahrgefühl. Das Lenkverhalten gleiche dem eines Panzers und die Gewichtverteilung sei auch gewöhnungsbedürftig: "Aber trotzdem sind Mantas irgendwie Kult."