Schwimmen Diskussion um die Zukunft der Bäder in Löhne

Löhne. In der kommenden Woche werden die Weichen für ein neues Bäderkonzept in Löhne gestellt. Der Sportausschuss diskutiert über das Reizthema, das in den letzen Monaten schon hohe Wellen geschlagen hat. Klar ist, dass es eine große Lösung geben soll, mit dem Neubau des Hallenbades und der Überplanung des Freibads. Die Verwaltung schlägt vor, die Planungen mit dem vom SC Aquarius heftig kritisierten Bedarfskonzept der Firma Altenburg fortzusetzen. Die Zeit drängt, das zeigt sich auch an den jüngsten Problemen im Hallenbad. Ab Anfang September war das Bad für rund vier Wochen geschlossen, weil beim Befüllen des Beckens Fliesen abplatzten. Nach der Reparatur hatte Burkhard Schröder vom SC Aquarius darauf gehofft, dass die weitere Saison ohne Probleme läuft. Nach wenigen Wochen sind vor wenigen Tagen jedoch erneut Fliesen abgeplatzt. "Aus Sicherheitsgründen haben wir den Hubboden auf einen Meter Beckentiefe gestellt. Die Bereiche, wo die Fliesen abgeplatzt sind, befinden sich darunter." Der Badebetrieb sei dennoch ohne Einschränkungen möglich. "Der Fliesenleger ist bereits informiert. Der Plan ist, die Reparatur zum größten Teil in den Weihnachtsferien durchzuführen. Es soll so wenig Schulschwimmen ausfallen wie möglich", sagt Schröder. Die Politik muss sich entscheiden Noch ist es möglich, die Schäden mit einem vertretbaren Aufwand zu reparieren. "Das kann allerdings von heute auf morgen anders werden. Dann droht die endgültige Schließung des Bades und wir haben für viele Jahre kein Hallenbad in Löhne. Das wäre eine Katastrophe", sagt Schröder. Entsprechend groß ist der Druck, dass die Politik sich entscheidet. Das sieht auch Bürgermeister Bernd Poggemöller so. "Im Sportausschuss kann jetzt eine Grundsatzentscheidung gefällt werden. Wir müssen Tempo aufnahmen", sagt er im Gespräch mit der NW. Im nächsten Schritt könne man Planungsmittel für den Haushalt 2023/ 2024 einstellen. Grundlage für die weitere Planung für das Hallenbad soll ein Sportbecken mit den Ausmaßen 15 mal 25 Meter sein. Dort würde es Platz für sechs Bahnen geben. Die Größe des Beckens ist ein wichtiges Element des Gutachtens der Firma Altenburg. Dieses wurde in der Sitzung des Sportausschusses im März vorgestellt. Zu massiver Kritik am Konzept kam es in der Sitzung von Burkhard Schröder. Der lieferte sich auch eine hitzige Diskussion mit dem Gutachter. Der SC Aquarius möchte mehr Bahnen haben Auch wenn die Verwaltung diese Beckengröße offensichtlich favorisiert, will sie den Plan des SC Aquarius nicht ganz vom Tisch wischen. Geprüft werden solle auch, ob es möglich sei, ein größeres Sportbecken mit acht Bahnen zu bauen. Das würde für entsprechende Mehrkosten sorgen. Nicht nur das Hallenbad hat schon längst seine Lebensdauer überschritten. Auch das Freibad ist marode. Unterschiedliche Varianten der Beckengestaltung sollen geprüft werden. Möglich wäre ein neues Becken mit einer Kombination aus Schwimmer und Nichtschwimmerbereich oder ein reines Nichtschwimmerbecken. Geklärt werden müsse auch, wie eine Sprunganlage in den Plan integriert werden soll. Das Freibad ohne Schwimmer Die Verwaltung betont in der Vorlage, dass das Altenburg-Konzept eine gute Grundlage für die weiteren Planungen darstelle. Mit dem Konzept sind auch fast alle Nutzergruppen einverstanden: Die Grundschulen und die weiterführenden Schulen, die DLRG-Ortsgruppe, der Kanuclub und die Behindertensportgemeinschaft. Das vom SC-Aquarius präsentierte Konzept ist deutlich weitergehend. Nach Überzeugung des Vereins ist der Bau eines Kombibades die sinnvollste Lösung. Der Plan ist, das Hallenbad ganzjährig zu öffnen. So könnte auf den Bau eines Schwimmers auf dem Geländes des Freibads verzichtet werden. Im Ausgleich zum fehlenden Außenbecken sieht der Aquarius-Entwurf größere Wasserflächen innen und ein Cabriodach vor, das sich bei gutem Wetter öffnen lässt. Bürgermeister Bernd Pogemöller kann sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, im Freibad keinen Schwimmer mehr zu haben. "Darauf zu verzichten ist schwer vorstellbar", sagt er. Geringere Probleme bei der Personalplanung Altenburg schlägt statt der Parallelöffnung von Frei- und Hallenbad eine Wechselöffnung vor. Bei schlechtem Wetter könnte dann im Sommer das Hallenbad von den Schwimmern genutzt werden. Vorteil dieses Konzepts sind aus Sicht der Verwaltung auch geringere Probleme bei der Personalplanung, da weniger Becken durch das Personal beaufsichtigt werden müssten. Ganz egal, welches Konzept umgesetzt werde, müsse die Energieeffizienz eine entscheidende Rolle spielen. "Es wird nicht ausreichen, dass wir uns auf das Blockheizkraftwerk beschränken. Photovoltaik, eine Wärmepumpe und Geothermie sollten wir ebenfalls berücksichtigen. Für die Geothermie könnte der Uferbereich der Werre infrage kommen", sagt Poggemöller. Wichtig ist nach Überzeugung des Bürgermeisters, dass es jetzt den weitergehenden Planungsauftrag gibt. "Dann können wir auch endlich mal ein Preisschild an das Bäderkonzept hängen."

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