Löhne Wie plant die Stadt Löhne, in diesem Winter Energie zu sparen?

Löhne. Um 15 Prozent sollen die Kommunen dem Notfallplan der EU nach ihre Gasnachfrage reduzieren. Das Bundeswirtschaftsministerium hat darum zwei Verordnungen erlassen, eine auf kurze, eine auf mittlere Sicht. Erstere beschreibt unter anderem zahlreiche Maßnahmen, mit denen in den öffentlichen Gebäuden in diesem Winter Energie gespart werden soll. Bei der Ratssitzung am Mittwoch, 14. September, ab 18.30 Uhr stellt die Verwaltung die Verordnungen vor und erläutert in einer Mitteilung deren Konsequenzen sowie einige Maßnahmen, die getroffen worden sind. Konkret dürfen öffentliche Gebäude in nächster Zeit auf maximal 19 Grad geheizt werden. Ausgenommen davon sind Schulen, Kitas, Pflege- und medizinische Einrichtungen. Auch die Gebäude, die für das Wohnen genutzt werden, sind ausgenommen. Weiter müssen dort, wo das Trinkwasser nur zum Händewaschen genutzt wird, Durchlauferhitzer und ähnliche dezentrale Warmwasserspeicher ausgeschaltet werden. Repräsentative Beleuchtung ist auszuschalten. Werretalhalle zählt zu den Energiefressern So werden schon seit 1. September die öffentlichen Gebäude in Löhne schon nicht mehr von außen angestrahlt, dazu gehören etwa die Musikschule und die Werretalhalle. Letztere zählt unter den betroffenen Gebäuden auch zu den größten Energiefressern, wie Baudezernent Ulrich Niemeyer auf Anfrage der NW berichtet. "Ein Gebäude, das ein großes Volumen hat, hat auch einen hohen Energieverbrauch", erklärt er. Insgesamt bezifferte sich der Gasverbrauch der städtischen Gebäude im Jahr 2020 auf 10.081.191 kWh. Ausgenommen sind städtisch angemietete Wohnungen zur Unterbringung von geflüchteten Personen und Obdachlosen. Es sei zu beachten, dass durch die Corona-Lockdowns die Gebäude nicht in üblicher Weise genutzt wurden. Im Jahr 2021 belief sich der Verbrauch auf 11.087.952 kWh. Am meisten Energie verbrauchten laut Niemeyer die Schulen. "Die sind jedoch von der Verordnung nicht betroffen." Inwieweit etwa in den städtischen Gebäuden Gas eingespart werden kann, darüber liefen derzeit Gespräche mit den jeweiligen Nutzern, berichtet Niemeyer. In der Werretalhalle sind das etwa die Jugendkunstschule, das Jugendzentrum Riff, die Volkshochschule und das Kulturbüro. Für Veranstaltungen sieht Maren Werner vom Kulturbüro in der Verordnung zunächst kein Problem. "Wenn wir den Saal vor der Veranstaltung bis auf 19 Grad heizen dürfen, wird es alleine schon durch die hoffentlich vielen Besucher danach nur wärmer", sagt sie. Aber auch andere Gebäude sind betroffen, wie etwa das Raps. Im Gegensatz zu den Schulen sind die Jugendzentren nicht per se durch die Verordnung ausgenommen. Zwiegespalten äußert sich Niemeyer im Bezug auf die Musikschule. Diese sei zwar keine klassische Schule, könne aber als solche vielleicht gesehen werden. Außerdem könne die Temperatur ja auch einen Einfluss auf die Instrumente haben. Stadt will die Nutzer der Gebäude mit ins Boot holen Neben der Absenkung der Temperatur auf maximal 19 Grad - wovon auch die Büroräume der Verwaltung im Rathaus und den Außenstellen betroffen sind - will die Stadt noch weitere Maßnahmen ergreifen. Im Rathaus, den weiteren Standorten der Verwaltung und den anderen städtischen Gebäuden. "Wir werden da Vorschläge unterbreiten, wie zum Beispiel durch organisatorische Maßnahmen Einsparungen möglich sind", sagt Niemeyer. Eine Checkliste werde vorbereitet. Doppelnutzungen von Räumen wären möglich, während andere Räume vielleicht weniger oder fast gar nicht beheizt werden müssen. "Das passiert aber alles in Absprache mit den Betreibern und betrifft auch andere, darunter die Vereinsheime." Die Vereine, die städtische Gebäude nutzen, habe die Stadt bereits angeschrieben und gebeten, selbst zu schauen, wie Energie gespart werden könne. Auch mit der Feuerwehr habe die Verwaltung Kontakt aufgenommen, inwieweit in den Gerätehäusern Einsparungen möglich sind. "Löhne war in dieser Hinsicht auch in der Vergangenheit schon ganz gut aufgestellt", sagt Niemeyer. "Umso schwieriger ist es aber dann vielleicht auch, die geforderte Einsparung von 15 Prozent zu erreichen."

Mehr zum Thema