Löhne Die Eisenbahn-Lobby wirbt in Löhne für die ICE-Trasse

Löhne. Nach den Kritikern der ICE-Trasse kommen die Befürworter nach Löhne: Der Fahrgastverband "Pro Bahn" lädt am Samstag, 17. September, dem "Tag der Schiene" zur Verleihung eines Fahrgastpreises in den Alten Wartesaal des Löhner Bahnhofs. Der landesweit aktive Verein setzt sich nicht nur für die Interessen der Fahrgäste im öffentlichen Nah- und Fernverkehr ein, sondern auch für die Verwirklichung des Deutschlandtaktes. Voraussetzung dieses Taktfahrplans ist der Neubau oder Ausbau einer superschnellen ICE-Trasse zwischen Hannover und Bielefeld - mit weitreichenden Folgen für die Region OWL. Die Deutsche Bahn wird am gleichen Tag in der Wartehalle des Löhner Bahnhofs über den Stand der Planungen ihres Großprojekts informieren. Derzeit stimmt die Bahn mit Umweltverbänden und Bürgerinitiativen einen Kriterienkatalog für die Umweltverträglichkeitsstudie des Trassenbaus an. Vorschläge für eine Trassenführung werden erst im kommenden Jahr erwartet. Zum "Tag der Schiene" bietet auch der Bahnhofsverein "Löhne umsteigen" am Samstag Führungen durch den weitläufigen Bahnhof an und erläutert nebenbei die großformatigen historischen Fotos und Zeichnungen im Tunnel unter den Gleisen. Preisverleihung an Taktfahrplaner Um 13.30 Uhr verleiht dann der Fahrgastverband "Pro Bahn" im Alten Wartsaal des Bahnhofs den Fahrgastpreis. Preisträger ist das "Kompetenzcenter Integrierter Taktfahrplan". Es wird laut Mitteilung der Deutschen Bahn von dem Fahrgastverband "für die Weiterentwicklung des Fahrplan für NRW auf Basis des Deutschlandtakts" ausgezeichnet. Der Deutschlandtakt soll den Bahnverkehr in der ganzen Republik auf eine neue Basis stellen. Ähnlich wie in der Schweiz sollen alle Züge in Deutschland künftig zu festgelegten Taktzeiten fahren. Der Bahnverkehr und das Umsteigen soll dadurch zuverlässig und berechenbarer werden. Der Deutschlandtakt ist noch von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit zahlreichen Eisenbahnlobby-Verbänden geplant worden, darunter auch der Verein "Pro Bahn". Kritiker wie die Bundestagsabgeordneten der SPD in Ostwestfalen-Lippe, die erst vor wenigen Wochen ebenfalls in den Alten Wartesaal eingeladen haben, wenden sich nicht gegen die Idee des Taktfahrplans, sondern gegen die Vorgaben. Die alte Bundesregierung hat eine Taktfahrzeit von 31 Minuten für Hannover-Bielefeld vorgegeben. Nach Ansicht von Bürgerinitiativen und Umweltverbänden ist das nur mit einer kerzengeraden Neubaustrecke quer durch OWL zu verwirklichen. Und zwar zusätzlich zu den bestehenden Eisenbahnstrecken.

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